#08 Der Raub der Saliera – Kunstmafia oder Gelegenheitsdieb?
Shownotes
Diese Folge ist schon 4 Wochen früher im kostenlosen Bereich der Podimo App erschienen. Wenn du die neueste Episode immer sofort hören möchtest, gehe auf https://podimo.de/friendsincrime_podcast
Es wird „ur leuwand“ denn für diese Folge reisen wir in das schöne Wien. Im Mai 2003 wird aus dem Kunsthistorischen Museum die "Saliera" gestohlen – ein goldenes Salzfass, der Wert - über 50 Millionen Euro. Die Polizei sucht eine hoch professionelle internationale Diebesbande, von der Kunst-Mafia ist die Rede. Die Realität? Ein einzelner Mann, ein unscheinbarer Alarmanlagen-Techniker, klettert nachts über ein Baugerüst, schlägt ein Fenster ein, schnappt sich den erst besten Gegenstand und geht wieder. Fast drei Jahre lang bleibt das millionenschwere Kunstwerk wie vom Erdboden verschluckt. Es gibt eine kuriose Lösegeldforderung, eine spektakuläre Schnitzeljagd und eine extrem gute Polizeiarbeit im Bezug auf Handys und Überwachungskameras – doch wird das ausreichen, um das Rätsel um den Verbleib der Saliera zu lösen?
Buch+ Filmtipp von Basti: Ermittler Ernst Geiger mit seinem Roman „Goldraub“, Spielfilm „Lars und die Frauen“ mit Ryan Gosling
Alle Fotos zur Folge findet ihr auf Instagram @friendsincrime_official
Wir freuen uns wenn ihr uns über Instagram oder per Mail an mail@friendsincrime.de eure Meinung zu dem Fall schreibt.
Uns findet ihr auf Instagram unter @spruenky und @bielendorfer
Friends in Crime erscheint alle 14 Tage freitags zuerst bei Podimo.
Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!
Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.
Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!
Transkript anzeigen
00:00:20: Meine Lieben, willkommen zurück zu einer neuen Folge Friends in Crime.
00:00:24: Heute mal ohne Video, weil ich in meiner Unterhose in meinem Technikeller sitze und Sandra sprünken wahrscheinlich oberkörperfrei auf ihrem Balkon und sie Sonnen lässt.
00:00:34: Dementsprechend, wo erreiche ich dich gerade, Sandra?
00:00:37: Ja, auf Balkon und ich hab so, wie in so Filmen der Achtziger, kennst du das, diese Metalltrichter, die man sich so unter das Kinn hält, damit das auch von unten besonnen wird, diese Silbernen?
00:00:48: Ja, natürlich, klar.
00:00:49: Sitzig hier.
00:00:50: Machst du wieder FKK in der Nachbarschaft, damit alle Bescheid wissen?
00:00:54: Ja, ich bin ja die Kölner Peggy Bundy so ein bisschen vom Style und so.
00:01:00: Also ich hab mir in meinen Keller eingerichtet.
00:01:02: Unseren Aufnahmekeller, da fehlt's so heute leider.
00:01:05: Ich hab mir aber als Ersatz für dich eine originale, treue, santeres Sprünken-Puppe hingesetzt, die ich zusammengebaut habe.
00:01:13: Aus was?
00:01:14: Da klang jetzt, was ich, so eine Sexpuppe von dir gebaut.
00:01:17: Das ist ein bisschen gruselig.
00:01:19: Falsch.
00:01:20: Ich hab mir so eine Real Doll bestellt.
00:01:22: Ja, aber hab dann so ein...
00:01:26: Die sind so... gruselig.
00:01:28: diese diese real dolls also das sind so genau so echte kann man auch nach eigenen maßen nachbauen lassen.
00:01:37: ja nicht nur sex
00:01:38: dolls
00:01:38: sondern teilweise auch lebensbegleiter.
00:01:41: also die leute leben auch komplett mit diesen puppen und die sind so gruselig.
00:01:45: ich habe mal eine gesehen.
00:01:47: tatsächlich weil ich ja auch beim radio gearbeitet habe und damals ewig ein Reporter gesucht habe, der mir eine Reportage darüber macht, weil ich natürlich auch wollte, dass der mit dieser Real Doll dann auch, naja, die Recherche komplett vollzieht, also bis ins Letzte diese Real Doll dann auch nutzt.
00:02:05: Also, Sekunde mal, du hast ein Radireporter dazu bekommen, die Real Doll zu knattern.
00:02:12: Na ja, also ich habe das so immer gesagt, dass ich jemand suche, von dem ich mir wünsche, dass er das dann auch macht.
00:02:20: Aber er hat die dann auch geholt und er hat auch vorher, bevor quasi die Recherche losging und seine Zeit damit, weil er da authentisch darüber berichten wollte, er hat natürlich auch viel mit Leuten gesprochen, die wirklich eine zu Hause haben, bzw.
00:02:31: es war eine Person, die mit ihm darüber gesprochen hat, anonym, aber da hat er sich schon viel vorbereitet und auch viele andere Perspektiven eingeholt.
00:02:39: Aber ja, das war ursprünglich mal der Plan, dass er das auch macht, aber er hat gesagt, er konnte nicht, es ging einfach nicht.
00:02:47: Hat er sie denn behalten?
00:02:49: Er hat sie dann doch behalten.
00:02:50: Er hat gesagt, ich hab mich so dran gewöhnt.
00:02:52: Und ich hab sie dann doch behalten.
00:02:54: Ich dachte ja, vielleicht mein Gott, was soll das denn?
00:02:56: Die steht jetzt nette in der Ecke.
00:02:57: Es gab sogar mal ein Film darüber mit Ryan Gosling, bevor zum Sexsymbol wurde, Last und die Frauen.
00:03:03: Ryan Gosling als einsamer Loser, der seiner Familie, seine neue Freundin vorstellt, aber er leidet in dem Film unter so einer Art Psychose.
00:03:13: tut halt so, als wäre sie echt.
00:03:15: Und zwar den ganzen Film über.
00:03:17: Und die ganze Familie sitzt halt da und mit dieser Sexpuppe am Tisch und er erzählt halt, wie er sie kennengelernt hat.
00:03:23: und alle gucken sich nur an und denken, ach du Scheiße, er hat richtig einander Meise jetzt.
00:03:27: Ist aber ein sehr schöner berührender Film.
00:03:29: Man würde es kaum glauben, kann ich sehr empfehlen.
