#09 „Er ist nur ein Fan“ – Der Stalking Albtraum von Theresa Saldana
Shownotes
Diese Folge ist schon 4 Wochen früher im kostenlosen Bereich der Podimo App erschienen. Wenn du die neueste Episode immer sofort hören möchtest, gehe auf https://podimo.de/friendsincrime_podcast
Wir reisen in die schillernde Welt Hollywoods. Es sind die 80er Jahre. Stellt euch vor: Eine aufstrebende Schauspielerin, gefeiert für ihre Rollen unter anderem in Martin Scorseses oscarprämierten Meisterwerk „Wie ein wilder Stier“ (engl. Raging Bull), wird am helllichten Tag vor ihrer eigenen Haustür von einem Stalker mit zehn Messerstichen fast ermordet. Doch das ist erst der Anfang ihrer Geschichte. Was kann man als Frau tun, wenn das System einen im Stich lässt und die Polizei die Gefahr als harmlose „Fanpost“ abtut? Theresa Saldana weigerte sich, ein Opfer zu bleiben, und startete einen unerbittlichen Kampf gegen das System und gegen Stalking.
Den Film „Victims for Victims: The Theresa Saldana Story“ gibt es auf YOUTUBE. Hier: https://www.youtube.com/watch?v=SdGGHTjKIRM&ab_channel=TVTERRORLAND
Hilfsangebote für Opfer und Angehörige: Die erste und wichtigste Anlaufstelle in einer akuten Gefahrensituation ist und bleibt immer die Polizei unter 110. Es gibt spezialisierte Opferschutzbeauftragte bei der Polizei.
Es gibt Organisationen wie den Weissen Ring, der unter der europaweiten, kostenlosen Nummer 116 006 rund um die Uhr erreichbar ist. https://weisser-ring.de/hilfe-fuer-opfer/opfer-telefon
Ein weiteres Angebot in Deutschland ist das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen. Unter der Nummer 08000 116 016 kann man sich 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag, anonym und in vielen Sprachen beraten lassen.
Alle Fotos zur Folge findet ihr auf Instagram @friendsincrime_official
Wir freuen uns, wenn ihr uns über Instagram oder per Mail an mail@friendsincrime.de eure Meinung zu dem Fall schreibt.
Uns findet ihr auf Instagram unter @spruenky und @bielendorfer
Friends in Crime erscheint alle 14 Tage freitags zuerst im kostenfreien Bereich bei Podimo.
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Transkript anzeigen
00:00:21: F-I-C.
00:00:21: F-I-C.
00:00:25: Ja, was?
00:00:27: Da sind wir wieder, ihr Lieben Fickies.
00:00:29: Wir ficken wieder rum.
00:00:31: Na, wie geht's euch?
00:00:33: Euer Lieblingspodcast ist wieder am Start.
00:00:34: Gute Laune.
00:00:36: DJ Sprünki und DJ Basti sind wieder am Start, um euch meine ordentliche Crime-Geschichte zu bringen.
00:00:41: Heute eine Audiofolge.
00:00:43: Das heißt, ich muss keine Hose tragen bei der Aufnahme.
00:00:45: Das ist natürlich großer Bonus für alle Beteiligten.
00:00:48: Wirklich?
00:00:49: Ja, super.
00:00:51: Und dementsprechend, heute erzählt uns Andra mal was.
00:00:55: Ein Schwank aus dem Leben.
00:00:56: Wie geht's dir denn?
00:00:57: Mir geht's sehr gut.
00:00:58: Ich bin bereit für eine neue Qualitätsfolge.
00:01:02: Und glaube ich, diesmal ein Thema rausgesucht haben wir auf jeden Fall hier noch nicht behandelt.
00:01:08: Wird aber auf jeden Fall helfen.
00:01:09: Vielleicht gibt's auch ein paar persönliche Einblicke.
00:01:11: Wir werden's mal sehen.
00:01:12: Ich muss sagen, also... Basti, was die Bielendörfer für wirklich die erste Mal zuhören?
00:01:17: Bielenheimer
00:01:17: heißt ich für dich immer noch.
00:01:20: Bielensheimers.
00:01:21: Bielendörfers, Bielenheimer.
00:01:23: Bielenkacker ist jetzt mein Spitzname in der Bratwurst- und Backlammer-Community.
00:01:27: Weil ich ja im Gegensatz zu Özcan Kosa wäre ich nicht so ein empathischer Typ, nicht so wie der Özcan.
00:01:32: Deswegen bin ich der Bielenkacker.
00:01:35: Okay, guck mal, da find ich meinen Spitznamen.
00:01:36: Also ich hab für Basti sehr, sehr viele Spitznamen auch schon immer gehabt.
00:01:40: Mein Liebster, den du am meisten hast, ist ja Barbie.
00:01:43: Also B-A-B-I-E, weil das einfach die Abkürzung von Basti.
00:01:47: Bielendorfer ist.
00:01:48: Ich bin
00:01:48: so dankbar, dass das in der Schule keiner gecheckt hat.
00:01:50: Stimmt aber nicht, dass das meine Am-... Dass das wirklich in der Schule keiner drauf kommt, dass Basti Bielendorfer mit den Anfangsbuchstaben einfach Barbie ergibt.
00:01:58: Das wäre die absolute Hölle auf Gottes Erden gewesen, wenn die nicht alle so dämlich gewesen wären, dass sie es nicht erkannt hätten.
00:02:03: Wobei ich sagen muss, dass dein anderer Spitzname, den du für mich hast, den du dann auch laut durch...
00:02:07: Den magst du lieber.
00:02:08: Den hasse ich noch viel mehr.
00:02:09: Den hasse ich wirklich.
00:02:11: Also das finde ich... Ich finde es jedes Mal unangenehm, wenn du das auch verandern läuten rufst, weil das auch so... So seltsam, weil es Assoziation hervorruft.
00:02:19: Ich weiß auch gar nicht, wie du darauf gekommen bist überhaupt.
00:02:21: Ich auch nicht.
00:02:23: Ja, aber warum
00:02:23: Bumsy?
00:02:24: Also was hab ich mit Bumsy zu tun?
00:02:27: Warum?
00:02:29: Ich weiß es nicht.
00:02:30: Ja, ich nenn dich Bumsy, das stimmt.
00:02:32: Aber warum?
00:02:33: Ich bin wie eine zülibertär lebende Klosterschwester.
00:02:38: Also ich weiß gar nicht.
00:02:39: Bumsy ist nur wie ich das allerletzte.
00:02:41: Ich liche abends die Hände über die Bettdecke und denke an den Herrn Jesu, wenn ich schlafen gehe.
00:02:46: Hey, du bist absolut unbummsbar, vielleicht daher die Ironie.
00:02:50: Ich glaube tatsächlich, es hat sich mal jemand versprochen und hat gesagt, anstatt der Basti und dann war da so halb, das klang ein bisschen wie Bumsy und ich glaube, seitdem ist das so.
00:03:00: Das reicht bei dir.
00:03:00: Das
00:03:00: war eine Redaktionskonferenz, ja natürlich.
00:03:04: Es hat sich in einer Redaktionskonferenz, hat mir jemand der Bumsy Bielendorf genannt oder was?
00:03:09: Irgendwie so, ja, und da wollten wir mal gucken, dass wir mit dem Bummbass, also mit dem Basti noch den Bummba, also irgendwie, es war so ein Meshup aus Worten, glaube ich, wenn ich mich jetzt richtig erinnere.
00:03:23: Wenn das Getermin kickt bei dir, aber ich habe ja natürlich den klassischen Spitznamen in der Schule gehabt, den jeder mit meiner Namenskommunition hätte.
00:03:31: Mein Vater hatte diesen Namen auch schon in seiner Schulzeit vor siebenhunderttausend Jahren.
00:03:37: Äh, Billy, ne?
00:03:38: Boht sich natürlich an, weil Basti an Biedelndorfer Billy.
00:03:41: So nennen mich meine aller ältesten Schulfreunde, also Schulfreunde hatte ich nicht, meine aller ältesten Freunde immer noch bis heute, der Billy.
00:03:48: Der Billy, ja und deshalb bin ich Sandra Sprünken, die Sprünnenki.
00:03:51: Ja gut, aber das bietet sich ja bei dir ja auch an.
00:03:54: Also, aber wenn ich dich jetzt Fiki, ne, wenn ich dich Wixi nennen würde, vor allem beteiligen, wärst du vielleicht irritiert darüber, dass ich ständig irgendwo, weil du machst es ja wirklich penetrant immer, wenn wir uns sehen.
00:04:05: Ja, mir fällt es gar nicht mehr auf.
00:04:07: Das Ding ist, ich habe ja auch noch, also meine englischen Kumpels nennen mich, aber es dürfen auch nur die, die sagen wegen, die sagen Sandy.
00:04:14: Und das finde ich ganz schlimm.
00:04:15: In Deutschland würde ich das nicht aushalten.
00:04:19: Da muss man ja echt sagen, Sandy ist auch wirklich unangenehm.
00:04:22: Das wäre halt, wenn ich zu Temptation Island gehen würde, in meinem Einspieler würde dann Sandy, das wäre okay.
00:04:28: Aber da brauche ich auch noch einen Oberlippenpiercing für diesen Nettonagel, dieses Asi Piercing der Oberlippe.
00:04:34: Nettonagel.
00:04:35: Der Rest
00:04:35: bei uns so.
00:04:36: Der Nettonage.
00:04:38: Nee, die Formulierung war mir noch nicht bekannt.
00:04:39: Ich fand für Selfies dicke Deppencepter immer sehr schön.
00:04:43: Deppencepter finde ich auch schön.
00:04:44: Ja, auch schön.
00:04:45: Aber daher kommt Sandy und sonst, äh, man, viele Freunde von früher nennen mich Sasu.
00:04:52: Das ist der nervige Vogel aus König der Löwen.
00:04:55: Das passt auch ganz gut.
00:04:56: Ja.
00:04:57: Also irgendwas nerviges auf jeden Fall.
00:04:59: Das ist alles, da ist man nie falsch bei dir, so richtig.
00:05:03: Also in diesem Sinne starten Barbie und Sandy jetzt in eine neue Folge Friends in Crime.
00:05:12: Sandy und Barbie starten in die neue Folge Friends in Crime.
00:05:15: Da leg ich mal los, du hast uns ja was mitgebracht.
00:05:17: Genau und für den heutigen Fall nehme ich dich und natürlich auch alle unsere Zuhörer und Zuhörerinnen mit an Ort.
00:05:24: Der würde ich jetzt zumindest mal behaupten auf der ganzen Welt so, als die ultimative Traumfabrik bekannt ist.
00:05:30: So, der Ort, an dem Träume gelebt werden, an dem Träume wahr werden.
00:05:35: Und zwar sind wir in Hollywood, genauer gesagt in West Hollywood im Jahr two-und-achtzig.
00:05:42: Okay.
00:05:44: Und, ja, ich sag mal, ich will, dass du dir das für einen Moment mal wirklich vorstellst, Basti.
00:05:49: Das ist so die Ära in der ... Ich glaube, alle Regisseure, die du auch Marx groß geworden sind, so die Ära von Spielberg, George Lucas, Star Wars für alle, die George Lucas nicht kennen, das sind die Zeiten, wo das Kino wirklich nochmal neu erfunden wurde.
00:06:05: Und die Luft in Los Angeles pulsiert nur so vor Kreativität, vor großen Ideen und vor dem Versprechen, dass eben auch jeder, der nur talentiert und ehrgeizig genug ist, es bis ganz nach oben schaffen kann.
00:06:18: Es ist halt ein Ort, an dem Träume nicht nur geträumt werden, sondern an dem die Träume vieler Menschen wirklich wahr werden.
00:06:25: Und das ist so das Hollywood der frühen Achtzigerjahre.
00:06:29: Okay.
00:06:29: Siehst du es vor dir, Basti?
00:06:31: Hast du Assoziation?
00:06:32: Ich sehe es absolut vor mir.
00:06:34: Also, das ist die Zeit, als IT gerade in den Kinos ist.
00:06:36: Das war nämlich in zweiundachtzig der größte Kino-Hit überhaupt.
00:06:40: IT, der Extra-Terrestrial.
00:06:42: Mit der jungen Drew Barrymore, Steven Spielberg als Regisseur.
00:06:47: wunderschöner Film, bis heute gut gealtert.
00:06:49: Dreiundvierzig Jahre her, das muss man sich mal vorstellen.
00:06:52: Der erste wirklich schauspielerisch begabte Nacktmull-IT.
00:06:59: Das Schöne war, dass man Drew Barrymore damals gar nicht gesagt hat, dass IT nicht echt ist.
00:07:04: Die war ja noch ganz klein, die war erst vier Jahre alt, fünf Jahre alt.
00:07:07: Und die dachte halt wirklich, während des gesamten Drehs, dass Ethin realer außerirdischer ist.
00:07:13: Man hat versucht, vor ihr zu verstecken, dass er eine Puppe ist.
00:07:16: Und das hat wohl auch ziemlich lange funktioniert.
00:07:19: Und deswegen sind auch ihre Reaktionen im Film, wo sie dann weint, als Ethi fast stirbt und so, alle original.
00:07:25: Weil sie wirklich gedacht hat, Ethi stirbt.
00:07:27: Was natürlich aus heutiger Sicht so kinderschutztechnisch irgendwie überschaubar gut ist.
00:07:33: ist ja wie Drew Barrymore als Truman Show in IT.
00:07:37: Ein bisschen,
00:07:38: ja.
00:07:38: Das ist nicht gut für sie ausgegangen, die Arbe Drew.
00:07:42: Aber wenn du jetzt schon Drew Barrymore sagst, natürlich gab es auch noch ganz viele andere Schauspielerinnen und Schauspieler in dieser Zeit.
00:07:48: Und eine dieser ganz jungen Hoffnung, die gerade ihren Traum zu leben beginnt, ist eine Frau namens Therisa Saldana.
00:07:56: Sie ist Ende zwanzig eine unglaublich talentierte Schauspielerin.
00:07:59: die aus New York den Schritt nach Hollywood gewagt hat und sich jetzt eben mit harte Arbeit und wie auch zumindest viele Kritiker und viele Filmrezensionen sagen, mit unbestreitbaren Können nach oben gekämpft hat.
00:08:11: Und direkt für dich, weil ich mich das auch an der Stelle sofort gefragt habe, ich weiß nicht, ob ihr die Schauspielerin kennt, wunderbare Schauspielerin Zoe Saldana?
00:08:19: Ja, natürlich.
00:08:20: Avatar.
00:08:21: Genau,
00:08:21: die kennt ihr aus Avatar, die kennt ihr aus Avengers.
00:08:27: Genau.
00:08:28: Oder auch Guardians of the Galaxy.
00:08:31: Die haben nichts miteinander zu tun, die sind nicht verwandt.
00:08:33: Ach so?
00:08:34: Okay, ich dachte, jetzt kommt die Auflösung, das war die Mutti oder so.
00:08:37: Nein, nein, nein, die haben gar nichts miteinander zu tun, die haben nur beide zufällig den gleichen Nachwahl.
00:08:42: Okay.
00:08:43: Und Therisa, also unsere Frau Salderna, hat es geschafft.
00:08:47: Sie hat bereits mit den ganz, ganz großen der Branche gearbeitet.
00:08:51: Zum Beispiel, und jetzt teste ich mal wieder, Bastis... Unbestreitbares Filmwissen mit dem Regisseur von Forrest Gump und zurück in die Zukunft.
00:09:00: Natürlich.
00:09:01: Robert Zemeckis.
00:09:03: Richtig.
00:09:04: Mit dem Regisseur von dem ersten Mission Impossible-Film oder von Scarface.