00:03:31: von zwei tausend sieben Lars und die Frauen.
00:03:33: Wie gesagt, ich habe keine Realdorf von dir nachgebaut.
00:03:36: Ich bin im Geiste bei dir heute.
00:03:38: Und heute ist ja ein Fall, den ich dir erzählen darf.
00:03:40: Das heißt... Du hörst zu und ich darf dir einen Fall erzählen.
00:03:44: Es geht relativ wenig um Sex.
00:03:46: Das ist jetzt schon mal für viele, die zu Hause sich in der Badewanne jetzt schon gemütlich gemacht haben.
00:03:54: Für die ist das jetzt enttäuschend.
00:03:55: Aber es ist eher, es geht um Raub.
00:03:59: Es geht um Raub.
00:04:00: Raub, okay.
00:04:01: Also ich und alle Fickies, wie wir ja unsere Hörer hier nennen, wegen Friends in Crime, FIC und dann die Abkürzung.
00:04:09: immer noch eine von Bastis wirklich genialsten Schachzügen in seiner bisherigen Karriere.
00:04:14: Wir sind ganz ohr.
00:04:15: Ja, wir freuen uns, würde ich jetzt mal.
00:04:17: Ich sage jetzt einfach mal, wir freuen uns.
00:04:19: Ich habe jetzt nicht mit allen anderen, die jetzt zuhören, gesprochen.
00:04:21: Ich bin ja nur eine von sehr vielen Zuhörenden, aber wir freuen uns.
00:04:26: Schauen wir mal, was wird.
00:04:27: Heute geht es nämlich um den Saliera Kunstraub.
00:04:32: Bist du bereit?
00:04:34: Ja, natürlich.
00:04:36: Sandra, unsere heutige Geschichte beginnt in einer Laun-Wiener Frühlingsnacht.
00:04:41: Wir schreiben das Jahr, zwei-tausend drei, genauer gesagt, den elften Mai.
00:04:45: Die Stadt ist erfüllt von den Klängen der langen Nacht der Musik.
00:04:50: Das ist eine Musikveranstaltung, die, glaube ich, jährlich in Wien stattfindet und überall Bühnen in der Stadt aufgebaut sind.
00:04:59: Tausende Menschen sind auf den Beinen, sie ziehen von Konzert zu Konzert.
00:05:03: Sie genießen das Leben.
00:05:05: Die Luft riecht nach Frühling, es ist der Mai.
00:05:08: Und vielleicht riecht es auch ein bisschen nach Zuckerwatte.
00:05:10: Das wissen wir nicht, aber das kann man so sagen.
00:05:13: Auch das ehrwürdige Kunsthistorische Museum an der prunkvollen Ringstraße, ein Palast der Kunst ist Teil des Spektakles.
00:05:21: Bis nach Mitternacht strömen die Besucher durch die heiligen Museumshallen dort vorbei an den unbezahlbaren Schätzen der Habsburger.
00:05:28: Doch während die letzten Töne verklingen und die letzten Gäste um kurz vor zwei in der Nacht das Museum verlassen ahnt niemand, dass sich ein Schatten über dieses kulturelle Herz Österreichs legt.
00:05:39: Das Museum ist zu dieser Zeit eine riesige Baustelle.
00:05:42: Die prächtige Fassade ist eingerüstet, verhüllt wie ein verwundeter Wiese.
00:05:47: Ein Labyrinth aus Metallstangen und Planen, das in der Dunkelheit eine unheilvolle Form annimmt.
00:05:52: Ein Gerüst, der es wie eine offene Einladung für jeden mit bösen Absichten wirkt, eine eiserne Leiter direkt zu den Schätzen im ersten Stock.
00:06:01: Im Inneren ist es mittlerweile komplett still, die Veranstaltung ist beendet und die drei diensthabende Nachtwächter beginnen ihre Routine.
00:06:09: Ihre Aufgabe ist es, über eine der größten Ansammlung von Kundschätzen in der gesamten Welt zu wachen.
00:06:15: Die Zentrale der Nachtwächter ist nämlich im Untergeschoss im Keller.
00:06:19: Die sitzen zwei Stockwerke tiefer und drei schwere Eichentüren entfernt von der eigentlichen Ausstellung.
00:06:26: Und die vertrauen am Ende auf die Technik, weil überall gibt es unsichtbare Wächter in den Räumen.
00:06:31: Um Punkt Eingohen, Neun und Fünfzig, als die letzten Besucher das Museum verlassen haben, aktivieren sie die Alarmanlage für die Ausstellungsräume im ersten Stock, die mit Bewegungsmeldern gesichert sind.
00:06:41: Ihre eigenen Rundgänge beschränken sich nur auf den Dachboden und den Keller.
00:06:46: Das ist nämlich die Vorschrift.
00:06:48: Jetzt denkt man, okay, warum gehen die nicht durch die Räume, wenn da millionenschwere Kunstschätze liegen, weil in allen Räumen Bewegungsmelder installiert sind.
00:06:59: Und wenn sich irgendetwas dort bewegen würde, würde sofort der Alarm losgehen.
00:07:02: Deswegen überwachen am Ende die Nachtwächter nur die ausgelösten Bewegungsmelder.
00:07:08: Klingt erst mal gar nicht so blöd, führt aber in diesem Fall zu einem der größten Kunsträume der Geschichte.
00:07:15: Die Aufgabe der Wächter war grundsätzlich erst mal nur die ungesicherten Bereiche zu kontrollieren, also die Zugänge über den Dachboden und durch den Keller, durch den Einbrecher theoretisch reinkommen könnten, bevor der Alarm auslöst.
00:07:28: Im Grunde war es also eine Arbeitsteilung.
00:07:30: Die Technik bewacht die Kunst und die Menschen bewachen die Hülle des Gebäuses und die Technik.
00:07:37: Um drei Uhr fünfzig zerreißt ein Schriller digitaler Schrei die Stille in der Sicherheitszentrale.
00:07:42: Ein Alarm.
00:07:43: Einer der Bewegungsmelder in der Gemeldegalerie im ersten Stock hat ausgelöst.
00:07:47: Genau dort, wo wegen der Umbauarbeiten vorübergehend alle der wertvollsten Schätze der Kunstkammer ausgestellt sind.
00:07:53: Die drei Wächter sehen das Signal auf ihren Monitoren aufleuchten.
00:07:57: Sie sehen, wie die Technik genau das tut, wofür sie installiert wurde.
00:08:01: Alarm schlagen.
00:08:03: Und dann kommt der Moment, der diese ganze Geschichte überhaupt erst möglich macht.
00:08:07: Der Moment, der aus einer potentiellen Heldentat eine Farce macht.
00:08:11: Was glaubst du, was sie machen?
00:08:14: Was die jetzt mit der Alarmanlage machen?
00:08:16: Naja, also ich meine, der Alarm hat ausgelöst.
00:08:17: Also mit dem schrillen Ton und dem Alarm, der ausgelöst wurde?
00:08:20: Ja, ja, klar.
00:08:24: Also wenn Sie, vielleicht überprüfen Sie die Kameras und wenn Sie da da nichts sehen, sagen Sie der Polizeibescheid, dass nix auffälliges wäre, keine Aktivitäten können wir da ausmachen.
00:08:34: Oder ist das nur ein Hausinterner Alarm?
00:08:36: Dann können Sie sich selber einfach ausscheiden.
00:08:38: Das
00:08:38: ist erstmal ein Hausinterner Alarm.
00:08:41: Dann glaube ich, sie gucken so einmal grob über die Kameras, sehen nix und schalten den wieder aus.
00:08:47: Sie machen einfach gar nichts.
00:08:49: Einer der Männer schreckt die Hand aus und drückt einen Knopf der Schrilleton verstummt.
00:08:53: Sie schalten den Alarm einfach stumm.
00:08:56: Warum fragst du dich jetzt berechtigerweise?
00:08:59: Ja, in den Wochen, bevor das passiert ist, gab es immer wieder Fehlalame.
00:09:03: Die Bewegungsmelder, die eingebaut worden waren, war so empfindlich, dass manchmal schon starker Wind, der gegen die alten Fensterscheiben drückte, ausreicht, um sie auszulösen.
00:09:12: Und jeder dieser Fehlalame, der automatisch dann doch an die Polizei weitergeleitet wurde, kostete das Museum Geld.
00:09:20: Man mutmaste also, dass es eine inoffizielle Anweisung gab.
00:09:25: Ein einzelner Alarm wurde direkt als Störung abgetan, erst wenn innerhalb kurzer Zeit ein weiterer Alarm hinzukam, in einem anderen Bereich des Museums, wo die Sache ernst genommen und dann auch wirklich nachgeschaut.
00:09:38: Das ist natürlich
00:09:39: ein
00:09:40: wirklich absurde Sparnassenalm.
00:09:43: Ich wollte gerade sagen, das ist natürlich top, wenn man in so einem... in so einem Museum diese Alarmanlage hat und sagt, nee, passt überhaupt.
00:09:50: Wenn ihr Bock habt, ihr könnt tatsächlich bei Google Maps, wenn ihr einfach kunsthistorisches Museum Wien angibt, in dem Museum rumlaufen über Google Street View.
00:10:00: Also man kann dort hinein, wer mal so einen Eindruck bekommen will.
00:10:03: Also im Grunde müsste man gar nicht mehr in das Museum gehen, man kann das alles online sehen tatsächlich.
00:10:09: Und das ist wirklich ein beeindruckendes Gebäude.
00:10:12: Also es sieht aus wie der Herrschaftspalast in Madrid.
00:10:14: Es ist wirklich ein wunderschönes Museum.
00:10:17: Also ich war in meinem Leben in vielleicht fünf großen bedeutenden oder zehn großen bedeutenden Museen und das ist wirklich eins, wo man sagt, das müsste man, glaube ich, mal gesehen haben.
00:10:30: Das sieht sehr vereindruckend als der Louvre aus.
00:10:33: Also es ist wirklich irre.
00:10:35: Das ist der Wahnsinn.
00:10:36: Auch gerade auf Google Maps ist es so toll, weil du kannst dir auch wirklich diese Deckenmalereien und die Fresken angucken oder ich war ganz am Anfang habe ich mich als Startpunkt in so ein Café geklickt in dem Kunsthistorischen Museum mit so roten Samtstüren und oben ist so eine Kuppel, durch die du dann teilweise durch die Kuppelfenster dann noch den Himmel sehen kannst.
00:10:57: oder auch in den hier in den Wie sagt man es in den Treppenhäusern sozusagen, wo es in die verschiedenen Etagen geht, die du uns ja eben auch schon erzählt und erklärt hast.
00:11:06: Da stehen auch einfach Marmor-Skulpturen, die unfassbar realistisch wieder aussehen und es ist wirklich beeindruckend.
00:11:13: Ich bin gar nicht so ein Museengänger, aber allein dieses Gebäude von innen zu sehen, das ist krass, finde ich.
00:11:22: Das kann ich euch sehr empfehlen, dann kommt ihr richtig in Stimmung hier.
00:11:25: Das ist wirklich beeindruckend.
00:11:27: Ich bin auch nicht so ein krasser Museengänger, obwohl auf der anderen Seite muss ich sagen, die paar Mal, die ich in... Aber es waren dann auch immer kunsthistorisch Museen.
00:11:34: Also Museen der modernen Kunst holen mich nicht ab.
00:11:38: Das ist einfach hier in Köln, gibt es ja ein bekanntes modern künstliches, modern künstliches, wie nennt man das?
00:11:45: Museum der modernen Kunst.
00:11:47: Und da stehen Sachen rum, wo du wirklich noch nicht mal identifizieren kannst, dass das Kunst sein soll.
00:11:52: Also so vier Autoreifen gestapelt.
00:11:54: Und daneben steht dann irgendwie eine Beschreibung, denkst du, ja, das könnte auch bei RTU rumstehen, da ist einfach nichts.
00:12:00: Und wie eine brennende Mülltonne oder so, also das holt mich nicht ab.
00:12:04: Aber diese großen Meisterleistungen, die zum Beispiel im Louvre war das, da hängt jetzt zum Beispiel die... Die Krönung von Napoleon als Kaiser, das ist halt irgendwie acht Meter breit das Bild.
00:12:19: Ungefähr, also es ist riesig, absurd riesig.
00:12:23: Da stehst du schon vor und kannst dir nicht ausmalen, wie irgendjemand überhaupt in der Lage gewesen sein sollte, sowas zu erschaffen.
00:12:30: Also, wie eine Lebenszeit ausreichen sollte, das zu malen, in diesem Detailreichtum.