00:09:09: Brian de Palma.
00:09:11: Wow.
00:09:12: Und sie hat auch mit einem Oscar-premierten Regisseur gearbeitet, der Zu dem Zeitpunkt ein Meisterwerk gedreht hat, in dem sie auch mitgespielt hat, der heißt, oder der Film heißt Wie ein wilder Stier auf Englisch Raging Bull.
00:09:26: Ja, Martin Scorsese natürlich, der große, mein Lieblingsregisseur.
00:09:35: Man spricht den Pest hier, nicht Pestkir aus.
00:09:37: Und komplett in schwarz-weiß gedreht erzählt die wunderbare Kampfgeschichte von Jake Lamotta bis in den Olymp des Boxens.
00:09:45: Und das Interessante ist, dass den Niro damals ... Natürlich einer meiner absoluten Lieblingsschauspieler, wie soll es auch anders sein?
00:09:52: De Niro hat damals für die Rolle über vierzig Kilo zugenommen, weil er ganz am Ende den alten Jekyllermotor spielt, der Folge fressen in so kleinen Comedy-Clubs auftritt.
00:10:01: und dann hat De Niro ein halbes Jahr sich durch Halb Frankreich und Italien gefressen, bis damit vierzig Kilo.
00:10:06: Da gab es noch keinen Fettsuit, das waren die achtziger.
00:10:08: Da musste man als Method-Actor noch seine Leber und seine Gesundheitsopfer.
00:10:12: und er hat dann auch Ich weiß, warte mal, das ist ein bisschen peinlich.
00:10:16: Doch, ich glaube, den NIO hat den Oscar für wie ein Wilderster bekommen.
00:10:19: Das war während der großen Kokainzeit von Martin Scorsese.
00:10:22: Aber wir wollen nicht so ausrufert werden.
00:10:25: Aber erst mal für alle Diaszörern, ich kann bezeugen, dass wir in Originalzeit aufnehmen, was die kann, dass nicht alles parallel gegugelt haben, die Regisseure erweist ist.
00:10:34: Und dann aber auch noch was für ein Traumjob, oder?
00:10:38: Ich meine, ganz ehrlich, da sagt einfach einer, ey, du musst was du machen musst, vierzig Kilo zunehmen.
00:10:42: Das wäre für mich der absolute Traum.
00:10:44: Ja, Google mal wie die Niro, neunzehn, achtzig dann außer.
00:10:49: Also das war schon an der Grenze zur Selbstverständung.
00:10:52: Es wird ja mal Christian Bale.
00:10:54: als besonderes Beispiel dafür genommen, wie man den menschlichen Körper, der Darsteller von Batman unter anderem, zu extrem bringen kann, weil er für die Rolle des Vizepräsidenten in Weißvierzig Kilo zugenommen und ein paar Jahre dafür voll die Mechanik vierzig Kilo abgenommen hat.
00:11:10: Die Machine ist nicht die Mechanik.
00:11:13: Aber der Urvater dieses Wahnsinns war eigentlich den Euro, der sich so etwas angetan hat.
00:11:18: Also, wenn mir jetzt jemand sagen würde, nimm mal für ne Podcastfolge zehn Kilo zu, ich wär dabei, wenn
00:11:22: er bezahlt.
00:11:23: Ja, das könnte ich auch.
00:11:24: Das sind meine normalen Gewichtschmankungen zwischen unseren Aufnahmen.
00:11:27: Ich hab mir gerade noch einen schönen Eislatte und eine Apfelsasche reingezogen bei Meckis.
00:11:32: Ich bin ja ein großer verfechterter Apfelsasche.
00:11:34: Das ist natürlich Krebs in Tüten, aber völlig egal.
00:11:37: Das ist wirklich der absolute geheimen Tipp für die Leute, die noch nie eine Apfelsasche bei McDonalds gegessen haben.
00:11:41: Fahrt ihr heute Abend mal vorbei und knuspert euch so ein kleines Apfelsasche weg.
00:11:44: Das ist wirklich lecker.
00:11:46: Wirklich lecker.
00:11:46: Ich
00:11:46: kann es auch nur empfehlen, dass das Gefühl von einem komplett verbrannten Gaumen und wenn man da zwei von ist, ist das auch, weil das so fettig frittiert ist, ist das keine Apfeltasche mehr, sondern eine Abführtasche.
00:11:56: Toll.
00:11:57: Toll, ist wirklich super, ich bin großer Fan.
00:11:59: Wirklich.
00:12:00: Aber wir waren bei Raging Bull bei dem Film Wie ein wilder Stier auf Deutsch.
00:12:04: und dann kennst du sogar Therisa Saldana, denn sie spielt in diesem Film die Rolle der Lenora Lamotta.
00:12:12: Das ist die Frau von eben, du sagst ja eben Joe Pesci's Charakter.
00:12:16: Und sie ist wie gesagt jetzt die Person, um die es hier in dieser Crime Folge geht.
00:12:23: Da sehen wir es schon, große Filmhase.
00:12:25: sie hat und ist ein Gesicht, das man wieder erkennt.
00:12:28: Eine Schauspielerin, von der die Leute in der Branche sagen, behaltet die im Auge.
00:12:31: Ihre Karriere hat schon sehr erfolgreich begonnen und wird auf jeden Fall noch durch die Decke gehen.
00:12:36: Und sie lebt im West Hollywood in den frühen Achtzigern.
00:12:38: den Traum, von dem viele wirklich ... Träumen.
00:12:41: Du kannst sie auch gerne mal googeln und dir ein Foto von ihr angucken.
00:12:44: Es gibt sehr viele, wie ich finde, eine wirklich wunderschöne Frau.
00:12:49: Ein bisschen wie die junge Audrey Hepburn sieht sie aus.
00:12:52: Ja, sie sieht ein bisschen aus wie eine Mischung aus Audrey Hepburn und der Schauspielerin, die Fran Fine, die Nanny, gespielt hat, finde ich.
00:12:59: Ah, Friend Drescher.
00:13:02: Ja, ein bisschen.
00:13:03: Stimmt, ja.
00:13:04: Die Welt liegt dir zu Füßen.
00:13:06: Hollywood liegt dir zu Füßen.
00:13:08: Und die Welt ist für sie zu dem Zeitpunkt, sie bekommt diese ersten großen Rollenangebote, dreht mit diesen wahnsinnig wichtigen Menschen natürlich ein einziger Traum.
00:13:16: Aber wir wissen ja beide, dass wir jetzt nicht so, ich sag mal, den Rosamunde Pilcher Podcast machen, sondern Two Crime Podcast.
00:13:22: Und wo ich dieses Thema recherchiert habe, ich muss sagen, dass der Fall den wir heute besprechen und alles, was damit zu tun hat.
00:13:29: Leider auch was ist zudem.
00:13:30: Ich in Bezug hab, ist auf jeden Fall aber ein wichtiges Thema, aber wir beginnen erst mal.
00:13:35: Denn unsere Geschichte beginnt an einem scheinbar perfekten Morgen, dem fünften März, die kalifornische Sonne scheint über West Hollywood.
00:13:43: Und es ist eigentlich ein Tag, wie jeder andere, voller Möglichkeiten in Los Angeles.
00:13:48: Theresa verlässt ihre Wohnung und sie ist total entspannt.
00:13:52: Sie ist nämlich auf dem Weg zu einer ihrer Musikstunden.
00:13:55: Es ist eben zehn Uhr morgens und Theresa ist jetzt an ihrem Auto angekommen.
00:14:00: Sie hört plötzlich eine Stimme hinter sich und dreht sich um und vor ihr steht ein Mann, den sie aber zuvor noch nie gesehen hat.
00:14:07: Er blickt sie an und fragt ganz langsam, sind sie Theresa Saldana?
00:14:14: In dem Augenblick fühlt sie sich kurz unwohl, so eine kurze Welle des Unbehagens.
00:14:18: Der Angst bricht über ihr zusammen, aber dann ... freut sie sich auch irgendwie, weil sie erkannt wurde.
00:14:25: Und es ist ja natürlich auch genau die Art von Frage, die ein Fan stellen würde.
00:14:29: Aber irgendwas am Tonfall oder der Intensität in den Augen des Mannes, der fragt, ist falsch.
00:14:37: Sie antwortet deshalb nur knapp mit Ja und versucht, instinktiv einen Schritt zurückzumachen, sich wegzudrehen und ein paar Schritte von ihrem Auto wegzugehen.
00:14:45: Aber es ist zu spät.
00:14:46: Der Mann packt sie und erzerrt sie auf die Straße.
00:14:51: reißt ein Messer aus seiner Tasche, ein vierzehn Zentimeter langes Dschungeljagdmesser und dann sticht er zu.
00:14:58: Was dann folgt, ist ein Akt unvorstellbarer rasender Brutalität.
00:15:03: Er sticht dich nur einmal, er sticht immer und immer wieder auf Theresa ein.
00:15:07: In ihre Brust, in ihre Beine, in ihre Arme und der Angriff ist so wild und kraftvoll, dass die massive Klinge des Messers sich unter der Wucht der Einschläge sogar verbiegt.
00:15:19: Und Therisa schreit um ihr Leben.
00:15:22: Zeugen die später dazu vernommen werden, berichten von ihren verzweifelten Rufen auf der Straße.
00:15:28: Wie er bringt mich um, er bringt mich um Hilfe.
00:15:30: Und das alles passiert aber wirklich am helllichten Tag auf offener Straße, zehn Uhr morgens, ich hab es ja schon gesagt.
00:15:40: Es gibt zahlreiche Augenzeugen, auch die hab ich erwähnt.
00:15:43: Menschen bleiben auf dem Bürgerstel stehen.
00:15:45: Gesichter schauen aus den Fenstern der umliegenden Häuser.
00:15:48: Das ist also auch dicht bewohnt die Gegend mit Etagenhäusern, jetzt nicht vereinzelte Häuser, sondern wirklich Wohnungen, viele Wohnungen auf einer Etage.
00:15:57: Und die Menschen sehen, was passiert.
00:15:58: Sie hören die Schreie, aber niemand tut etwas.
00:16:00: Sie stehen nur da, wie gelähmt, gefangen in einer Mischung aus Schock und Unglauben und schauen zu oder schauen weg.
00:16:08: Das ist halt der klassische Beiständer-Effekt.
00:16:12: Das ist der Grund, warum man in ... Situationen, in denen Menschen, also zum Beispiel wenn man in Gefahr ist, in einem Bus angegriffen wird oder so, dann soll man nicht um Hilfe rufen, sondern man soll Leute direkt ansprechen, weil sonst durch Verantwortungstiffusion, also das Gefühl, ja, warum machen die anderen denn nichts?
00:16:30: Warum soll ich denn da was machen?
00:16:31: Wenn sonst keiner was macht, die Leute dann einfach gar nichts tun.
00:16:35: Und das ist das, was dann passiert.
00:16:38: Ja, tatsächlich kann ich mir aber auch wirklich vorstellen, dass einige Leute in der Schockstarre sind, wenn du siehst, wie jemand mit einem Messer auf jemanden einsticht.
00:16:45: Absolut, ist natürlich.
00:16:47: Die Attacke endet erst als ein Mann.
00:16:50: Da heißt Jeff, ihre Schreie aus dem zweiten Stock eines nahegelegenen Gebäudes hört.
00:16:56: Und er zögert jetzt keine Sekunde, er realisiert, dass das keine Szene aus einem Film ist oder so.
00:17:01: Er ist auch nicht eingefroren vor Schock, sondern er rennt die Treppe hinunter, zwei Stockwerke.
00:17:06: Stürmt aus seinem Haus auf den Angreifer zu und schafft es?
00:17:10: Da muss man wirklich sagen, mit krassen Mut und Zivilcourage, den Mann von Theresa wegzureißen und ihn zu überwältigen, bis die Polizei eintrifft.
00:17:20: Jeff, Jeff Fan, heißt der Mann, ist also wirklich der einzige Grund, warum Theresa Saldana diesen Tag überlebt hat.
00:17:28: Ach, sehr mutig.
00:17:30: Auf jeden Fall, ja.
00:17:31: Als die Sanitäter eintreffen, finden sie Theresa in einem Zustand.
00:17:35: den die Gerichtsakten später als sterbend beschreiben.
00:17:40: Der Täter hat mit dem Messer unter anderem ihren Lungenflügel durchstoßen.
00:17:43: Sie hat zehn tiefe Stichwunden und unfassbar viele Abwehrverletzungen an den Händen, wo natürlich Nerven und Sehnen durchtrennt sind, weil sie verzweifelt versucht hat, irgendwie nach dem Messer zu greifen und zu verhindern, dass der Körper getroffen wird.
00:17:59: Und sie hat bei dem Kampf um Leben und Tod fast ihr gesamtes Blut verloren.
00:18:04: Auf dem Weg ins nächstgelegene Krankenhaus hört ihr Herz aufzuschlagen und in einer vierstündigen Notoperation kämpfen die Erste jetzt um ihr Leben.
00:18:11: Sie benötigt sechsundzwanzig Blutkonserven, um sie zu stabilisieren.
00:18:17: Mal so zum Überblick.
00:18:18: In eine Blutkonserve passen fünfhundert Milliliter Blut.
00:18:23: Sie hat also dreizehn Liter Blut zugeführt bekommen.
00:18:26: Wow.
00:18:27: Und ein Mensch hat ja nur vier Komma fünf bis fünf Komma fünf Liter Blut im Körper.
00:18:32: Das heißt, weil so viel zugefügtes Blut wieder aus dem Körper ausgetreten ist, weil die Blutungen nicht gestoppt werden konnten und es eben massiven und andauernden Blutverlust gab, mussten sie immer weiter Blutkonserven anschließen, weil eben die Stichwunden, die durch stochende Lunge und so weiter haben, so stark geblutet, ja, dass das Blut durch die Konserven eigentlich hineinflusst und ... direkt wieder raus.
00:18:56: Und in diesen vier Stunden haben also die Ärzte ihren gesamten Blutkreislauf mehr als zweimal komplett ausgetauscht.
00:19:05: Wahnsinn, dass es überhaupt möglich ist, dass man das überlebt.
00:19:10: Ja.
00:19:11: Ich finde, das ist eigentlich ein guter Zeitpunkt, um vielleicht auch mal zu sagen, ich gehe regelmäßig hin, Blutspenden.
00:19:18: Ja, Blutspenden macht sich mit Freund Reinhard ja auch oft.
00:19:21: Und ja, sollte ich mich auch mal mehr engagieren, das stimmt.
00:19:25: Blutspenden, ganz einfach, kleiner Peaks und man rettet Menschen nehmen, weil Blut wird immer gebraucht.
00:19:29: Weißt du deine Blutgruppe?
00:19:31: Ja, ich habe A plus, A positiv heißt das, ne?
00:19:34: Dann oft, wenn man A plus sagt.
00:19:36: Also ich weiß, dass meine ist, glaube ich, die zweithäufigste Blutgruppe.
00:19:42: Deswegen ist das auch total, also es gibt ja noch seltenere Blutgruppen.
00:19:48: Ich habe früher immer so gedacht, ja, dann ist das ja nicht so wichtig, weil ich eine sehr häufige Blutgruppe habe, aber das ist ja kompletter Quatsch, weil ... desto mehr Leute die Blutgruppe haben, desto mehr Blutspenden braucht man in der Blutgruppe.
00:19:59: Also das Verhältnisspender zu Menschen, der die Spende braucht, ist ja im Grunde immer eins zu eins.
00:20:07: Man sollte es auf jeden Fall machen, wenn man die Möglichkeit hat.
00:20:10: Oder plass mal auch Spenden.
00:20:13: Genau.
00:20:13: Ich mache es immer.
00:20:14: Wenn ich frischen Piercings habe, muss man sechs Wochen warten.
00:20:17: Manchmal zwei Monate.
00:20:18: Das muss sich neulichen Pause machen.
00:20:20: Aber sonst gehe ich regelmäßig zum Blutspenden.
00:20:23: Kann das jedem nur empfehlen.
00:20:24: Es ist wirklich eine kleine Sache.
00:20:26: Und ganz ehrlich, wir werden alle so alt werden.
00:20:29: Wir werden alle noch so viel operiert werden.
00:20:31: Wir werden alle noch, glaube ich, irgendwann mal Blut brauchen von anderen.
00:20:35: Dann kann man sich jetzt vorab revanchieren.
00:20:38: Das ist eine gute Idee.
00:20:39: Ja.
00:20:40: Wie durch ein medizinisches Wunder überlebt Theresa den Angriff und auch die Verletzung.
00:20:46: Aber wir haben ja eben gehört, was ihr alles geschehen ist.
00:20:49: Vor ihr liegen jetzt vier zermürbende Monate im Krankenhaus.
00:20:53: Und ein Leben, das von diesem einen Moment am fünffzehnten März, und zwar zweiundachtzig für immer gezeichnet sein wird.
00:20:59: Der Mann, der sie fast getötet hätte, wird noch am Tatort verhaftet.
00:21:04: Und die erste Frage, die sich alle stellen, ist natürlich, wer ist denn dieser Mann?
00:21:08: Und natürlich, warum hat er das getan?
00:21:11: Ja, eine Rechtverzigung wird es dafür nicht wirklich geben, ne?
00:21:15: Wahrscheinlich nicht.
00:21:16: Was wäre denn deine Vermutung?
00:21:18: Naja, ein bisschen der Klassiker des verrückten Fans.
00:21:23: Es gibt ja bedrohlicherweise viele Beispiele von Prominenten, die von Fans ermordet wurden.
00:21:30: Der bekannteste wahrscheinlich ist der Fall Chapman, also der Lennon ermordet hat, neunzuletzt zweihnachtzig war es.
00:21:40: Und da war der Grund, also ich weiß gar nicht mehr.
00:21:47: Nein, ich krieg das nicht mehr ganz zusammen.
00:21:48: Mark David Chapman hat damals Lennen sogar, der war Fan, also der hatte alle Platten der Beatles und hat, ich weiß nicht genau, was seine Aussagen waren, warum er es gemacht hat, aber ich glaube, er hat den Befänger im Rocken gelesen, ein ganz bekanntes Buch von einem Autor, dessen Namen mir gar nicht einfällt, der aber als das große Phantom der Der Literatur gilt, weil er nachdem er diese Bücher geschrieben hat oder nachdem er das Buch geschrieben hat, für fünfzig Jahre verschwunden ist.
00:22:19: The Catcher in the Rye.
00:22:20: und er hat irgendwelche Botschaften daraus gelesen, dass er halt J.D.
00:22:25: Challenger, ich sage genau, jetzt fällt es mir ein.
00:22:26: Und er hat irgendwelche Botschaften aus diesem Buch der Fänger in Roggen rausgelesen, dass er John Lennon ermorden soll.
00:22:37: um dann selbst dadurch berühmt zu werden.
00:22:39: Und dann hat er vom Dakota Gebäude, das war das Wohnhaus von Joko Ono und von John Lennon, zweiundachtzig gewartet und hat dann John Lennon erschossen.
00:22:49: Und Mark David Chapman ist soweitig, nee, warte mal, es muss früher gewesen, zweiundachtzig, ein achtzig, achtzig Leben gestorben, neunzeintachtzig hat er das getan.
00:22:59: Und Mark David Chapman ist bis heute in einem sicherheitslosen Gefängnis.
00:23:06: Der ist nie freigekommen.
00:23:08: Auch nach fünf, vierzig Jahren nicht.
00:23:09: Gibt es ja auch andere Fälle.
00:23:10: Ich weiß noch, dass mal Monika Sehlesch, das habe ich mal in einem Crime Podcast gehört, Monika Sehlesch mal bei einer, also bei einem Tennis Turnier ja auch verletzt wurde und auch von jemandem mit einem Messer zwischen die Schultaubblätter hingestochen wurde und so weiter.
00:23:23: Oskar Lafontaine gab es auch.
00:23:25: Oder auch Schäuble ist ja auch, war es im Rollstuhl wegen des Attentats, nicht wegen einer Erkrankung.
00:23:32: Oder in den Eintracht, ich weiß noch, das Hinckle Jr.
00:23:36: hieß der, glaube ich, der hat damals einen Attentat auf Regan verübt.
00:23:39: Das gibt es auch auf OnTape.
00:23:42: Reagan hat es überlebt, der Damaliger US-Präsident und ich, soweit ich mich erinnere, wollte, also die Gedankenwelt dieser Menschen ist ja immer sehr, sehr seltsam.
00:23:49: Und der wollte halt die Aufmerksamkeit der damals sehr jungen weltbekannten Schauspielerin Jodie Foster auf sich ziehen.
00:23:56: Also er dachte, wenn er den Präsidenten ermordet, dann würde Jodie Foster bei ihm anrufen und sagen, ja, das trifft es ja gut.
00:24:02: Das ist ja nett von dir.
00:24:03: Und es war natürlich völliger Wahnsinn und soweit ich weiß, der man auch entweder noch im Gefängnis oder im Gefängnis gestorben, zu Recht.
00:24:12: Also in dem Fall, das kann ich jetzt schon mal sagen, das ist jetzt auch an der Stelle, glaube ich, wichtig für die Erklärung, die jetzt gleich folgen oder zumindest die Versuchtenerklärung.
00:24:21: Das ist ein Stalking-Fall, fällt unter den Tatbestand des Stalkings auf jeden Fall.
00:24:28: Hattet ihr, du hast ja NRJVA gearbeitet, hattet ihr da auch Menschen, die irgendwie mit Stalking zu tun hatten oder vielleicht sogar, hast du schon mal einen Stalker gehabt?
00:24:37: Ich meine, du stehst viel in der Öffentlichkeit.
00:24:40: Lustigerweise hatte ich nie einen Stalker.
00:24:43: Ich hatte mal eine Frau, wo es so gefühlt ein bisschen in die Richtung ging, wo ich mir das so hätte, was heißt vorstellen können, aber wo... Ich schon das Gefühl hatte, wenn das jetzt hier intensiver wird, dann geht das in diese Richtung Stalking, weil die war ...
00:24:57: Ja, jetzt haben wir den Podcast zusammen und das ist jetzt Arbeit für mich.
00:25:01: Ja, es ist dann so ein Job geworden für dich.
00:25:04: Nee, es ist bei Nebenfall so gewesen, dass sie sich, glaub ich, zwanzig oder dreißig Shows in Folge in der ersten Reihe angeschaut hat.
00:25:11: Und dann auch immer Sachen für mich mitgebracht hat und so, wo ich dann schon dachte, okay, das erreicht jetzt ein Maß des Phantoms und der, der ... Verehrung, die völlig übertrieben ist und ohne Vergleich.
00:25:25: Und ja, das hat mich damals ein bisschen beunruhigt, aber ist nie zu einem richtigen Stalking ver geworden.
00:25:32: Aber natürlich hatten wir im Gefängnis Menschen, wo das so war.
00:25:36: Klar, natürlich habe ich das erlebt.
00:25:43: Stalking ist erstens das deutsche, ich weiß nicht, wie es jetzt ist, aber damals war.
00:25:48: das recht Für Stalking-Opfer war nicht gut, also es war echt schlimm, was man da ertragen musste als Stalking-Opfer, weil ganz viele Sachen halt nicht justiziabel sind.
00:26:01: Also dass jemand, die auf der Straße, ich meine, wenn man ein bisschen was über Stalking lernen möchte, kann man sich die schöne Serie Rain Dear Baby anschauen, die letztes Jahr bei Netflix viral gegangen ist, wo es um ein Barkeeper aus England geht, der gleichzeitig Comedian ist und der dann eine Ja, eine verzweifelte Frau in ihr seinem Restaurant auf ein Bier einlädt und diese Frau wird dann sein Stalker von einem auf den anderen, weil sie seine Freundlichkeit als romantische Geste auslegt.
00:26:31: Und das ist wirklich schwer.
00:26:36: Ich kenne auch Menschen, die Stalker hatten, wenn man das mal erlebt hat.
00:26:39: was Leute bereit sind, anderen anzutun oder welche Grenzen, die bereit sind, zu überschreiten in dem falschen Glauben, dass da Liebe auf sie wartet oder dass da gegenseitige Liebe existiert.
00:26:54: Das ist wirklich unfassbar.
00:26:55: Ich meine, du stehst auch in der Öffentlichkeit und bist eine Frau.
00:26:57: Hast du das mal erlebt?
00:27:00: Ja, tatsächlich ja.
00:27:03: Das ging über Social Media los mit Nachrichten, die am Anfang noch freundlich waren.
00:27:08: Dann hab ich auch zurückgeschrieben.
00:27:10: Danke schön.
00:27:10: Freut mich, dass dir mein Content gefällt, so ungefähr.
00:27:14: Und dann wurde das immer merkwürdiger.
00:27:17: Und dann ging das in so ein Stadium über, wo er immer mehr Lieder gesungen hat.
00:27:25: In Sprachnachrichten.
00:27:27: Und immer, wenn ich das Profil geblockt oder gemeldet hab, kam ein neues, was mich angeschrieben hat.
00:27:33: Und ich wusste, er ist das wieder.
00:27:37: Natürlich auch gemeldet, aber da hilft dir, also da hilft dir Social Media wirklich gar nicht und auch die Polizei ist so, ja, wissen wir jetzt, ich will nicht sagen, wissen wir jetzt nicht, aber wir kommen da natürlich später eh noch mal zu, wie das jetzt in Deutschland ist und was man auch selber tun kann, weil vielleicht betrifft es ja auch den ein oder anderen von euch oder ihr kennt jemanden oder ihr habt irgendeine Sorge.
00:27:56: Aber das ist jetzt schon einige Jahre her und damals war das wirklich so, dass die auch gesagt haben, wir können da jetzt rechtlich nicht.
00:28:04: sehr viel machen.
00:28:05: Es ist ein bisschen wie, weil es Social Media Content ist, solange keine konkrete Drohung ausgesprochen wird.
00:28:10: Und zum Glück hat er dann irgendwann gesagt, dass er mich ja jetzt dann, dass er bald ja mal zum Auftritt kommt und dass ich ihn nicht immer löschen kann, weil er weiß ja, wo ich bin.
00:28:19: Und klar, das ist natürlich als Künstler besonders scheiße, weil meine Showdermine stehen auf meiner Homepage.
00:28:26: Ja, das hat, das hat aller Freimann in der Nummer verarbeitet, wohl auch ein Stalker und eine Stalkerin.
00:28:33: Und da meinte so, als Comedian ist man natürlich die am leichtsten zu stalkende Personen der Welt, weil, wo wir sind, kann man im Internet nachgucken.
00:28:42: Das ist halt nicht wie bei der Privatperson, wo man rätseln muss, wo ist er denn jetzt?
00:28:46: So haben bei uns, ja, muss halt in den Italiener, siehst du schon, wo wir gerade sind, ne?
00:28:50: Ja.
00:28:52: Und dann hat er auch gesagt, er kommt an dem Abend und dann ist das Problem so ein Theater, darf eigentlich niemanden den Zugriff, Zugriff, den Zutritt, verwehren.
00:29:03: Also wenn er jetzt ins Theater kommt, die haben natürlich ein Hausrecht, aber dann bräuchten die eine Security, die den rauszieht und so weiter.
00:29:11: Da hat sich dann zum Glück jemand darum gekümmert, der jemanden kannte, der
00:29:18: auch
00:29:19: in der Hundertschaft ist.
00:29:20: Der hat dann an dem Abend für mich die Tür gemacht.
00:29:24: Der hat ihn dann auch rausgezogen und mit ihm gesprochen und seitdem ist, habe ich nichts mehr gehört.
00:29:34: Nicht justiziable Aussage dazu, die ich tätigen darf.
00:29:38: Also danach einfach nichts mehr gehört, oder?
00:29:42: Nee.
00:29:43: Okay.
00:29:44: Wahrscheinlich, wenn man dann noch mal die rechtlichen Konsequenzen aufzeigt, dann, wenn man noch nicht komplett den Wahnsinn abgedriftet ist, bringt das was.
00:29:51: Aber ich kenne super viele weibliche Comedians.
00:29:53: Ich will jetzt die Namen der Kollegin nicht droppen, aber ich habe mich da schon mit einigen drüber unterhalten, die das alle schon erleben mussten.
00:29:59: Und das ist furchtbar.
00:30:01: Weil du... Ja, das
00:30:02: ist...
00:30:03: Dich, wenn du mit deinem Auto als Frau, das ist ja das Krasse, ne?
00:30:06: Als Frau hast du ja eh schon Angst, wenn du alleine auf einen dunklen Parkplatz parkst und bis nach Hause gehen musst.
00:30:11: Aber wenn das dann noch ist so mit diesen, mit Nachrichten oder mit diesem Wissen im Hintergrund, da ist ja auch noch jemand, der mir auflauern könnte, der offensichtlich auch verrückt ist, das macht das, also das macht einen Wahnsinn, ich kann nicht mehr vorstellen.
00:30:29: Ich weiß, die Kolleginnen haben da unfassbar drunter gelöschen.
00:30:33: Also ich habe bei meiner Frau das jetzt nur, ich habe bei einem zum Glück sehr attraktive Frau, ich denke daran liegt es aber dann auch nicht und habe das auch mitbekommen, dass einfach wenn sie irgendwo allein unterwegs ist, ist nicht stalking, aber dass Männer einfach distanzlos sind, pfeifen, gucken, ansprechen, wo du mal denkst krass, wie kommt irgendjemand überhaupt darauf?
00:30:53: Ja, klar.
00:30:54: Eine fremde Frau auf der Straße voll zu labern.
00:30:57: Ich würde ja nie auf die Idee kommen.
00:30:58: Also würde ich aber nie tun.
00:31:00: Aber weißt du, was das Krasse ist?
00:31:01: Für dich ist das jetzt, ich sage mal, eine krasse neue Erkenntnis sozusagen.
00:31:05: Ich habe das ja jetzt mal mitbekommen.
00:31:08: Und alle Frauen, die das jetzt hören, sind so, ja, da kriege ich schon mal ein ganzes Leben lang mit, wahrscheinlich seit ich zehn bin oder so.
00:31:15: So Cat-Calling und den ganzen Preis.
00:31:17: Aber wie schrecklich.
00:31:18: Ständig.
00:31:18: Natürlich.
00:31:20: Ich habe mal fast einen kaputt gekloppt.
00:31:22: Der kam hinter mir auf einen dunklen Parkplatz und ich hatte schon die Schlüssel, die meine Türschlüssel zwischen den Fingern, um dem, das überlegst du dir als Frau auch, wenn ich durch eine dunkle Area gehe, entweder tue ich so, als würde ich telefonieren, ich telefoniere wirklich oder ich pack mir
00:31:38: die Schlüssel zwischen die
00:31:39: Fingernknöchel und so.
00:31:41: Und der kam auf mich, der kam so auf dem Parkplatz hinterher.
00:31:44: Und der hat dann irgendwann ganz zögerlich gefragt, sind sie Pippi?
00:31:46: Ich kenne sie von Felix Lobrecht, kann ich in Autogramma.
00:31:49: Ich so, ja, Digger, warum hast du nicht da vorne gemacht, wo noch Leute waren?
00:31:52: Wie creepy ist das bitte?