00:12:35: Und lustigerweise die Mona Lisa, wenn ihr mal da wart, ist eigentlich das am wenigsten beeindruckende im Louvre.
00:12:41: Also das gehört zu dem Ding, wo man so vorbeiläuft und denkt so, da sammeln sich Japaner und Amerikaner vor diesem kleinen Bildchen und machen Selfies.
00:12:51: Aber es ist im Verhältnis zu allem anderen, was da hängt, ziemlich unbeeindruckend.
00:12:56: Ja, also im Kunsthistorischen Museum, die Architektur ist halt einfach das Krasse.
00:13:01: Und ich finde auch diese, ich finde ja Bildhauereien noch krasser, weil Malen ist zweidimensional.
00:13:06: Aber wenn du Bildhau, also... Weißt du, wie ich das mein?
00:13:10: Wenn du dein Gesicht malst, ist schon schwierig.
00:13:12: Aber wenn du das aus Ton formen sollst, da würde ich nicht bei sein, wenn du das machst.
00:13:15: Also, gerade wäre mir beide sehr eingeschränkte künstlerische Fähigkeiten, wie wir schon mal gesprochen haben.
00:13:22: Also, das ist spannend.
00:13:23: Vor allen Dingen, ich bin jetzt schon gespannt, was gestohlen wird, oder?
00:13:27: Also, wenn du sagst, das er am Anfang gesagt, es geht um Raub.
00:13:30: Also, irgendwas wird ja jetzt in dieses Museum vorgehen.
00:13:34: Also, es wurde auf jeden Fall was gestohlen, was sehr, sehr wertvoll ist.
00:13:39: Ich meine, es ist ja im Rückblick wirklich Wahnsinn, dass die einfach den Alarm abschalten, weil kein zweiter Alarm kommt.
00:13:47: Die Wächter denken halt, das war wieder nur der Wind und da lohnt es sich nicht extra hoch zu gehen.
00:13:52: Und nach einer Minute schalten sie die Anlage dann wieder scharf und verhindern, dass das Signal überhaupt bei der Polizei ankommt.
00:13:58: Weil es gab wohl so eine Verzögerung mit drin, dass, wenn der Alarm ausgelöst wird, erst mal die Wächter schauen und während die schauen wird dann in diesem Zeitraum auch die Polizei benachrichtigt.
00:14:08: Aber dadurch, dass sie den Alarm direkt abscheiden und ihn wieder anschalten, gibt es halt keine Meldung bei der Polizei.
00:14:14: Und es geht auch niemand nachsehen.
00:14:17: Die schalten noch nichtmals das Saarlicht oder die Kameras ein.
00:14:20: Wobei man sagen muss, dass die Kameras, und das finde ich ehrlich gesagt auch relativ schockierend für ein Museum dieser Ausmaße und dieser Größe und dieser kunsthistorischen Bedeutung, die Kameras hatten nicht mal eine Infrarotfunktion.
00:14:32: Dementsprechend könnte man im Dunkeln nicht mal die Bild, also man kann im Dunkeln nicht sehen.
00:14:39: Das heißt, man hätte erst mal den ganzen Saal anmachen müssen und hätte dann mit den Kameras suchen müssen.
00:14:43: Also es ist eine etwas rückständige Technik gewesen, die damals noch verbaut war.
00:14:49: Also, die Nachtwächter gehen danach erst mal wieder ihre Routine nach, in dem Glauben es sei nichts geschehen.
00:14:55: Doch in dieser einen Minute der Stille, in diesem winzigen Zeitfenster, das durch ein Mensch hier ist versäumt ist und wahrscheinlich eine Sparnaßnahme aufgestoßen wurde, geschah einer der dreißigsten Kunstiebstähle der Geschichte.
00:15:08: Und niemand hat es bemerkt.
00:15:12: Der nächste Morgen, am elften Mai, im Kunsthistorischen Museum beginnt der Tag wie jeder andere.
00:15:18: Gegen acht Uhr morgens rückt das Reinigungspersonal an, die ersten Mitarbeiter kommen zur Arbeit.
00:15:23: Um acht Uhr, wird der Liebsterlern offiziell entdeckt.
00:15:26: Der Oberaufseher betritt den Raphaelsaal in der Gemeldegalerie.
00:15:30: Sein Blick fällt auf den Boden.
00:15:31: Überall liegen Glasspitter, die morgenlicht funkeln wie bösartige Diamanten.
00:15:36: Ihm gefriert das Blut in den Adern.
00:15:39: Die Vitrine aus fünf Millimeter dunnen Glas, die das wertvollste Stück der Sammlung schützte, ist zertrümmert.
00:15:45: Das Podest darunter ist leer.
00:15:47: Die Saliera ist weg.
00:15:49: Panik bricht aus.
00:15:51: Anruf bei der Polizei.
00:15:52: Anruf beim Museumsdirektor Wilfried Seipel.
00:15:55: Der Anruf beim Innenminister Ernst Strasser, die Maschinerie des Staates, wird in Gang gesetzt.
00:16:01: Die besten Leute sollen auf den Fall angesetzt werden.
00:16:03: Der Chefermittler der Wiener Kriminaldirektion Ernst Geiger wird aus seinem Familienwochenende am Schneeberg gerissen.
00:16:10: Er dachte beim Anruf erst an eine Lapalie, sagte er im Nachhinein.
00:16:14: Deswegen ruft er mich am Sonntagmorgen in der Früh an.
00:16:17: Er ahnt nicht, dass das am Ende der größte Fall seiner Karriere sein wird.
00:16:21: Die drei Nachtwächter werden sofort suspendiert.
00:16:24: Direktor Seipel sichtlich erschüttert und mit Tränen in den Augen tritt vor die Presse und bietet seinen Rücktritt an.
00:16:30: Ein Angebot, das die zuständige Ministerin Elisabeth Gehrer erwartungsgemäß ablehnt.
00:16:35: In einer ersten emotionalen Pressekonferenz spricht er von einem Angriff auf das Weltkulturerbe und einem Kunstraub von gigantischem Ausmaße, dem schwersten Verlust in der Geschichte des Museums.
00:16:48: Ich hoffe, dass dieser Wahnsinn nicht auf die Idee kommt, es einzuschmelzen.
00:16:52: Was genau wurde da gestohlen?
00:16:55: Ja.
00:16:57: Die Saliera ist ein Salzfass.
00:17:00: Letztlich etwas, was man auf den Tisch gestellt hat, aus dekorativen Gründen.