00:31:53: Lauf mir nicht auf dem Parkplatz hinterher, wo niemand anders ist.
00:31:56: Und er war dann auch so, ja, sorry.
00:32:00: Ich so, ja, ich hab dir fast mit meinen Wolverine Claws ins Gesicht geklatscht.
00:32:05: Er sagt dir eher so, er tut mir Leid, ich hab da nicht dran gedacht.
00:32:09: Ich hab das überhaupt nicht, ich so, ja, ist nennt man Privileg, schön.
00:32:15: Das ist aber als Mann wirklich, also natürlich fühl ich mich sehr selten bis nie bedroht, aber ich kann mir das schon vorstellen, dass das als Frau, also ich kenne das von ihr auch, dass sie natürlich auf der Straße so tut, als wenn sie telefoniert oder mich dann auch anruft, wenn es eine blöde Situation ist oder so.
00:32:32: Aber dass das überhaupt notwendig ist, weißt du, dass Frauen in so einem ... Also das klingt jetzt in einer E von meiner Seite aus.
00:32:39: Es war nie so richtig bewusst, dass Frauen in dieser Situation sind, irgendwie ständig auf der Hut sein zu müssen, damit nicht irgendein Komplett-Schwachmat ihn irgendwie nachstellt oder sie anbaggert oder so, weil das so weit von meiner Lebenswirklichkeit entfernt ist.
00:32:54: Ich bin aber ein extrem höflicher Mensch.
00:32:56: Ich würde das ja nie tun, nie.
00:32:59: Also ich würde nie eine Frau bedrängen oder so.
00:33:01: Und natürlich kenne ich aus meinem Job, als ich da im Knast gearbeitet habe, diese Fälle.
00:33:05: Aber dass das in der Lebenswirklichkeit einer Frau oder einer Comedian so mal eben auftaucht, das war für mich schon schockierend.
00:33:13: Ja,
00:33:13: willkommen in unserer Welt, Basti.
00:33:15: Dann kommen wir jetzt mal zurück zu unserem Fall und vereiningt zu dem Täter in unserem Fall.
00:33:21: Sein Name ist Arthur Richard Jackson und als die Ermittler seine Identität und seine Geschichte zusammensetzen, merken die halt auch sehr, sehr schnell, dass sie es hier jetzt nicht irgendwie mit einem, ich nenn's jetzt mal, gewöhnlichen Kriminellen zu tun haben.
00:33:35: Jackson ist zu der Tatzeit, als der Therese attackiert hat, forty-six Jahre alt und er ist in Schotte.
00:33:41: Er kommt ursprünglich aus der Hafenstadt Aberdeen.
00:33:43: Und jetzt ist es natürlich so, ich meine, das haben wir uns wahrscheinlich eh schon gedacht, seine Kindheit in Schottland ist ... Eine einzige Tragödie.
00:33:50: Der Vater ist Alkoholiker.
00:33:53: Die Mutter leidet an einer schweren, diagnostizierten Zwangsstörung.
00:33:57: Und so wächst Jackson halt in einer ständigen Angst auf, den Wahnsinn seiner Mutter auch geerbt zu haben.
00:34:05: Er ist ein stiller, unbeholfender Junge.
00:34:07: Er ist der Größte in seiner Klasse, sehr schlacksig.
00:34:11: Und er ist aber auch ein kompletter Einzelgänger ohne Freunde.
00:34:15: Und seine einzige Zuflucht damals ist das Kino.
00:34:19: Jeden Samstag flieht er aus der grauen und grausamen Realität Eberdienst und auch seines Lebens in die dunklen Kinosäle des Odeon Cinema und er taucht ein damals noch in diese schwarz-weißwelten Hollywoods, besonders in die Gangster-Filme, die ganz alten mit Humphrey Bogart und James Cagney.
00:34:38: und das Kino wird seine Ersatzrealität, eine Welt, die er irgendwann besser versteht und in der er sich willkommener fühlt als in seiner eigenen.
00:34:48: Und seine Paranoia wird schon als Teenager so schlimm, dass er überzeugt, dass seine eigene Mutter Wolle ihn mit bösen Zaubern zu Hause belegen.
00:34:56: und so flieht er von zu Hause und zieht in ein Obdachlosenheim.
00:35:00: Dort kommt es zu einem der ersten dokumentierten Gewaltausbrüche, und zwar wegen eines Streits um eine Scheibe Brot, greift er damals eine Angestellte, eine Frau namens Nancy, mit einem Messer an.
00:35:13: Und andere Mitarbeiter können ihn überwältigen.
00:35:15: Die Polizei wird aber dort nie gerufen.
00:35:19: So ist also schon sein Leben, seine Kindheit, seine Jugend und sein Jugendes Erwachsenen sein.
00:35:25: Einen muss man ja eigentlich mal sagen, ist ja schon wirklich eine Katastrophe.
00:35:31: Ja, also natürlich oft, also oft nicht immer haben solche Leute tragische und erschütternde Biografien.
00:35:39: Das rechtfertigt nicht, was sie tun, aber sagen wir mal, Ohne jegliche Auffälligkeit in der Biografie ist es fast eher unwahrscheinlich, dass so jemand eine solche Störung vielleicht entwickelt.
00:35:53: Also ich glaube nicht, dass man als Stalker geboren wird, sondern das ist ja ganz viele Effekte drin, warum jemand das wird oder ist.
00:36:06: Also auf der einen Seite sucht man nach Liebe und Bestätigung und nach einem Gegenüber.
00:36:14: Und man fantasiert aber auch, da ist ja auch ganz viel Selbstbetrug und Fantasie dabei.
00:36:22: Also man sieht halt Dinge, die nicht da sind am Ende, sowas wie eine emotionale Halluzination, weil man sich eine Beziehung einbildet, die nicht existiert.
00:36:31: Also ich meine, das ist ja für einen gesund, also mental gesunden Menschen gar nicht vorstellbar, dass du dir jetzt einbildest, Du hast eine persönliche Bindung zu einer Person, die du gar nicht kennst.
00:36:44: Und ich glaube, dass das gar nicht so hirnphysiologisch erwischt ist, wo Stalking aktiviert wird oder was das im Gehirn macht.
00:36:55: Aber das ist ja wie eine Art Sucht, die diese Leute zu Personen entwickeln.
00:37:01: Ja.
00:37:03: Bei ihm ist es halt so, man sieht schon die ganzen Probleme in der Kindheit und Jugend und ... Jetzt entfremdet er sich ja auch noch durch dieses Kino-Liebhaber.
00:37:14: Sein immer weiter von einem normalen Leben und seine ganz große Sehnsucht gilt halt eigentlich schon von klein auf, seit er das erste Mal im Kino war.
00:37:21: eben Amerika selber, so dem Land seiner Filmhelden.
00:37:24: Das ist so sein Ziel, wo er hin möchte, was ihn natürlich auch, glaube ich, am Leben hält bzw.
00:37:31: was ihm Kraft gibt.
00:37:32: Und er versucht auch wirklich mehrmals in Amerika Fuß zu fassen.
00:37:37: Aber es ist immer so, sein Leben ist so ein bisschen so ein... So eine Spirale.
00:37:41: Er reißt immer ein, dann wird er wieder abgeschoben, dann versucht das nochmal.
00:37:45: Er lügt dann bei dem Visums Anträgen.
00:37:47: Klar, er verschweigt seine psychischen Probleme.
00:37:50: Irgendwann hat das sogar mal geschafft, dann wird er sogar in Amerika selber in die US-Army eingezogen.
00:37:57: Aber auch das funktioniert nur kurz, weil dann wird er schnell wieder entlassen, als die Ärzte eben erkennen, dass er paranoid ist oder das Ausmaß seiner Paranoia und seiner Ängste erkennen.
00:38:06: Und dann, in der Situation auf einer nationalen Ebene, wird er sogar vom Secret Service festgenommen, weil er nämlich Drohungen gegen den amtierenden Präsidenten John F. Kennedy ausgesprochen hat.
00:38:19: Also, das sind ja schon erste Anzeichen, dass er da auch schon mal eine Tötungsabsicht hatte und so weiter.
00:38:25: Und das Resultat, dann ist natürlich, er wird nach Großbritannien wieder abgeschoben, aber er wird in Zukunft es trotzdem immer wieder schaffen, illegal.
00:38:35: in die USA einzureisen.
00:38:41: Außerdem kommt nach seiner Tat ein Teil seiner Geschichte ans Licht, der fast dreißig Jahre lang unentdeckt blieb.
00:38:48: Und der zeigt, finde ich, wenn man ihn früher schon gefunden hätte, diesen Fall, zu welcher Kaltblütigkeit er wirklich fähig ist.
00:38:57: Wir sind im Jahr nineteen Sechzig.
00:38:59: Jackson ist wieder in Großbritannien und schmiedet ein Plan, um Geld für seine nächste Reise in die USA zu beschaffen.
00:39:04: Und er überfällt eine Bank im Londoner Stadtteil Chelsea.
00:39:07: Aber der Überfall geht schief.
00:39:08: Ein Angestellter löst halt schnell genug den Alarm aus.
00:39:10: Jackson versucht zu fliehen, versteckt sich in einem Hauseingang und ein Passant.
00:39:15: Ein dreindressjähriger Familienvater von zwei Kindern entdeckt ihn und versucht ihn aufzuhalten.
00:39:20: Und Jackson zögert nicht, er zieht eine Waffe und er erschießt den Mann, der ihn aufhalten wollte.
00:39:26: Tony Fletcher heißt er.
00:39:27: Aus nächster Nähe, kaltblütig.
00:39:29: Also einfach so.
00:39:32: Aber danach ist er nicht lange im Gefängnis gelandet, oder?
00:39:36: Nee, danach konnte er wegrennen und er entkommt mit einer Beute von nur, und das ist einfach so tragisch und so lächerlich, von hundertdreißig Pfund.
00:39:47: Wahnsinn, was ein Leben wert ist oder eben nicht wert ist, ne?
00:39:50: Ja.
00:39:51: Und dann flieht er halt mit dem Geld in die Anonymität von Aberdeen wieder.
00:39:55: Und das Krasse ist halt auch vor allen Dingen für die Familie von Toni Fletcher, finde ich, dass das halt eigentlich erstmal dreißig Jahre lang ein ungelöster Fall ist.
00:40:02: Das heißt, man weiß überhaupt nicht, was da passiert.
00:40:04: Ja, man schreckt sich.
00:40:04: Du weißt nicht mal, warum dein Angehöriger gestorben ist.
00:40:07: Also, absolut schüchterlich.
00:40:11: Aber ich glaube, jetzt haben wir schon so ein Einblick in das Leben und damit natürlich auch in die Psyche des Mannes, der sich dann eben auf den Weg nach Hollywood machte, der Fan von Therisa.
00:40:22: Ich finde, eine andere Frage, die halt auch noch sehr, sehr wichtig ist, ist, warum ausgerechnet Therisa Saldana?
00:40:29: Also, ist er einfach so?
00:40:32: Also entlädt sich das sozusagen einfach wahllos an einer Person, ein bisschen wie ein Blitz-Einschlag.
00:40:38: Wenn jemand sozusagen eine Problematik hat, sucht man sich dann per Zufall jemanden, kann es jeden treffen, ist irgendetwas vorgefallen, erinnert ihnen die Schauspielerinnen irgendjemanden, den er kennt.
00:40:52: Das weiß man natürlich letzten Endes nie so genau, aber was wir auf jeden Fall wissen, ist, dass die Obsession von Arthur beginnt.
00:41:00: als er Therisa in einem ihrer ersten Filme im Kino in Aberdeen sieht und der Film heißt Defiance.
00:41:07: Ich glaub nicht, dass du den kennst.
00:41:09: Den kenn ich jetzt nicht.
00:41:10: Nee.
00:41:11: Nee, den kenn ich nicht.
00:41:11: Ich
00:41:11: hab online mal nachgeguckt und das erklärt sich entweder auch, warum wir den alle wahrscheinlich nicht kennen.
00:41:17: Das Genre wird beschrieben als Action Neo Noir Crime Film.
00:41:23: Ich kann das nicht mal aussprechen.
00:41:25: Also Action Neo... Wahrscheinlich sowas wie neoklassisch.
00:41:29: Film noir ist ja so französischer Dramatikfilm, Crime auch noch und Film.
00:41:36: Ist auf jeden Fall außer Pono und Sportfilm alles drin.
00:41:40: Aber habe ich leider noch nie gehört.
00:41:41: Also ein Frühwerk von ihr.
00:41:43: Aber ich meine, du fragst das eben, wo kommt das her, dass jetzt ausgerechnet diese Frau, ich glaube, das ist bei den meisten Stalkern einfach eine Projektion.
00:41:52: Und also eine Projektion im Sinne von... Da werden Gefühle und Intimität in jemanden hineininterpretiert, der die gar nicht gezeigt hat, um was anderes Leeres in sich aufzufüllen.
00:42:04: Und das kann dann wahrscheinlich jeden treffen.
00:42:08: Also jeder kann Stalker haben, aber natürlich bist du als Person in der Öffentlichkeit dafür prädestiniert, weil du ja auch für andere Leute eine Projektionsfläche bist.
00:42:16: Also Leute glauben ja auch, so durfte.
00:42:19: es jetzt klingt, wer bin ich, ich bin irgendwie ein deutscher Zehprominenter, aber trotzdem glauben ja Leute, mich zu kennen, obwohl sie mich nicht kennen, weißt du?
00:42:29: Also Leute, die jetzt meine Podcast hören oder mich im Fernsehen sehen oder mich anschreiben, da bin ich echt manchmal überrascht, wenn es so richtig distanzlos wird, weil ich so denke, krass, du kennst mich doch gar nicht.
00:42:40: Aber für die Person, die mir dann da schreibt, bin ich halt der Basti, dem er Hunderte von Stunden zugehört hat.
00:42:48: Und Das ist, glaube ich, das, was bei Storkern in viel massiver Art und Weise dann auch passiert.
00:42:55: Ja, und bei ihm kommen natürlich auch noch, und das ist ja der große Unterschied, dann diese Warnvorstellung und alles dazu.
00:43:01: Also, zum Beispiel hat Arthur Jackson auch selber, natürlich wegen seiner großen Filmaffinität, selber auch als Hobby, so amateur, die Rehbücher geschrieben.
00:43:13: Und zum Beispiel, als er jetzt die Feins den Film sieht, hat er auch die Warnvorstellung... dass der Produzent eine seiner Ideen gestohlen hat und dann Theresa in der Hauptrolle besetzt hat.
00:43:24: Aber eigentlich, die Filmidee kommt von ihm, meint er.
00:43:29: Ah, meint er, okay.
00:43:32: Und was später auch dann rauskommt, er sagt das halt selber, er sah Theresa, die er nur von der Kinoleinwand kannte, gar nicht wirklich als Mensch, als Frau, sondern für ihn war sie wie ein ... Ein Engel.
00:43:49: Und er hat immer das Gefühl gehabt, er müsste sie aus dieser sündigen, verrückten Welt des Showbusiness erlösen.
00:43:56: Sie ist sozusagen gefangen.
00:43:58: Das ist so eine ganz seltsame Vorstellung, die bei Stalkern oft auch taucht.
00:44:01: Also dieser Gedanke des Erlösens rettens.
00:44:08: Bei John Lennon ging es ja auch darum, dass der Mann hat John Lennon nicht gehasst absurderweise, sondern eher verehrt.
00:44:17: und hat ihn trotzdem umgebracht.
00:44:19: Also die Begründungen, die Stalker manchmal vorbringen, besonders Stalker, die gewalttätig geworden sind, sind für den gesunden Menschenverstand wirklich nicht nachvollziehbar.
00:44:29: Ja, tatsächlich sagt er auch, sein Plan war es eben dann, seinen Engel zu töten, für die Tat verurteilt und auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet zu werden, um dann mit anderen Menschen, die er verehrt hat, aber vor allen Dingen, um mit seinem Engel Theorisa für alle Ewigkeit im Himmel vereint zu sein.
00:44:50: Und das hat für ihn Sinn gemacht.
00:44:51: Was für eine absoluter, also kann man ja nicht anders sein, was für ein absoluter Wahnsinn, ne?
00:44:56: Und was soll man, also wie soll man an jemanden, der so weit schon in so eine Warnvorstellung abgetaucht ist, weil das ist ja klassischer Warn.
00:45:05: Also das Glauben an etwas, das nicht real ist, das ist ja die wahre Crux an Warn.
00:45:11: Für die Person, die wahnsinnig ist, den Begriff benutzt man heute nicht mehr, aber die Wahnvorstellung hat, das ist ja das, warum da Therapeuten sich die Zähne dran ausbeißen, weil jemand mit schweren Wahnvorstellungen ist so stark davon überzeugt, dass sein Wahn zutrifft, dass du machen kannst, was du willst.
00:45:29: Am Ende, du kommst da nicht durch.
00:45:32: Dafür gibt's Medikamente, die Wahnvorstellungen verringern zum Beispiel.
00:45:36: Das gibt's.
00:45:37: Aber ich weiß, dass die Therapie von Wahnpatienten sehr schwer ist, weil natürlich zu jeder Krankheit, zu dem Krankheitsverlauf immer auch eine gewisse Einsicht dazu gehört, bei Depressiven ja auch.
00:45:49: Also wenn jemand nicht einsieht, dass er depressiv ist, dann wird es schwer ihn zu behandeln.
00:45:55: Ja, das Ding ist ja, wir hören das auch immer wieder, also ich höre ja auch selber wahnsinnig viele andere Crime-Podcasts und heutzutage ist es ja auch so, dass manche dann... sich diese ganze Warnnummer, ich will nicht sagen ausdenken, aber sie tun lieber so, als hätten sie Warnvorstellungen oder irgendeine psychische Krankheit, weil sie dann nicht ins Gefängnis kommen, sondern in eine Sicherheitsverwaltung oder in eine Psychiatrie und sich da einen, ich sag mal, milderen Vollzug vielleicht vorstellen.
00:46:27: Aber im Fall jetzt von Arthur Jackson kann man auf jeden Fall sagen, dass das... keine Schutzbehauptung im Nachhinein oder so war, weil z.B.
00:46:35: auch in der Tasche, die am Tatort gefunden wurde, also die er dabei hatte bei der Attacke auf die Vista Saldena, war auch ein Dokument mit dem Titel Todesurteilpetition.
00:46:45: Und es war auch noch ein Tagebuch dort, sein eigenes Tagebuch, was eingepackt und adressiert war an Büro des Erzengel Michael Vizepräsident des Himmels.
00:46:55: Ja,
00:46:55: okay.
00:46:56: Was schon wieder komisch ist.
00:46:58: Aber ja.
00:47:00: Und ... Sie haben dann auch natürlich das Tagebuch nochmal komplett gelesen und darin stand auch zum Beispiel ein Satz, den ich jetzt mal zitiere, den er eben kurz vor seiner Abreise nach Amerika und dann zum Tatort sozusagen da reingeschrieben hatte.
00:47:15: Sie ist ein Engel.
00:47:16: Sie gehört nicht in die verrückte Welt des Show-Business.
00:47:20: Wenn sie tot wäre, wäre sie bei den Engeln.
00:47:23: Und Arthur Jackson hat auch etwas geschrieben von seiner göttlichen Mission.
00:47:28: Er wusste, dass das Töten nach menschlichen Gesetzen falsch war.
00:47:34: Das war ihm schon auf irgendeine Weise bewusst.
00:47:37: Aber er war auch davon überzeugt, dass die Gesetze des Himmels und die Rechtfertigung, dass Theresa zu den Engeln muss, also seine, ich sag mal, alternative Realität, nach der er handelte, noch darüber stand.
00:47:52: Wahnsinn.
00:47:54: Ich versuch das jetzt... Darzustellen, so wie das für ihn Sinn gemacht hat, wie er das auch geäußert und auch niedergeschrieben hat.
00:48:00: Ich hoffe, das ist verständlich.
00:48:03: Ja, und das ist ja, das ergibt ja in seiner kruden Logik für die betreffende Person Sinn.
00:48:07: Das ist ja auch das Problem.
00:48:09: Also, das ist natürlich alles Blödsinn, Hochzehntausend.
00:48:13: Aber für die Person selbst in dieser Situation ist das ein schlüssiger Grund, warum sie ihre Tat begeht.
00:48:20: Und mit der Begründung, ich muss diese Person vor dem grausamen Hollywood retten.
00:48:25: ist natürlich alles Quatsch, die Frau hat sich selber ausgerucht, Schauspielerin zu werden.
00:48:29: Und sie war, glaube ich, so wie du das erzählt hast, sogar ziemlich glücklich mit ihrem Platz in der Welt.
00:48:35: Aber wenn jemand erst mal eine solche Warnvorstellung entwickelt hat, wird es sehr schwer, die betreffende Person daraus zu holen.
00:48:42: Mhm.
00:48:43: Also wir wissen jetzt schon einiges über den Täter, wir wissen einiges über das Opfer.
00:48:47: Was aber leider auch Teil dieser ganzen Geschichte ist, ist einfach ein komplettes Systemversagen.
00:48:53: Also vor und auch ... nach der Tat.
00:48:56: Weil ich hab dir ja erzählt, er hat sie direkt bei sich zu Hause auf ihrem Weg aus ihrer Wohnung zu ihrem Auto, zu der Musikstunde angegriffen.
00:49:06: Woher wusste er überhaupt, wo sie wohnt?
00:49:09: Jackson wusste auf jeden Fall, dass er die Adresse von einer erfolgreichen aufstrebenden Schauspielerin jetzt nicht mehr im Telefonbuch, ja damals gab's auch Telefonbücher finden würde, also musste er sich irgendwas anderes suchen.
00:49:20: und dann hat er was getan, was ... Ziemlich, ich will nicht sagen, klug ist.
00:49:28: Aber was auf jeden Fall erschreckend einfach war, was glaubst du, wie ist er an ihre Privatadresse gekommen?
00:49:36: Er hat sich vielleicht beim Studio oder so ausgegeben, als Bruder, Verwandter, sonst wäre oder so was.
00:49:44: In dem Fall war es anders, er hat einen Privatdetektiv angeheuert.
00:49:48: Und der Detektiv hatte dann eigentlich keine große Mühe, die geheime und nicht öffentliche Telefonnummer von Therese als Mutter herauszufinden.
00:49:56: Als er die Nummer dann bekam, hat er bei Therese als Mutter angerufen.
00:49:59: Hat natürlich nicht gesagt, hallo, hier ist Arthur Jackson, ich bin ein verrückter Stalker, sondern er gab sich als Assistent einer der berühmtesten Regisseure der Welt aus.
00:50:09: Und zwar, er wurde eben schon erwähnt, Martin Scorsese.
00:50:13: Und hat dann Therese als Mutter eine glaubwürdige Lüge erzählt.
00:50:16: Martin würde in Europa einen Film drehen, eine Schauspielerin sei kurzfristig ausgefallen.
00:50:20: Man bräuchte jetzt dringend Theories als Privatadresse, um ihr die Rolle anzubieten und ihr die Skripte vorbeizubringen.
00:50:27: Und wenn wir uns jetzt in die Zeit so zurückversetzen, in two hundred eighty-two, da gab es halt auch noch gar kein öffentliches Bewusstsein für Stalking und so weiter.
00:50:34: Und die Mutter hat wahrscheinlich am Telefon nur gehört.
00:50:36: Oh mein Gott, Scorsese, das ist ein großer Name und es klang für sie vielleicht.
00:50:43: Verlockend.
00:50:43: In einem gewissen Maße, verlockend und auch plausibel.
00:50:47: Also hat sie den Mann am Telefon einfach die Adresse ihrer Tochter gegeben.
00:50:51: Hat sie dann angerufen, Teresa selbst wurde misstrauisch.
00:50:54: Teresa selber hat auch mal in dem Interview mit Larry King, was nach der Tat lange danach geführt wurde, das gesagt.
00:51:02: Kurz nachdem ihre Mutter sie über diesen Setz am Anruf informierte hatte, klingelte erneut das Telefon.
00:51:07: Diesmal war es dann die Managerin.
00:51:10: Und die Managerin hat Theresa auch erzählt, dass sie ebenfalls so ein, wie sie selber sagte, seltsame Anrufe von derselben Person erhalten hätte.
00:51:19: Und deswegen waren bei Theresa damals eigentlich, zumindest bei diesem Erstkontakt des Taters, alle Alarmglocken an.
00:51:27: Sie hat das einzig richtige Turn.
00:51:28: Sie hat damals die Polizei angerufen.
00:51:31: Und die Reaktion, die sie dann bekommen hat, ist so ein Paradebeispiel, mit der Opfer damals eben konfrontiert wurden.
00:51:36: Das Thema war noch überhaupt nicht ... im öffentlichen Bewusstsein angekommen.
00:51:40: Und für Risa schilderte es damals so.
00:51:43: Die Polizei war für so etwas damals einfach nicht sensibilisiert.
00:51:46: Sie dachten, es wäre nichts.
00:51:48: Sie dachten, es wäre nur ein Fan.
00:51:51: Deswegen gab es keine Warnung, keine Schutzmaßnahmen, nix.
00:51:54: Krass.
00:51:55: Ja, das ist, glaube ich, in der jetzt-zeit, also wo man immer mehr Stalkingfälle hat in der Öffentlichkeit, Ariana Grande
00:52:01: etc.,
00:52:01: ist das, denke ich, anders geworden.
00:52:03: Aber vor über vierzig Jahren war das, glaube ich, als Begriff noch nicht so stehen, Stalking.
00:52:09: Tatsächlich, glaube ich, wir sind jetzt woanders als damals natürlich.
00:52:13: Da haben sich Dinge getan.
00:52:14: Trotzdem glaube ich ganz, ganz oft, wenn man sich mit so einem dringenden Anliegen an... muss ja nicht nur die Polizei sein, aber an Orte wendelt, von dem man sich Hilfe erwartet.
00:52:28: Ich glaube, es passiert immer noch sehr oft, dass das marginalisiert wird und so ein bisschen abgetan wird als, ach ja, er wird schon nix sein, so.
00:52:35: Das glaube ich auch.
00:52:35: Und wir haben vorhin schon gesagt, die rechtliche Hand habe.
00:52:38: ist bis zu dem Zeitpunkt, also das ist ja das Absurde, bis der Storke etwas tut, was wirklich widerrechtlich ist, wie Gewalt ausüben oder eine Drohung auf Leben und Tod auszusprechen, im Sinne von ich bringe dich nächsten Montag um oder so.
00:52:52: Ist es soweit, ich weiß, kaum Justizjahr, also hinter jemandem herfahren und mit dem reden oder versuchen, Kontakt zu ihm aufzunehmen.
00:53:01: Klar, wenn du fünfhundertmal anrufst oder so, dann ist das schon eine Evidenz dafür, dass da was nicht stimmt.
00:53:06: Aber Ich glaube, die Anti-Stalking-Gesetze sind zu mir, als ich mich damals im Gefängnis noch damit auseinandersetzen musste, waren sehr, sehr, sehr lasch.
00:53:16: Wir kommen da natürlich ganz zum Schluss noch mal drauf.
00:53:18: Es ist natürlich auch in jedem Land anders.
00:53:21: Das muss man ja auch noch dazu sagen.
00:53:22: Aber hier Anfang der Achtziger war da einfach gar nichts und deshalb war Theresa komplett auf sich allein gestellt.
00:53:28: Sie hat ja auch erzählt, dass sie in der Woche nach diesen Anrufen extrem vorsichtig war.
00:53:33: Auch ängstlich, sie schaute sich ständig um, sie hat es vermieden, allein zu sein.
00:53:38: Und dann passierte aber nur zwei Tage nix, fünf Tage nix, eine Woche passierte nix.
00:53:44: Und klar, dann schleicht sich langsam wieder so eine gewisse trügerische Sicherheit ein.
00:53:49: Klar.
00:53:51: Und genau auf den Moment hatte Jackson eigentlich auch hingearbeitet.
00:53:54: Denn sein Plan war schon, aus dem nichts zuschlagen zu können.
00:53:57: Also was wir, wie wir wissen, dann auch passiert ist.
00:54:01: Theresa wurde dann zum Opfer von Arthur Jackson.
00:54:05: Obwohl das länger geplant war und obwohl es ein Vorspiel gab.
00:54:09: Ja, jetzt ist es einfach nur schrecklich, kann man nichts anderes zu sagen.
00:54:12: Ja,
00:54:13: jetzt sollte man natürlich meinen, dass das System nach diesem fast tödlichen Angriff endlich aufwacht.
00:54:18: Aber das Gegenteil war der Fall, der juristische Albtraum beginnt.
00:54:22: Im Oktober of two eighty fand der erste Prozess statt.
00:54:26: Theresa musste damals noch im Rollstuhl erscheinen, um gegen den Mann auszusagen, der sie fast getötet hätte.
00:54:33: Jackson wurde wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung verurteilt.
00:54:36: Die Strafe, das war die damalige Höchststrafe, hat er bekommen von zwölf Jahren Gefängnis.
00:54:44: Weil für Theresa natürlich immer noch in absoluter Schocks nur zwölf Jahre für einen Mord versucht, der sie fast ihr Leben gekostet hatte.
00:54:51: Aber es kam noch schlimmer.
00:54:53: Jackson setzte sein Psychoterror aus dem Gefängnis weiter fort.
00:54:58: Wow.
00:54:58: Er begann, ihr ununterbrochen Briefe zu schreiben.
00:55:01: Briefe voller Drohung, voller wahrenhafter Fantasien.
00:55:04: Haben die
00:55:04: nicht kontrolliert, bevor die das Gefängnis verlassen?
00:55:07: Da kommen wir jetzt zu.
00:55:09: Also in seinen Briefen, die er geschickt hat, hatte er auch nach wie vor seine ungebrochene tödliche Obsession offenbart.
00:55:15: Also es konnte man herauslesen.
00:55:18: Er hat sogar geschrieben, er bereue es, einen Messer benutzt zu haben.
00:55:22: Eine Pistole hätte mir eine bessere Chance gegeben, mich mit dir im Himmel wiederzuvereinigen.
00:55:28: Wow.
00:55:29: Er bedrute in diesen Briefen übrigens auch nicht nur sie, sondern auch ihren Retter, der sie ja gerettet hat, den Jeff.
00:55:36: Und jetzt hast du natürlich vorkommen zu recht gefragt, wie kann das denn sein, ne?
00:55:40: Hm.
00:55:41: Ich weiß nicht, wie ist das in Deutschland oder wie war das als du, naja, gearbeitet hast, weißt du, wie das da mit der Post war?
00:55:47: Boah, das weiß ich echt gar nicht, aber ich bin mir relativ sicher, dass ... Die Post schon aus Sicherheitsgründen gegengelesen wird.
00:55:54: Erstens, weil natürlich sonst eine Absprache möglich wäre, irgendwie auszubrechen.
00:55:59: Und auch, weil man da verschützen muss, dass der Straftäter irgendwelche kritischen Details aus der Presse entnimmt oder sonst was so.
00:56:08: Ich glaube, dass in dem Fall sowas wie das Beriefgeheimnis nicht mehr gilt.
00:56:11: Aber ich bin mir nicht mehr sicher, das weiß ich nicht mehr.