00:17:07: Also ich sehe sie ja jetzt auch.
00:17:08: Also Salzfass klingt für mich so wie so ein Ding, was so Bernardiner um den Hals hängen
00:17:14: haben.
00:17:16: Ja.
00:17:16: Also Salzfass klingt wahnsinnig unspektakulär.
00:17:20: Was ich hier sehe, sieht mehr aus wie ein kleiner, ich nenne es mal Goldbrunnen, also eine Schatulle, ein Kästchen.
00:17:29: Ich versuche es mal zu beschreiben.
00:17:30: Also ja, unten drunter ist eine kleine
00:17:34: Dose.
00:17:34: Ja, es ist ziemlich groß.
00:17:36: Also es gibt auch Bilder davon, wo ein Mensch daneben steht.
00:17:40: Man könnte jetzt glauben, es wäre winzig, hier ist zum Beispiel ein Bild, wo der Ermittler und auch der Museumsdirektor daneben stehen.
00:17:48: Also sie ist schon so... Dreißig Zentimeter breit locker und vierzig Zentimeter dreißig bis vierzehn Zentimeter hoch.
00:17:56: Also es ist jetzt kein kleines.
00:17:58: und am Ende ist es also um es einmal zu beschreiben man sieht nebtun mit einer mit seinem mit seinem Dreitzack in der Hand nach hinten gelähnt ihm gegenüber.
00:18:09: Eine Dame in jedem Fall.
00:18:10: beide sind wie man sagt im Adams Kostüm also nackt und es sind halt Gold Skulpturen die Vor einer klitzekleinen Badewanne sitzen.
00:18:22: Dort ist wahrscheinlich das Salz dann drin.
00:18:25: Und darunter ist eine Dose.
00:18:27: Ihm gegenüber sitzt Telus, die römische Gottin der Erde.
00:18:32: Und die sitzen beide gemeinsam auf einem Tempelgebäude, unter dem andere Figuren zu sehen sind.
00:18:38: Und in dieser Schale, Dose, vielleicht in dieser Schale, sollen normalerweise das Salz aufbewahrt werden.
00:18:44: Das ist ein absolut... Also man würde... aus heutigen Gesichtspunkten wahrscheinlich sagen kitschiges Stück.
00:18:51: Es ist schon irgendwie kitschig in seiner Optik.
00:18:55: Aber es ist trotzdem, wenn man übernacht denkt, dass es aus dem sechzehn Jahrhundert stammt, ist es wirklich... sehr beeindruckend.
00:19:04: Also die Machart ist sehr beeindruckend, ist unglaublich, kunstvoll gemacht.
00:19:09: Wenn ich ransoome, ich kann wirklich jedes Detail sehen.
00:19:12: Also beide Götter auf der Salzdose, auf dem Salzfass sind, wie wir heutzutage sagen, einfach ripped.
00:19:20: Also die haben gut geschreddet und man sieht wirklich jeden Bauchmuskel, man sieht den Trizeps, man sieht jede Bartlocke.
00:19:29: bei dem bei dem herren und so.
00:19:31: also es ist wirklich wahnsinnig
00:19:33: neptun
00:19:34: wahnsinnig detailreich bei neptun genau also
00:19:36: am ende der goddess meeres und die göttin der erde sitzen sich gegenüber und präsentieren uns zum essen das leckere salz.
00:19:43: das ist jetzt nichts was man hinstellt wenn oma ernaht zum kuchen kommt sondern das ist für die feinen anlässe vorgesehen und die menge der details ist wirklich beeindruckend.
00:19:52: Das ist nicht hier wie unsere Salzstreuer heute.
00:19:55: Die Leute so haben von der Nuna-Nau, wo sich so eine weiße und eine schwarze Kuh umarmt oder gespenster.
00:20:01: So Salz
00:20:02: und Pfeffer, Streuerweise.
00:20:04: Nee, das ist es nicht.
00:20:05: Es ist schon... Bisschen
00:20:07: drüber.
00:20:07: Es ist ein bisschen drüber.
00:20:08: Also das wurde schon produziert, um Punkt zu signalisieren.
00:20:13: Und die Sahira ist unter verschiedenen Gründen so einzigartig und so wertvoll.
00:20:17: Erstens ist sie die einzig gesicherte erhaltene Goldschmiederarbeit des Renaissance-Genies Benvenuto Cellini.
00:20:25: Und Cellini, da müssen wir jetzt mal ein bisschen drüber reden, weil ich kannte den Namen vorher nicht.
00:20:34: Er ist aber eine wirklich, also interessante Figur.
00:20:38: Erstens ein offensichtlich begnaheter Künstler, das scheint ja nicht zur Diskussion zu stehen, geboren im Jahr fifteenhundert in Florenz.
00:20:47: Er war so eine Art Renaissance Rockstar, einen Genien, Hitzkopf, einen Schläger und auch noch ein mehrfacher Mörder.
00:20:55: Also das Leben von Cellini war ein einziger Exzess aus Kunst und Gewalt.
00:21:01: Sein Vater wollte, dass er Musiker wird, aber Benvenuto war besessen vom Goldspiederhandwerk.
00:21:07: Er war sehr talentiert, aber auch wahnsinnig streitsüchtig.
00:21:11: Wo immer er hinkam, gab es Ärger.
00:21:13: Mit sechzehn wurde er nach einer Schlägerei aus Florenz verbannt.
00:21:17: Das muss man sich heute mal vorstellen, das ist wirklich so ein bisschen Köln-Kalk-Verbot im Rückblick.
00:21:21: Also aus Florenz verbannt.
00:21:26: Er durfte die Stadt nicht mehr betreten.
00:21:28: Und das war im Ende seines Lebens sicherlich nicht die einzige Stadt, die er nicht mehr betreten durfte.
00:21:33: Er zieht durch die Toscana, lernt bei den besten Meistern, aber bleibt nirgends lange, weil er sich eigentlich mit jedem anlegt.
00:21:40: Also ein wirklicher Streitkopfenkulärecker und ein im weitesten Sinne hochgefährlicher Mensch.
00:21:46: Seine Leben ist, wenn man das im Heute-Nachvoll zieht, eine nicht endenwollende Liste von Gerichtsakten.
00:21:52: Viermal wird er wegen Sodomie angeklagt, also wegen sexueller Handlungen mit Männern.
00:21:57: Sodomie ist in der damaligen Bedeutung nicht das, woran man heute denkt, also sexueller Kontakt zu Tieren, sondern war im Endeffekt homosexuelle Handlung.
00:22:06: Einmal wird er zu einer Geldstrafe verurteilt, aber das ist nur das Vorspiel.
00:22:10: Sein erster Mord geschieht im Jahr fifteenhundertreinzwanzig.
00:22:13: Da ist er gerade mal dreinzwanzig Jahre alt, das ist er fifteenhundert geboren.
00:22:16: Der gerät er mit einem Rivalen, mit einem anderen Goldschmied aneinander und in eine Schlägerei.
00:22:22: Und diese Schlägerei endet und danach lauert er diesem Rivalen an dessen Werkstatt auf, zieht ein Messer und sticht ihn ab.
00:22:30: Also er verwundet ihn tödlich und wird danach dann auch wegen... Mordes zum Tode vorurteilt, aber er schafft es zu entkommen, indem er sich als Mönch verkleidet und nach Rom flieht.
00:22:42: In Rom beginnt dann sein kometenhafter Aufstieg als Goldschmied.
00:22:46: Er öffnet seine eigene Werkstatt und wird zum Günstling von Papst Clemens, dem Siebten.
00:22:52: Und da sehen wir ein Muster, das sich das ganze Leben von Cilini lang wiederholen wird.
00:22:57: Zum Beispiel in anderer Fall, die auch passiert ist, Sein Bruder wird in Rom bei einem Strasskampf getötet.
00:23:03: Offensichtlich waren alle Cellinis relativ auflustige Gesellen.
00:23:07: Cellini wartet aber gar nicht erst darauf, dass die Justiz irgendwas tut.
00:23:11: Er findet den Mörder seines Bruders, lauert ihn auf und sticht ihn von hinten mit einem Deuch in den Rücken.
00:23:17: Und was passiert?
00:23:18: Gar nichts.
00:23:19: Papst Clemens, der Siebte, bestraft ihn, so schreibt das Cellini nachher selbst in seiner ziemlich pralarischen Autobiographie mit einem grimmigen Seitenblick.
00:23:28: Das war's.
00:23:30: Kurz danach wird er dann zum Stempelmeister der päpstlichen Münze ernannt.
00:23:33: Also ein grimmiger Seitenblick ist für einen kalkulierten Mord ein ziemlich laches Urteil, würde ich sagen.
00:23:41: Aber der hatte halt einfach das Glück, dass er so unfassbare Fähigkeiten hatte, dass er zu einem gewissen Maße über dem Gesetz stand.
00:23:48: Und eine Verbindung zum Papst zu haben in diesen Zeiten war natürlich unschätzbar.
00:23:53: Also der Papst konnte über Leben und Tod entscheiden und auch über Recht und Unrecht.
00:23:59: Jahre später überwirft er sich mit einem Rivalen an dieser Münzprägestelle.
00:24:05: Ein Mann namens Pompeo.
00:24:06: Kurz darauf stirbt der Papst Cilini's Gönner.
00:24:09: Cilini fackelt nicht lange, er wartet bis Pompeo aus seiner Apotheke kommt und erdurcht ihn auf offener Straße.
00:24:15: Wieder ein Mord der Dritte.
00:24:18: Der neue... Also Cilini war, das kann man sich heute ja gar nicht vorstellen.
00:24:23: Also es wäre so, als wäre... Ich weiß nicht, Gerhard Richter, einer der größten Gegenwartskünstler, gleichzeitig auch noch jemand, der zwischendurch mein Morde begeht.
00:24:32: Das würde heute, selbst mit dem Gutwillen aller Papstes und auch aller deutschen Minister und des Kanzlers, würde das trotzdem dazu führen, dass Gerhard Richter wegen Mord im Knast landen würde.
00:24:46: Aber im sechzehn Jahrhundert war das noch möglich, mit der Hand der Kirche über sich freizukommen.
00:24:52: Ja, und was man ... Ja, auch dazu sagen muss wahrscheinlich im sechzehnten Jahrhundert, das klingt jetzt schrecklich zu sagen, aber waren ja auch Morde eher an der Tagesordnung.
00:25:02: Also diese Art von Selbstjustiz und so, die werden da wahrscheinlich auch andere, nicht nur Cellini irgendwie vollzogen haben.
00:25:08: Und dann war das irgendwie gar nicht so wichtig.
00:25:10: Da war schlimmer, wäre irgendwie den Kaiserversuch zu vergiften, als jemand, der jemand anderen aus der unteren oder aus der, weil von den normalen Bürgern auf der Straße absticht.
00:25:22: Ja, obwohl es natürlich schon nicht Justiz gab, wie gesagt, er wurde ja schon beim ersten Fall zum Tode verurteilt.
00:25:28: Also es wurde schon verfolgt, aber wenn du die richtigen Kontakte hattest und besonders seinen Kontakt zum Papst kleben ist, dem Siebten hat ihm halt immer wieder in den Kopf gerettet.
00:25:39: Und jetzt ist ein neuer Papst, Paul III.
00:25:42: im Amt.
00:25:43: Der will aber auch keinen Ärger wegen Cilini und stellt ihm deswegen einen Freibrief auf, der ihn von jeder Verfolgung schützt.
00:25:50: Also, das ist wirklich im weitesten Sinne dieses, was heute der amerikanische Präsident macht mit Leuten, die ihm politische sinnvoll sind, nämlich dieses Pardon, also jemanden so gesehen einen Freibrief ausstellen, dass er freigesprochen wird, egal was immer er auch getan hat.
00:26:08: Da musste ich gerade dran denken wegen Trump und Epstein und allem, ob das wirklich heute so fremd ist und überhaupt nicht mehr passieren könnte.
00:26:16: In unserem deutschen System funktioniert das nicht.
00:26:18: Im amerikanischen System funktioniert das schon.
00:26:21: Und da müssen wir uns gar nicht nur auf Trump beziehen.
00:26:23: Ich meine, guck mal, was Biden, den ich im Berücksblick betrachte, natürlich trotzdem als den angenehmeren Präsidenten als uns an derzeitigen sehe, weil der jetzige Nummer eine geisteskranke Mandarine ist.
00:26:35: Biden hat auch kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Abend noch seinen Sohn Hunter Biden vollumfänglich gepadent.
00:26:43: Also, so gesehen, von jeder Schuld freigesprochen.
00:26:45: Und das konnte er als amerikanischer Präsident.