00:56:14: Ich hab mich das auch gefragt und das lässt sich eigentlich in dem Fall jetzt nur begründen, dass halt in den Achtzigern die Regeln für Gefängnispost in den USA natürlich noch viel lockerer waren als heute.
00:56:24: Die Post wurde zwar nicht systematisch, sondern eher sporadisch kontrolliert, aber dann vor allen Dingen auch in erster Linie nicht nach den Inhalten der Briefe, sondern ob da irgendwie Schmuggelware drin war, eine Rasierklinge, Drogen, Geld oder so.
00:56:39: Und es war damals auch noch so, dass einige Briefe auch an Opfer als Ausdruck der Meinungsfreiheit gewertet wurden, das First Amendment.
00:56:50: Und deshalb gar nicht erst geöffnet wurden.
00:56:53: Das hat jede Anstalt anders gemacht, aber in dem Fall gab es eben nicht die nötigen Kontrollen.
00:56:58: Man hat sich den Theresa nicht beschwert bei der Anstalt, dass sie diese Briefe bekommen.
00:57:03: Doch dann ja und vor allen Dingen hat sie die natürlich auch nach den ersten Briefen nicht mehr gelesen.
00:57:08: Na klar.
00:57:11: Jetzt kommt aber das, wie ich finde, Mindestens genauso krass, wenn nicht viel krassere Dingen.
00:57:18: Arthur Jackson wird bereits, er wurde ja zu zwölf Jahren verurteilt, nach sieben Jahren wegen guter Führung auf Bewährung entlassen.
00:57:26: Und das ist natürlich furchtbar.
00:57:29: Klar, weil man weiß, dass der Zirkus sofort wieder losgeht.
00:57:34: Ich denke, man hat ja auch nicht versucht, den Mann zu therapieren.
00:57:37: Oder vielleicht hat man es versucht, aber es hat keine Früchte getragen.
00:57:42: Genau, vor allen Dingen.
00:57:44: Sie sitzt ja da und denkt erst zwölf Jahre weggespät, dass so jemand überhaupt wieder freikommt.
00:57:50: Die Person, die einen attackiert hat, umbringen wollte und das auch fast geschafft hat, ist ja schon unerträglich.
00:57:56: Dann ist es plötzlich auch noch fünf Jahre früher, als man eigentlich dachte.
00:58:00: Und dann sind auch noch zwischendurch ja diese Briefe angekommen, die ja auch zeigen, dass jetzt in der Haft keine Form von erfolgreicher Therapie oder so stattgefunden hat.
00:58:11: Das kann man ja daraus auch ablesen.
00:58:14: Eindeutig, ja.
00:58:15: Und deswegen war Therisa Saldana natürlich damals auch wirklich am Rande der Verzweiflung oder komplett verzweifelt, hat irgendwie versucht, sich an die Behörden zu wenden, an die Justiz, die Antwort, die sie da aber immer wieder bekam, war so ein bisschen die Kapitulation des Rechtsstaates.
00:58:31: Und sie fasste dann ihre Hilflosigkeit in einem, oh, wie ich finde, mega schlimm zu lesen, einen Zitat gegenüber dem People Magazine zusammen.
00:58:39: Sie hat sich da natürlich die Möglichkeit hatte, sie ja an... Medien gewandt, weil wenn das System die nicht zuhört, muss ja in die Öffentlichkeit den.
00:58:50: Und zwar hat sie dort in diesem Zitat gesagt, alle sagen, wir wünschten, wir könnten etwas tun und wir wissen, dass das eine sehr schlimme Situation ist.
00:59:00: Es ist nicht so, als wäre es ihnen egal.
00:59:03: Es ist so, dass es im System nichts gibt, um diese sehr, sehr reale Situation zu bewältigen.
00:59:09: Ich habe alle gefragt, den Bezirksstaatsanwalt, Staatsanwälte, Richter, weitere Anwälte.
00:59:15: Es gibt absolut keine Pläne, mich jetzt zu schützen.
00:59:19: Und es wird keine geben.
00:59:21: Überhaupt keine.
00:59:22: Wow, krass.
00:59:25: Wie wahnsinnig emotigend, ne?
00:59:27: Ich stelle mir das so vor, du gehst überall hin.
00:59:29: Du bittest überall um Hilfe und alle sind so, ja, da können wir leider nichts machen, sorry.
00:59:35: Boah,
00:59:36: schrecklich, absolut schrecklich.
00:59:38: Die arme Frauen, dann noch früher entlassen, ne?
00:59:41: Ja, und dann noch diese fünf Jahre früher.
00:59:43: Also, man muss schon sagen, das klingt jetzt merkwürdig, aber zum Glück wurde Jackson wegen seiner dann auch weiterhin fortgesetzten schriftlichen Drohungen, die dann ein extremeres Ausmaß erreicht haben, und zu weiteren sechs Jahren Haft verurteilt, aber zwischendurch halt eben nicht.
01:00:04: Ja, Wahnsinn.
01:00:05: Also, ja, da ... Also da, glaube ich, beim Stalking gesetzt oder bei solchen Umständen, da stößen unsere Rechtsmittel und unsere Mittel zur Verbrechensbekämpfung irgendwie an ihre Grenzen.
01:00:21: Weil, gut, in dem Fall geht es jetzt um jemanden, der schon vorbestraft ist, der die erneut die gleiche Person stalkt.
01:00:27: Ich habe das aus meinem privaten Umfeld mal mitbekommen, wo jemand gestalkt wurde.
01:00:32: Da war es wirklich original so, dass die Polizei suggeriert hat, also bevor der bei ihnen nicht mit dem Messer im Garten steht und sie wirklich explizit bedroht, können wir eigentlich nichts machen.
01:00:42: Und das lässt einen ja als als betreffende Person schon verzweifeln.
01:00:47: Also was soll man da?
01:00:49: Das muss ja ein schreckliches Gefühl sein, das zu wissen, dass dir irgendwie am Ende niemand hilft.
01:00:56: Jan.
01:00:56: Du schreiß halt laut um Hilfe und das Verhalt komplett ungehört, finde ich, ist so das
01:01:01: Gefühl.
01:01:01: Genau.
01:01:03: Während Arthur Jackson jetzt wieder im Gefängnis saß und weiter seine Droberie verschrieb, die manchmal abgefahren wurden, manchmal aber auch nicht, ist es jetzt aber auch noch so, wuchs an einem anderen Ort ein anderes Übel heran.
01:01:16: Und zwar eines, das von Jacksons Taten direkt inspiriert war.
01:01:21: Und das jetzt tatsächlich in einem Mord enden sollte.
01:01:24: Also wir sind leider noch nicht am Ende des Falls angekommen.
01:01:26: Wow.
01:01:27: Denn wir werden jetzt über eine junge Frau sprechen.
01:01:29: Wir sind jetzt sieben Jahre nach dem Übergriff auf Theresa Saldana mittlerweile im Jahr neunundachtzig.
01:01:37: Und es geht um Rebecca Schäfer.
01:01:40: Sie ist damals einundzwanzig Jahre alt und ist genau wie Saldana zum damaligen Zeitpunkt.
01:01:47: So der Inbegriff eines aufstrebenden Hollywoodstars der späten Achtziger.
01:01:51: Sie war die Hauptdarstellerin in einer beliebten sitcom, die heißt My Sister Sam.
01:01:57: Ich weiß nicht, ob du die kennst.
01:01:59: Nee, nie gehört.
01:02:00: Sie war damals schon, auf einigen kann man auch online finden, Hochglanzcover und von Magazin.
01:02:05: Sie galt als talentiert, als beliebt.
01:02:07: Und wie so viele junge Stars war sie für ihre Fans wirklich unglaublich nahbar.
01:02:12: Ich kann dir gerne mal, wenn du möchtest, ein Foto von Rebecca zeigen.
01:02:16: Mhm.
01:02:16: Die Fotos findet ihr auch alle immer auf unserem Instagram-Kanal auf friends in crime unterstrich official.
01:02:24: Wie ich schon immer das official sag.
01:02:26: Ich würde sagen, mehr Achtziger geht im Look nicht.
01:02:29: Das sind die Original-Achtziger-Locken.
01:02:32: Das ist der Original-Achtziger-Look.
01:02:34: Das ist sehr äthis.
01:02:36: Ich weiß auch, woher ich den Namen kenne.
01:02:40: Ich glaube, dass die damals im Parten III mitspielen sollte.
01:02:44: Und dann ermordet wurde.
01:02:45: und dann glaube ich, ich weiß nicht mehr genau, ob die Tochter von Coppola dann die Rolle übernommen hat.
01:02:51: Ich weiß den Namen von der Tochter von Francis Ford Coppola nicht.
01:02:55: Aber ich weiß, dass beim Parten drei, der leider eine ziemlich Katastrophe war der Film, es zu Umbesetzungen kam aufgrund eines Mordfalls.
01:03:03: Und ich glaube, das war die, das war Rebecca Schäfer.
01:03:08: Ja, also sie hatte die Rolle noch nicht, aber sie sollte vorsprechen, ja.
01:03:14: Also sehr sympathische junge Frau mit sehr geilen, achtziger Locken.
01:03:19: Und wo war die direkte Beeinflussung?
01:03:21: Einer ihrer Fans ist ein junger Mann aus Arizona, namens Robert John Bardo.
01:03:26: Und Bardo ist ähnlich wie Jackson.
01:03:28: Gut, das überrascht uns jetzt natürlich nicht ein so tief gestörter junger Mann.
01:03:31: Er kommt auch aus einer Familie mit psychischen Vorerkrankungen.
01:03:35: Er ist selbst Missbrauchsopfer und erleidet an einer bipolaren Störung.
01:03:40: Bei ihm kommt auch noch dazu, dass er bereits eine Vorgeschichte als Stalker hat.
01:03:46: Er beginnt irgendwann, Rebecca Briefe zu schreiben.
01:03:48: Er reist sogar nach Los Angeles und versucht auf das Studiogelände zu gelangen.
01:03:51: wo ihre TV-Serie meistens das Sam eben gedreht wird.
01:03:55: Das klappt zum Glück nicht, das Sicherheitspersonal dort ist aufmerksam und er wird abgewiesen.
01:04:00: Und jetzt kommt der Punkt, an dem sich die Schicksale von Theresa und Rebecca auf sehr tragische Weise kreuzen.
01:04:06: Und zwar liest Bardo über den Fall Theresa Saldana, der ist damals, auch wenn der Täter ja schon verurteilt ist und im Gefängnis sitzt, immer wieder in den Medien durch die Interviews von Saldana zum Beispiel.
01:04:18: Und so liest er eben, wie Arthur Jackson damals, an Phirisas Adresse gekommen ist.
01:04:23: Du erinnerst dich
01:04:24: mit dem Privatdetektiv.
01:04:24: Also bei dem Privatdetektiv, okay.
01:04:27: Und er beschließt diese Methode, exakt zu kopieren.
01:04:30: Er heuert eine Detektion Arizona an und diese Detektion tut etwas, was damals auf jeden Fall legal ist, heute definitiv erschreckend und auch unvorstellbar, aber damals ziemlich einfach.
01:04:42: Sie fragt die Privatadresse von Rebecca Schäfer beim Kalifornischen Department of Motor Vehicles, also bei der Kfz-Zulassungsstelle an.
01:04:49: Und die gehen die raus?
01:04:51: Mhm.
01:04:51: Die bekommen die ohne Probleme für so eine kleine Gebühr.
01:04:56: So eine Recherchegebühr.
01:04:57: Und jetzt hat Bardo die Adresse.
01:04:59: Also das ist ja unvorstellbar, ne?
01:05:01: Ja, aus heutiger Sicht nicht vorstellbar.
01:05:03: Da hat ein Schutz zumal auch etwas, was erst in den letzten fünfzehn Jahren, zumindest in Deutschland, so ... Also früher war Datenschutz, glaube ich, deutlich weniger Thema und deutlich weniger wahrnehmbar, also überhaupt existent.
01:05:21: Ja, wahrscheinlich, ja.
01:05:24: Auf jeden Fall hat er jetzt die Adresse und dann geschieht etwas, was man wahrscheinlich als der finalen Auslöser bezeichnen kann.
01:05:33: Und zwar sieht der Rebecca in einem neuen Film Ich behaupte jetzt mal, auch den kennt man jetzt erst mal nicht, Scenes from the Claw Struggle in Beverly Hills.
01:05:41: Und in diesem Film hat sie eine Liebeszene, also eine Kussliebeshalbnackszene.
01:05:50: Und für Robert's wahnhaften Geist ist das ein Verrat, denn er hat so ein ganz unschuldiges Bild von ihr.
01:05:55: Weißt du?
01:05:57: Das muss man sich mal vorstellen, wie das sein muss für den Betreffenden, dass jemand, den du gar nicht kennst, mit dem du noch nie gesprochen hast, sich von dir verraten fühlt durch etwas, das du getan hast, ohne überhaupt in Kenntnis zu sein, dass diese Person irgendwelche surrealen und nicht existenten Gefühle für dich hat.
01:06:14: Das muss ja absolut schrecklich sein.
01:06:18: Also fürchterlich.
01:06:20: Der Gedanke allein.
01:06:22: Ja, er sieht das halt eben.
01:06:23: Es verstört sein Bild und deshalb ist dann in seinem Kopf einfach ganz klar, sie muss dafür bestraft werden.
01:06:29: Und deswegen reist er sofort nach Los Angeles.
01:06:32: Nachdem er den Film gesehen hat, geht zu der Wohnungstür und klingelt.
01:06:35: Und Rebecca ist zu Hause, sie wartet gerade auf ein Drehbuch, was ihr geliefert werden soll, was sie lesen und lernen möchte.
01:06:42: Und sie öffnet dann ahnungslos die Tür, Robert spricht sie an, zeigt ihr einen Brief und ein Autogramm, den er von ihr hat.
01:06:49: Hatte sie ja schon mal angeschrieben.
01:06:51: Damals, wie halt so viele Fans.
01:06:53: Das Gespräch ist sehr kurz, sie beendet es freundlich aber bestimmt, mit der Bitte nicht wieder zu ihrer privaten Unterkunft zu kommen und schließt die Tür.
01:07:02: Und Robert geht da auf ihn in einer nahegelegenen Diner, die wir alle kennen aus amerikanischen Filmen, ist irgendwie was und kehrt eine Stunde später zurück, klingelt erneut.
01:07:11: Und als Rebecca Schäfer jetzt ein zweites Mal die Tür öffnet, wo man sich auch, ich denke mir dann auch so, Mann, nein, es ist wie wenn du es im Film sehen würdest, würdest du denken, warum machst du jetzt noch mal auf?
01:07:23: Gab's keinen Spion, hast du, es ist so furchtbar einfach.
01:07:27: Auf jeden Fall zieht er seine Pistole und schießt ja ohne ein Wort in die Brust und sie bericht schreiend im Türrahmen zusammen und stirbt dreißig Minuten später in selben Krankenhaus, in dem auch Theresa Saldana damals um ihr Leben gekämpft hat.
01:07:39: Wow, okay.
01:07:41: Was für eine traurige Doppelung, ne?
01:07:43: Also, das ist ja einfach nur schrecklich.
01:07:45: Wenn man daran irgendetwas nicht nur Schreckliches sehen will, dann wahrscheinlich, dass das eine Art Wegruf war, den die Gesellschaft und auch die Justiz gebraucht hat.
01:07:57: um endlich zu verstehen, dass eben Stalking kein Kavaliersdelikt ist, sondern in oft und in diesem Fall dann auch tödlicher Terror.
01:08:05: Und der Schock über den Mord an jetzt Rebecca Schäfer kombiniert mit der schrecklichen Erkenntnis, wie einfach schon wieder ein Täter an eine Privatadresse gekommen war, löste halt so einen landesweiten Aufschrei auch in den Medien aus.
01:08:16: Und dieser Aufschrei war dann immerhin der Beginn einer, ich nenn's jetzt mal Revolution.
01:08:24: Okay.
01:08:26: Nach diesem... Schäferfall und auch dem medialen Echo kommen wir jetzt wieder zurück zu unserem Anfangsfall, zu Theresa Saldana.
01:08:36: Nach so einem Angriff, nach den physischen Schmerzen, den psychischen Qualen und dem Gefühl vom System komplett im Stich gelassen worden zu sein, hätte Theresa Saldana sicherlich jederzeit jedes Recht der Welt gehabt, sich komplett aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen, sich zu verstecken, weißt du?
01:08:53: zu versuchen, die Schärfe ihres Lebens allein zusammenzusetzen.
01:08:56: Aber sie tat schon damals das genaue Gegenteil.
01:08:58: Sie traf eine Entscheidung, die ich wirklich unglaublich mutig finde und eigentlich fast unvorstellbar.
01:09:05: Ich weiß nicht, wie man da die Kraft für in sich finden kann.
01:09:09: Sie ging in die Offensive und sie verwandelt die Entschmerz in eine Waffe.
01:09:12: Denn nur zwei Jahre nach dem Angriff stimmte sie zu, die Hauptrolle in einem Fernsehfilm über ihr eigenes Schicksal zu spielen.
01:09:20: Also das, was ihr ... Passiert ist, wurde verfilmt in einem Film, der den Titel trägt, Victims for Victims, The Therisa Saldana Story.
01:09:32: Und das bedeutet natürlich für sie, sie muss jeden Tag an dieses Filmset gehen.
01:09:35: Sie muss sogar im Grunde, muss sie ihren eigenen Wörter, ihre eigenen Worte, die sie damals gespielt hat.
01:09:40: Das triggert doch alle Traumata, die man dadurch gewonnen hat, oder?
01:09:46: Ich könnte mir das jetzt nicht vorstellen, dass ich als Vergewaltigungsopfer oder Mordopfer, also Mordopfer natürlich nicht als versuchte Mordopfer, das nochmal in Form einer Darstellung durchleben möchte.
01:09:59: Also ich weiß nicht, ob das aus psychologischer Sicht ein gesunder Umgang damit ist.
01:10:05: Genau, weil du musst, wie gesagt, du musst alle Dialoge sprechen, deine eigenen Worte widersprechen.
01:10:13: Diese Todesangstschreie schreien, die du selber schon mal ausgestoßen hast.
01:10:19: Und du musst den Angriff, die Stichwunden, den Schmerz, alles einfach nochmal durchleben.
01:10:24: Und genau wie du haben natürlich mega viele Leute gesagt, was so eine verrückte und wahrscheinlich sogar auch psychologisch gefährliche Idee.
01:10:34: Aber Therisa selber hat immer gesagt, für sie war das in irgendeiner Form ein Akt der Selbstermächtigung.
01:10:42: Ja, vielleicht umso gesehen die Rohheit über diese Geschichte dann doch wieder zu gewinnen, weil man als Opfer, das ist ja das, was man wahrscheinlich spürt als Opfer, Hilflosigkeit.
01:11:01: dass jenes Opfer von Gewalt, sexualisierter sowie nicht sexualisierter Gewalt, ja, ein Akt, das von jemand anderem hilflos gemacht werden und bei Stalking ja erst recht.
01:11:13: Und vielleicht ist, um seine eigene Geschichte zu erzählen, vielleicht bemächtigt ein, das ja irgendwie dann auch wieder.
01:11:20: Genau, also sie sagt selber, sie wollte die Kontrolle über ihre eigene Geschichte zurückgewinnen.
01:11:25: Sie wollte nicht, dass das von anderen erzählt wird, weil natürlich ... Hollywood hat gesagt, liebt solche Geschichten.
01:11:33: Also es war ihr scheinbar so oder so klar, dass dieser Film irgendwie gedreht werden würde.
01:11:38: Sie konnte halt nur selber entscheiden, ob mit ihr oder ohne sie.
01:11:43: Ja, vielleicht dann die richtige Entscheidung ist, so zu machen.
01:11:47: Also sie hat selber so beschrieben, sie hat gesagt, die Arbeit am Film hat eine Menge Spannungen für mich gelöst.
01:11:53: Wie viele Menschen bekommen die Gelegenheit, in der Zeit zurückzugehen und eine traumatische Erfahrung noch einmal zu erleben?
01:11:59: Aber dieses Mal ohne den körperlichen oder emotionalen Schmerz, den Sie beim ersten Mal empfunden haben.
01:12:05: Also die Dreharbeiten müssen auf jeden Fall super surreal gewesen sein.
01:12:09: Denn ich habe jetzt schon gesagt, Theresa hat sich selber gespielt.
01:12:12: Aber zum Beispiel auch der echte Sanitäter, der am Unfallort war, Joel Nessa heißt der.
01:12:19: Und auch der echte Notarzt, Dr.
01:12:21: Eugene Keller, die ihr an dem Tag ja das Leben gerettet haben, haben sich auch selber gespielt.
01:12:26: Okay.
01:12:27: Und die haben ja auch noch mal die Notoperation nachgestellt, eine Szene für Szene.
01:12:33: Das wird ja immer wilder, ne?
01:12:38: Ich weiß nicht, ob ich das gekonnt hätte.
01:12:44: Seitens der Frau.
01:12:49: Man kann das sowieso nie beurteilen, ob man so etwas könnte.
01:12:52: Aber das verlangt einem schon viel ab, glaube ich, diese Geschichte noch mal nachzuspielen.
01:12:59: diese Ängste, auch wenn es nur gespielt ist, nochmal zu erleben.
01:13:04: Ich würde keine Ahnung, ich kann das jetzt auch nur kitchenschologisch sagen, aber bei mir würde das die Traumata, glaube ich, triggern.
01:13:11: Ich kann mir das tatsächlich einfach gar nicht vorstellen, aber alles daran.
01:13:17: Tatsächlich glaube ich nicht wirklich, deswegen weiß ich nicht, wie ich mich in der Situation entschieden hätte, aber was man auf jeden Fall sagen kann und was natürlich auch einleuchtet.
01:13:27: Also wie unfassbar wichtig das war, weil gerade dadurch, dass sie das selber nochmal gespielt hat, ist natürlich auch, weil das natürlich super skurril ist und einzigartig, ist natürlich noch mehr Aufmerksamkeit für den Film, noch mehr Aufmerksamkeit für das Thema, was ihr passiert ist, für Stalking generell.
01:13:46: Also das ist einfach ein wahnsinniger Akt der Aufklärung.
01:13:51: natürlich dadurch, ne?
01:13:52: Ja klar, also das auf jeden Fall.
01:13:55: Wie krass.
01:13:56: Es ist so, der Film, jetzt selber so als filmisches Werk, hat eher gemischte Reaktionen vom Publikum und auch von der Kritik erhalten.
01:14:06: Also zum Beispiel auf IMDb, also der Internet Movie Database, hatte eine Bewertung von, man kann eins bis zehn sozusagen, von sechs Komma sechs.
01:14:17: Es sind aber auch nur unter zweihundert Nutzerbewertungen.
01:14:19: Also es sind jetzt nicht viele Leute, die den Film bewertet haben, aber sechs Komma sechs von zehn ist jetzt ist jetzt maxim, also vielleicht stabil, aber jetzt auch nicht mehr, sozusagen.
01:14:29: Der Film heißt, wie gesagt, Victims for Victims, The Risa Saldana Story.
01:14:34: Und wenn ihr jetzt sagt, das finde ich spannend, dann könnt ihr euch den aktuell frei ansehen und zwar auf YouTube gibt es den.
01:14:40: Okay.
01:14:41: Könnt ihr euch einfach dort anschauen, ist eine Stunde, thirty-four, glaube ich, lang.
01:14:46: Und ich habe das getan, entteilen und es ist wirklich mit diesem Wissen im Hinterkopf.
01:14:52: Es ist so merkwürdig, sich den Film anzusehen.
01:14:55: Also, ich hab mich da ganz komisch beigefühlt, so merkwürdig wie das.
01:15:02: Also, ganz, ganz unwirklich, wirklich.
01:15:06: Komischerweise scheint der Film ja trotz dieses bekannten Falls kein großer Erfolg gewesen zu sein, ne?
01:15:12: Also, man würde ja heute, das ist natürlich eine andere, andere Zeit durch Social Media und so, aber würde man vermuten, dass das eine... ein Straßenfeger wäre oder zumindest ein Hitz wäre, wenn so eine reale Situation mit der gleichen Frau dann auch verfilmt wird und so.
01:15:31: Aber der Film scheint ja irgendwie relativ untergegangen zu sein.
01:15:35: Sonst wäre bei IMTB dort kommen wahrscheinlich mehr gesehen worden.
01:15:39: Ja, wie gesagt, ich finde ihn jetzt auch als Filmfilm, wenn man überlegt, das war damals die Zeit von Regisseuren, also von Filmen wie oder nach Filmen wie The Shining und der Pate und was auch immer.
01:15:51: ist er jetzt natürlich auch nicht, so viel Budget hat er nicht sozusagen.
01:15:56: Und ich muss auch für mich sagen, ich fand ein bisschen die, es ist halt ein alter Film so.
01:16:05: Deswegen, es wirkt ein bisschen komisch.
01:16:08: Er ist nicht so gut gehalten, er ist ein bisschen, also zumindest die Erbematerialien, die ich gerade dafür sehe, sehen etwas albern aus.
01:16:15: Also man sieht das Werbeplakat, man sieht ein Bild, das glaube ich Estelle Getty, die später bei Golden Girls bekannt geworden ist.
01:16:24: wie sie durch so eine halb offene Jalousie schaut und da drunter ist der Stranger, der drüber ist, der Stranger, der Fear, der Flashing Blade, her Nightmare Begins.
01:16:40: Ja, ja, aber wie gesagt, wie du gerade schon sagtest, da gab es schon Filme, wie sie Shining oder so, die definitiv, sagen wir mal, besser inszeniert wirkten.
01:16:49: Also zumindest nur von dem, was ich jetzt hier an Werbung sehe.
01:16:52: Also wenn ihr jetzt sagt, ich gucke das auf YouTube an, ihr guckt das nicht an, weil der Film so unglaublich gut gemacht ist.
01:17:00: Oder auch, weil das ist ein achtziger Jahrefilm, das ist sehr William Shatner School of Overacting.
01:17:09: Also ihr guckt den, ihr würdet, wenn ihr euch das anguckt jetzt nicht, weil ich sage, das ist ein filmisches Meisterwerk.
01:17:15: Nur, wenn man mal einen Eindruck kriegen will, man kann ja da auch gut durchklicken und scrollen.
01:17:21: Das ist einfach sehr... surreal mit diesem Hintergrund wissen, das anzugucken.
01:17:25: Der Film an sich, den finde ich jetzt für mich persönlich, ist nicht mein Film.
01:17:30: Ich finde ihn nicht gut.
01:17:32: So, das ist vielleicht wichtig dazu zu sagen.
01:17:35: Aber er beschreibt das, was passiert ist.
01:17:38: Genau.
01:17:38: Und der Film war auch nur der Anfang.
01:17:42: Also war ein Startschuss auf jeden Fall für vieles, was danach passiert ist und auch für die, ich nenn's jetzt mal Lebensmission von Theresa Saldana eigentlich, weil nach ihrer Genesung und nachdem sie viele Dinge verarbeitet hatte und sortiert hatte für sich, gründete sie auch eine Organisation, die heißt wieder Film, victims for victims, also Opfer für Opfer.
01:18:05: Und sie nutzte wirklich ihre Berühmtheit, die sie ja eigentlich auch nicht in erster Linie gewollt hatte, sie wollte eigentlich nur Schauspielerin sein, um die Stimme für unzählige namenlose Opfer von Gewalt verbrechen zu werden, die einfach niemand hörte, denen genau wie ihr niemand zugehört hat.
01:18:24: Und dann, nach dem Mord an Rebecca Schäfer, wo die ihr Kampf natürlich noch dringlicher, weil natürlich auch für sie, aber für die ganze Bewegung war natürlich noch mehr der Tod dieser jungen Frau einfach ein ganz schrecklicher Beweis dafür, dass alles, wofür Theresa schon seit Jahren warnt, einfach immer noch Realität ist.
01:18:43: Sie sprach immer wieder mit Politikern.
01:18:45: Sie gab unzählige Interviews.
01:18:47: Sie schrieb auch ein Buch über ihre Erfahrungen mit dem Titel Beyond Survival.
01:18:52: Und sie hatte damit tatsächlich Erfolg, denn in den Jahren von der USA verabschiedete Kalifornien das erste Anti-Stalking-Gesetz der USA.
01:19:01: Okay.
01:19:03: Nachstellen und belästigen wurde dann zu einem eigenständigen Straftatbestand, denn, wie gesagt, vorher war das nirgendwo im Gesetz als verboten festgehalten und dann kriegst du auch juristisch jemanden nicht verurteilt.
01:19:17: Ja gut, wenn keiner in irgendeiner Weise Gesetzeslage besteht, überhaupt eine Vorurteilung, also eine Anklage zur ehem.
01:19:28: geschweigenden Urteilung zu verhängen, so funktioniert ein Gesetz hier, ein Gesetz ist ja nicht orientiert an unserem Gerechtigkeitssinn.
01:19:35: Also was wir für richtig halten oder falsch, das wäre ja schön, sondern es sind ja nur mal Gesetze, die festgelegt werden und die zu befolgen sind.
01:19:44: Das ist zum Beispiel wie dass man in Deutschland aus dem Gefängnis ausbrechen darf, ist nicht gesetzeswidrig.
01:19:50: Der Wunsch nach Freiheit ist nicht gesetzeswidrig.
01:19:54: Das heißt, wenn du jetzt theoretisch du bist im Gefängnis und da steht eine Tür offen und du lachst raus, ist das keine verurteilenswerte Straftat.
01:20:06: Das scheint für unser für unser, wie soll man sagen, unser Gerechtigkeitsgefühl jetzt als Autonomalverbraucher seltsam zu wirken, ist aber juristisch begründbar, warum das so ist.
01:20:18: Für mich ist das auch privat nachts vollziehbar, ehrlich gesagt.
01:20:23: Ja, also weiß ich nicht, ob man nicht, also dann wird natürlich gesagt, ja, man hat nicht genug Sicherungsmöglichkeiten, das Gefängnis gut genug gesichert.
01:20:36: damit jemand im Gefängnis bleibt.
01:20:39: Also man hat ihm ermöglicht, auszubrechen oder hat halt nicht gut drin noch aufgepasst und daran ist er in Anführungszeichen nicht selber schuld.
01:20:46: Auf der anderen Seite zu sagen, man erhöht eine Strafe, weil jemand ausgebrochen ist, kann ich schon nachvollziehen, weil es natürlich auch eine abschreckende Wirkung hat.
01:20:54: Also wenn ich weiß, ich muss bei einem missglückten Ausbruchsversuch zehn Jahre länger bleiben, dann überlege ich es mir vielleicht nochmal.
01:21:00: Also tatsächlich ... Ich weiß, dass du das gesagt hast, weil das auch einfach ein Gesetz ist, was du ja vorziehen kannst.
01:21:07: Für mich sind das zwei komplett verschiedene Dinge.
01:21:08: Also, wenn du aus dem Gefängnis ausbrich wirst, du dafür ja kannst du nicht verurteilt werden, weil man sagt ja, dass dieser Freiheitsdrang ist ja ein menschlicher Instinkt, gegen den du nicht ankommst.