00:26:47: Der Sohn von Joe Biden war wegen Drogenhandelsprostitutionen.
00:26:52: Also, er war wegen zahlloser Delikte angeklagt.
00:26:56: Und der hat eine Art Freibrief von seinem Vater bekommen.
00:26:58: Und da sieht man mal, dass egal in welchen politischen Lager du bist, das Ausnutzen deiner politischen Position und das Ausnutzen der Privilegien, die du hast, sehr schnell geschieht.
00:27:13: So ist das dann wahrscheinlich leider, ja.
00:27:16: Und damals war es natürlich noch deutlich einfacher.
00:27:20: Das Leben von Cilini ist wirklich eine einzige Achterbahnfahrt.
00:27:24: Mal ist er der gefeierte Künstler.
00:27:26: Zu Recht, seine Fähigkeiten sind außergewöhnlich.
00:27:29: Mal sitzt er im Kerker.
00:27:31: Dann wird ihm vorgeworfen, dass er päpstliche Schätze gestohlen haben soll.
00:27:35: Kannst du dir vorstellen, was das bedeutet am Ende?
00:27:37: Natürlich Todesurteil.
00:27:39: Und er wird in der berühmten Engelsburg in Rom eingekerkert.
00:27:44: Aber Cilini wäre nicht Cilini, wenn er dann einfach nur da sitzen und auf seinen Tod warten würde, er knüpft seine Bettlagen zusammen, wie wirklich in einem schlechten Film.
00:27:53: Also es klingt wirklich wie in einem schlechten sechziger Jahre Verbrecherfilm.
00:27:57: Und seilt sich von den Zinnen der Engelsburg ab.
00:28:00: Leider stürzt er dann aber und bricht sich in Bein.
00:28:03: Er wird dann am Ende von einem Kardinal gerettet, der in einen Hof des französischen Königs Franz I. vermittelt.
00:28:10: Und auf dem Weg nach Frankreich, was macht er da?
00:28:14: Er gerät ins Jena in einen Streit mit einem Postmeister wegen eines Fertes.
00:28:18: Es löst sich ein Schuss aus seiner Waffe und der Postmeister ist tot.
00:28:22: Also man kann es nicht anders sagen, eine wandelnde Katastrophe, egal wo der Mann hinkommt, Leute sterben, werden verletzt.
00:28:33: Er muss ein Unfall, also ich sage es jetzt wirklich mal auf Ruhrport, auf gut Deutsch, ein unfassbares Arschloch gewesen sein.
00:28:40: Weil es gibt kaum einen Abschnitt seines Lebens, wo er nicht ohne irgendeinen Anlass mit irgendwem in irgendeinen Streit gerät und es dann damit endet, dass der andere tot ist.
00:28:52: Also die Zahl der Morde oder... wenn man das letzte jetzt als Mord und nicht als als als als Notwehr bestätigt und möchte, liegt jetzt bei vier.
00:29:03: Und es ist immer das gleiche Muster, er gerät in irgendeinen Streit und entweder lauert er danach dem anderen auf, um ihn abzustechen oder er schießt ihn direkt.
00:29:11: Und es ist ein einziges Kunst erschaffen, in Streit geraten, fliehen Kunst erschaffen und immer das Glück haben, so nah an den Reichen und Mächtigen zu sein, dass er dann irgendwie immer mit Glück durchrutscht.
00:29:25: Das sagst du jetzt alles so, Basti.
00:29:27: Weißt du, vielleicht war es auch einfach... Also, das bekannteste Werk von Cellini ist ja so eine Bronze-Statue, die in Florenz steht.
00:29:35: Und die kennt man auch.
00:29:36: Die heißt Persois.
00:29:39: In der griechischen Mythologie gibt es ja eine Haufen Euses.
00:29:43: Und Persois ist einer davon.
00:29:44: Und der hat der Medusa den Kopf abgeschlagen.
00:29:46: Und der steht da so und hat die Medusa oben so an den Haaren, den Kopf.
00:29:51: Und unten hängen noch die... Die Sehnen und so.
00:29:54: Also es ist sehr bildlich, aber das ist sehr, sehr bekannt.
00:29:57: Vielleicht hat er einfach nur recherchiert.
00:30:01: Weil da findest
00:30:02: du schwer jemanden, der dafür sozusagen Modell steht.
00:30:05: Das stimmt, vielleicht.
00:30:07: Aber ich, ich kenne das sogar.
00:30:09: Also ich habe, glaube ich, das sogar mal in Person gesehen.
00:30:12: Man kennt die sind Perseus.
00:30:13: Ja, ja, wenn man schon mal in Florenz war, das steht da auch direkt auf dem, ich weiß gar nicht, wie der heißt Palazzo Vecchio, ich weiß nicht mehr genau.
00:30:19: Aber das ist auf jeden
00:30:19: Fall sehr... in sehr prominent in der Stadt platziert und sehr, sehr bekannt.
00:30:23: Ich wusste nur, bis ich jetzt gerade mich überhaupt über dich mit Cilini beschäftigt habe, nicht dass das von ihm ist sozusagen.
00:30:30: Ich kannte die Geschichte des Künstlers hinter dem Kunstwerk nicht.
00:30:33: Ist auf jeden Fall ein sehr gewalttätiges Kunstwerk und passt dann auch so ein bisschen zusammen gesamten Leben.
00:30:39: Cilini flieht dann... nach Paris, dort am französischen Hof, auf dem Höhepunkt seines Rums und Könns, erschaffte dann zwischen fifteenhundertvierzig und fünfzehnhundertdreienvierzig die Saliere, also drei Jahre Arbeiter an.
00:30:52: Ein Werk von solch überirdischer Schönheit geschaffen von einem Mann mit einer Seele voller Gewalt.
00:30:58: Er war ein Genie, das aus einem dünnen Goldblech mit Abertausenden von hammerstegen Figuren von unendlicher Anmut formte, aber im nächsten Moment fähig war ein Mann ein Messer zwischen die Rippen zu stoßen.
00:31:09: Und jetzt kommt der Teil, der wirklich ironisch ist.
00:31:11: Cilini gerät nach seinem Tod fast in Vergessenheit.
00:31:15: Auch die Saliera wird in einer Sammlung als anonymes Werk geführt.
00:31:20: Fast dreihundert Jahre lang weiß gar keiner, dass die Saliera von Cilini ist bis, den kennst du jetzt ganz sicher, Johann Wolfgang von Goethe, die brutale und prahlerische Biografie von Cilini übersetzt.