01:21:21: Deswegen ist das nicht strafbar.
01:21:22: Die kringle ich ja dann aber eh immer wegen Sachbeschädigung oder irgendwas, was dann danach passiert.
01:21:28: Nichtsdestotrotz ist das für mich überhaupt nicht zu vergleichen.
01:21:32: Das wird ja auch nicht geändert.
01:21:33: Die Gesetzeslage zum Gefängnisausbruch während des hier was völlig anderes ist.
01:21:38: Ja, klar.
01:21:39: Natürlich.
01:21:39: Das ist was anderes.
01:21:40: Es ging jetzt nur darum, dass Unterschiede gibt zwischen dem, was wir als Gerecht empfinden und das, was dann Recht ist.
01:21:47: Recht und Gerecht ist nicht das Gleiche.
01:21:49: Ja.
01:21:50: Und es ist ja auch heute noch so, dass man irgendwie denkt, bei vielen Dingen, da muss noch nachgebessert werden in den Gesetzen.
01:21:57: Und das passiert ja zum Glück auch immer wieder.
01:22:00: Und hier ist es eben... muss man wirklich sagen, wegen Therisa Saldana passiert, weil sie das ganze Thema so in die Öffentlichkeit gebracht hat, wie sie das getan hat.
01:22:11: Sonst wäre das bestimmt zu dem Zeitpunkt, dass sich noch nicht passiert.
01:22:15: Nachdem dann Kalifornien halt diese Anti-Stalking-Gesetze eingeführt hat, ziehen natürlich auch die anderen Bundesstaaten nach und nach nach.
01:22:23: Und heute gibt es halt in ganz Amerika Gesetze zu Stalking und auch zum Schutz von Opfern.
01:22:28: Und was auch noch passiert, als eine der Nachwirkungen, wird ein Heist Drivers Privacy Protection Act verabschiedet, der nämlich jetzt endlich dafür sorgt, dass es ein Bundesgesetz für die ganzen Zulassungsstellen, dass keine Privatadressen an irgendjemanden mehr so herausgegeben werden dürfen.
01:22:48: Was durchaus Sinn macht, diese Möglichkeit gibt es ja in Deutschland zum Beispiel auch.
01:22:52: Also meine, so durfte es jetzt klingt, aber vorsorglich habe ich meine Adresse damals auch sperren lassen.
01:22:58: Also man kann nicht beim Amt anrufen und meine Adresse erfragen.
01:23:03: So, weil ich das wollte.
01:23:04: Und wo ich wollte.
01:23:07: Man weiß ja nie, ne?
01:23:09: Ja klar, ja, das war auch gut.
01:23:11: Und im Grunde ist das Therisa Seldenas Vermächtnis.
01:23:16: Auch vielleicht sogar auch bei uns hier in Deutschland.
01:23:18: Ich weiß nicht, wann das bei uns wie eingeführt wurde, aber auf jeden Fall in Teilen.
01:23:24: Und wo ich jetzt schon bei Deutschland bin, würde ich gern zum Schluss nochmal einen Blick hier... auf uns werfen.
01:23:29: Wie sieht es heute aus, Thema Stalking?
01:23:33: Vielleicht eine kleine Statistik direkt zum Einstieg.
01:23:35: In Deutschland im Jahr zwanzig vierundzwanzig gab es über vierundzwanzig tausend polizeilich bestätigte Stalkingfälle.
01:23:43: Muss man natürlich dazu sagen, dass die Dunkelziffer wie immer wahrscheinlich viel höher ist.
01:23:48: Aber da gibt es natürlich keine konkreten Zahlen.
01:23:51: Leider müssen wir aber auch feststellen, wenn wir Auf die Jahre davor blicken, dass die Zahl der Stalkingfälle seit Jahrzehnteinzehnteinzehnteinzehnteinsteigend ist.
01:23:58: Also es werden immer mehr.
01:24:00: Im Jahrzehnteinzehnteinzehnteinzehnteinzehntein war es noch knapp gerundet.
01:24:04: Jetzt sind wir bei vierundzwanzigtausend.
01:24:07: Naja, weil natürlich auch Social Media uns mehr Zugriff auf Menschen erlaubt.
01:24:12: Oder was heißt Zugriff?
01:24:13: Aber eine Illusion von Nähe erzeugt, die es früher so nicht gab.
01:24:19: Social Media... lässt uns ja in das Leben von Menschen hineinschauen zum Beispiel und ist wahrscheinlich für manche auch nicht eine Einladung zum Stalking, aber zu einer Überhöhung eines Verhältnisses.
01:24:34: Also mir schreiben manchmal, ich habe ja mittlerweile auch jemanden, der meine Sachen beantwortet bei Social Media.
01:24:44: Und dann schickt er mir besonders, ich schick die Person mir Sachen weiter, die besonders komplex sind.
01:24:51: Und da schreiben mir manchmal Leute wirklich vier, fünf, den nach vier Seiten über ihr Privatist des Leben.
01:24:58: wo ich so sitze und denke über Geburtsabbrüche oder Schwangerschaftsabbrüche, Vergewaltigung, Gewalt, Jobverlust, Alkoholismus, wo ich so denke, wie kann man nur auf die Idee kommen, indem man nur aus einem Podcast kennt oder nur aus dem Fernsehen oder nur von der Comedy-Bühne solche Privatheiten schreiben?
01:25:20: Auf die Idee würde ich persönlich ja nie kommen.
01:25:23: Ich auch nicht.
01:25:24: Das ist für mich nicht greifbar, aber das ist eine empfundene Nähe, die einseitig ist, weil ich die Personen ja gar nicht kenne.
01:25:36: Neun, neunzig Prozent der Fälle ist das in meinem Job, genauso wie in deinem Job, sehr angenehm.
01:25:40: Also heute war ich beim DM mit Shampoo gekauft, da kamen zwei Frauen auf mich zu und meinten, mein Gott, du bist hier toll, können wir ein Foto machen, das ist total nett.
01:25:48: Du benutzt Shampoo.
01:25:50: Ja, ich bin nur Champo.
01:25:52: Aber wenn mir gleichzeitig Bilder von ihrem toten Hund zeigen würden oder von ihrer sterbenden Oma und sagen würden, wie schlimm, wie schlimm, wie schlimm, dann würde ich natürlich sagen, oh, ich weiß gar nicht, was ich damit machen soll jetzt.
01:26:03: Ich habe ja gar keinen Bezug dazu.
01:26:05: Ich kenne euch ja gar nicht.
01:26:07: Und das macht Social Media auf jeden Fall nicht besser.
01:26:10: Das ist aber emotionale Übergriffigkeit.
01:26:12: Das ist ja noch kein Stalking.
01:26:13: Das ist einfach, glaube ich, noch mal was anderes.
01:26:15: Das ist
01:26:16: noch kein Stalking.
01:26:16: Aber ich glaube, dass das daraus ergehen kann.
01:26:20: Ja, das stimmt.
01:26:21: Das kann sich böse entwickeln, ja.
01:26:24: Beim Stalking sind die Opfer, du kannst gerne mal versuchen zu schätzen, zu wie viel Prozent sind die Opfer weiblich?
01:26:33: Achtzig.
01:26:34: Wie viel?
01:26:36: Achtzig.
01:26:37: Haben wir eigentlich so eine krasse Verzögerung, oder?
01:26:40: Nee, ich bin nur so verwundert, dass du genau getroffen hast.
01:26:43: Ach so, okay.
01:26:45: Nee, achtzig, würde ich sagen ungefähr.
01:26:48: Gerundet sind die Opfer zu achtzig Prozent weiblich und in der Regel sind die Täter zu achtzig Prozent männlich.
01:26:56: Ach so, ja gut, das ist
01:26:57: gerundet, aber
01:26:59: okay.
01:27:00: Frauen sind häufiger Opfer, Männer sind häufiger.
01:27:03: Täter.
01:27:04: Stocking ist in Deutschland mit dem Paragraf zweihundertdreißigem Strafgesetzbuch, dem sogenannten Nachstellungsparagrafen.
01:27:12: Zum Glück mittlerweile den klar definierte Straftatbestand.
01:27:16: Also das hat heute rechtliche Konsequenzen und wir verstehen die Muster und alles drumherum natürlich heute viel besser.
01:27:24: Wir wissen auch, dass in seventy-fünf Prozent der Fälle die Opfer ihre Täter kennen.
01:27:28: Also es sind in Deutschland wirklich meistens Freunde, Kollegen oder Freunde, Freundinnen, Kollegen, Kolleginnen oder eben Ex-Partner oder Ex-Partnerinnen, die stalken.
01:27:39: Dass es jetzt Fans sind wie in Theresa Saldanas Fall, wo es gar nicht so eine direkte Verbindung gibt, das ist tatsächlich selten nah.
01:27:49: Zum Ursprung vielleicht nochmal, wir haben jetzt sehr viel darüber gesprochen und du hast es auch schon gesagt, sind jetzt selten irgendwelche romantischen Verirrungen oder so, sondern es geht bei Stalking ganz viel um Kontrolle, um Macht und um Dominanz der anderen Person.
01:28:08: Der Stalker will irgendwie diese Reaktion, egal welche, er zwingen.
01:28:13: Er will im Leben des Opfers präsent bleiben, egal ob jetzt durch Liebe oder eben durch Terror.
01:28:20: Es ist einfach dieses, es ist nicht etwas, was aus einem gemocht werden kommt, sondern aus einem jemandem etwas aufzwingen.
01:28:29: Und was ich glaube ich auch wichtig finde, eigentlich die wichtigste Botschaft, die wir hier glaube ich heute senden können und wollen, es gibt ein etabliertes Netzwerk an Hilfsmöglichkeiten mittlerweile.
01:28:37: Ich will jetzt nicht unterschlagen an der Stelle, dass gerade bei dem Tatbestand Stalking ist, auch noch heute dazu kommen kann, dass man, wenn man sich irgendwo meldet, man nicht ernst genommen wird oder man sich vielleicht nicht gehört fühlt, einem eine gewisse Teilschul zugeschrieben wird, suggeriert wird oder was auch immer, aber lasst euch davon nicht abschrecken.
01:28:57: Also es gibt mehrere Hilfsangebote und Stellen, die ich euch jetzt mal alle ganz kurz nenne.
01:29:01: Wenn ihr euch dann an einem Ort nicht gut aufgehoben fühlt mit eurer Sorge, mit dem Thema, hoffe ich auf jeden Fall, dass ihr die Kraft findet.
01:29:08: einen weiteren aufzusuchen.
01:29:10: Erste wichtige Anlaufstelle, natürlich gerade in akuten Gefahrensituationen, die Polizei unter der Eins, Eins, Null, das ist natürlich eh klar.
01:29:17: Es gibt Opferschutzbeauftragte bei der Polizei für solche Fälle.
01:29:20: Es gibt Frauenberatungsstellen, weil wir haben eben gehört, es ist nun mal zu achtzig Prozent ein Frauenthema.
01:29:26: Es gibt auch Frauenhäuser, die einen beraten und aufnehmen können.
01:29:29: Es gibt Organisationen wie den Weißen Ring, den ja auch europaweit unter einer kostenlosen Telefonnummer immer erreicht.
01:29:35: Wir verlinken euch das alles auch noch mal in den Show-Notes.
01:29:38: Es gibt das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen.
01:29:42: Da kann man sich auch anonym in vielen verschiedenen Sprachen beraten lassen, dreihundertfünf, sechzig Tage im Jahr.
01:29:48: Und das sind schon mal einige erste Anlaufstellen, die euch alle suchen könnt oder die ihr auch Leuten empfehlen könnt, wenn ihr wisst, da gibt es Probleme in Anführungsstrichen.
01:29:57: Oder wenn ihr vermutet, da braucht jemand Hilfe.
01:30:01: Wenigstens gibt es diese Angebote jetzt.
01:30:02: Das war ja, denke ich mal, früher nicht der Fall.
01:30:05: Ja, die gibt es jetzt ja.
01:30:08: Es gibt mittlerweile auch ein Gewaltschutzgesetz.
01:30:10: Dort kann man theoretisch beim Familiengericht auch eine einstweilige Verfügung beantragen.
01:30:15: Und das Gericht kann dann dem Stalker verbieten, sich dir zu nähern oder Kontakt aufzunehmen.
01:30:21: Und wenn das dann erst mal installiert ist, dann wird er auch, also dann macht er sich sofort strafbar der oder die Stalkerin, wenn die Person dagegen verstößt.
01:30:31: Also generell gilt, ne, wenn ihr jetzt zuhört, Wenn ihr jemals in solche Situationen geratet oder jemanden kennt, der betroffen ist, ihr seid damit nicht alleine.
01:30:40: Zum Glück sind die Zeiten, wie das war, wie bei Theresa Saldana, vorbei.
01:30:45: Krass.
01:30:46: Also Gott sei Dank sind die Zeiten vorbei.
01:30:49: Und wenn man mal nachdenkt, dass es zu der Zeit wahrscheinlich gar keine wirkliche Hilfe gab, erschreckend.
01:30:57: Und noch früher, also ... Stalking ist ja kein Neu-Zeit-Phänomen.
01:31:03: Ich bin mir relativ sicher, früher wurden ja sowieso Dinge, die Frauen betrafen, oft als Hysterie, Übertreibung oder alles, was sagen wir, die Selbstbestimmungsrechte von Frauen betrafen, jetzt sexueller wie beziehungsmäßiger Natur, wurden ja viele Jahre davor überhaupt nicht wahrgenommen.
01:31:23: Da hat es einfach gar keinen wahrscheinlich interessiert.
01:31:25: Also es ist schön, dass sich das zum Glück geändert hat.
01:31:29: Und dass man als Frau, wie gesagt, achtzig Prozent der Storingopfer sind weiblich, dass man Anlaufstellen hat mittlerweile.
01:31:40: Ja, gut, dass das jetzt so ist, aber schlimm, was alles passiert ist, damit es so kommen konnte.
01:31:46: Jetzt nächste Woche kommt ein Fall von dir.
01:31:51: Hat er ähnlich Partypotenzial?
01:31:54: Mein Fall über nächste Woche ist wahrscheinlich der grausamste Fall, den wir bisher bei Friends and Crime hatten.
01:32:03: Da geht es um eine Mordserie von dem Serienwörter aus China.
01:32:07: Und es ist ein wirklich spannender, wirklich ungewöhnlicher Fall.
01:32:12: Ich hatte noch nie was davon gehört, bevor ich das recherchiert habe.
01:32:15: Und ja, kann man sich darauf freuen, wenn man auf etwas Herzeres Material steht.
01:32:21: Das ist kein Vielgutfall und ein Mordfall oder eine Mordserie, die sich über dreißig Jahre entspannt hat.
01:32:30: Und zum Glück zumindest damit geendet ist, dass der Mörder gefasst wurde.
01:32:37: Okay.
01:32:39: Stimmung!
01:32:40: Das war die neue Folge Friends and Crime, meine Lieben.
01:32:44: Ich hoffe, ihr hattet ein bisschen Freude dran.
01:32:47: Ich hatte ein bisschen Freude dran.
01:32:48: Du hast das ganz wundervoll erzählt.
01:32:50: Vielen Dank, liebe Sandra.
01:32:52: Bleibt uns treu und schaltet wieder ein.
01:32:54: Es heißt in zwei Wochen, sind die Fikis wieder da, richtig?
01:32:57: Richtig.
01:32:58: Da zündigen wir wieder die Konfettekanone der Grausamkeiten.
01:33:02: Das war sympathisch.
01:33:04: Dann auf ein neues.
01:33:05: Bis bald und danke euch.
01:33:07: Tschüss.
01:33:07: Tschüss ihr Lieben.
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