00:31:33: Goethe war ja ein Universal-Genie.
00:31:35: Also ein... Poliglotta und wahnsinnig gebildter Mann, der halt auch aus dem Italienischen übersetzt hat.
00:31:44: Und der hat unter anderem die Biografie von Cellini übersetzt.
00:31:50: Und da wird erwähnt, dass diese Saliera auf Cellini zurückgeht.
00:31:56: Bis zu dem Zeitpunkt, da war das Ding irgendwo eingelagert, niemand wusste oder es war zumindest ausgestellt, aber ohne den Künstler.
00:32:04: Plötzlich ist dieser Renaissance-Punk Cilini, der mehrere Menschen abgestochen hat, wieder in aller Munde.
00:32:10: Und erst auch durch diese Wiederentdeckung wird die Saliera in den Habsburger Sammlungen überhaupt als das Meisterwerk von Cilini identifiziert.
00:32:18: Das ist also im weitesten Sinne der Geist, der diesem Kunstwerk inne wohnt.
00:32:24: Ja, das finde ich krass, weil was für eine Geschichte in der Geschichte ist das sozusagen.
00:32:28: Also es geht ja eigentlich immer noch um das Kunstwerk, was gestohlen ist, um die Saliera.
00:32:33: Aber wir haben jetzt so viel aus dem Leben von Ben Vennuto Cilini.
00:32:39: Ich muss leider die ganze Zeit, wenn ich Ben Vennuto höre, an diese, ist es einfach mein Kopf, an diese Frau, denk mit meinen vierzehn Kinder heißen, wo der eine Haio Donovan
00:32:49: Ben Vennuto war.
00:32:50: Da ist ein Ben Vennuto.
00:32:52: Ja,
00:32:53: da ist Haio Donovan Ben Venuto.
00:32:55: Das ist ein fantastischer Name.
00:32:57: Und an dem muss ich die ganze Zeit denken, aber dass das sozusagen ja alles in dem Kunstwerk ist, was jetzt auch wiederum Gegenstand eines Crimes ist, also das ist ja mega spannend.
00:33:10: Also da steckt auf jeden Fall eine große Geschichte in diesem Kunstwerk und die Biografie von Cellini verlangt es eigentlich, dass man darüber nochmal einen eigenen Fall macht.
00:33:18: Diese ganzen Freisprechungen, die er erfahren hat, sind ja immer nur geschehen, weil er letztlich für reiche Leute oder mächtige Leute denkwürdige Kunstschätze erstellt hat.
00:33:29: Und dass er dann trotzdem in Vergessenheit geraten ist, für fast dreihundert Jahre, hat mich persönlich auch überrascht.
00:33:34: Und der ausgerechnet Goethe hat ihn zurückgeholt.
00:33:37: Also unser...
00:33:39: Ja, das ist auch krass.
00:33:40: Unsere größte kulturell bedeutende Figur der deutschen Geschichte, wenn man so möchte.
00:33:45: Also an Goethe führt ja nun wirklich nicht viel vorbei.
00:33:48: Leider nein.
00:33:50: Leider.
00:33:50: Du hast auch den Faust gelesen, oder?
00:33:53: Natürlich in der Schule, weil ich musste.
00:33:55: Natürlich, wir haben alle den Faust gelesen.
00:33:57: Wobei ich sagen muss, dass das ehrlich gesagt zu einer meiner angenehren Deutschunterricht-Erfahrungen.
00:34:02: Ich weiß, dass viele sich da durchgequält haben.
00:34:05: Und ja, klar ist das irgendwie prätenziös und alt und alles ein bisschen gestellt und geschwollt.
00:34:11: Aber trotzdem, als ich den damals gelesen habe, war ich so, fünfzehn, sechzehn, hab ich schon gedacht, ey, das ist schon Krass.
00:34:18: Also das ist nicht nur von der Geschichte toll erzählt, sondern es ist halt einfach auch Wahnsinn, dass jemand schafft, über diese Länge zu reimen und zwar nach Fersmaß zu reimen.
00:34:27: Ah, da würde Eminem jetzt sagen, hör dir mein Album an.
00:34:33: Aber okay.
00:34:34: Ja, ich weiß schon, was du meinst.
00:34:35: Also ja, tatsächlich... Nee, also ich weiß in der Schule, ich hab das gehasst.
00:34:39: Alle Reklam-Hefte, ich hab da bis heute ne Phobie.
00:34:42: Wenn jemand mir mit einem gelben Reklam-Heft vor der Nase rumwählt, möchte ich schon einen Krampf kriegen.
00:34:47: Ja, man wusste immer, dass das Reklam-Heft bedeutete, einfach jetzt wird's keinen Spaß machen.
00:34:52: Genau, genau.
00:34:53: Also zurück zur Saliera.
00:34:56: Es ist letztlich ein Geist von genialer Kunstwertigkeit und brutaler mördischer Gewalt dieser Cellini.
00:35:03: Und ausgerechnet dieses Objekt seiner blutigen Geschichte wird nun aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien gestohlen.
00:35:10: Wie dir vorstellen kannst, als die Bedeutung erkannt ist, dessen was dort gestohlen wurde, werden natürlich sofort die Ermittlungen angeschmissen.
00:35:17: Interpol wird alarmiert, die Grenzdienststellen werden informiert, das Museum setzt eine Belohnung von siebzig tausend Euro aus, was im Rückblick nicht viel ist in Relation zu dem, was das Ding wert ist.
00:35:28: Alle wissen, Der Dieb oder die Diebeswander hat aber mindestens sechs Stunden Vorsprung.
00:35:33: Weil, wie gesagt, der Alarm war in der Nacht ausgelöst um zwei Uhr.
00:35:38: Entdeckt wurde es um acht Uhr, fünfzehn.
00:35:40: Also vom Diebstahl bis zu dem Zeitpunkt sind sechs Stunden vergangen, als wir es überhaupt entdeckt haben.
00:35:45: Und jetzt laufen erst die Ermittlungen an.
00:35:47: Dementsprechend kann es auch sein, dass die Saliera längst das Land verlassen hat.
00:35:51: Kannst du mir einmal sagen, wie viel sozusagen so ein Ding wert ist?
00:35:55: Weil ich habe jetzt nicht so einen teuren Salzstreuer, bin ich ehrlich.
00:35:59: Ich habe so eine Holzdose.
00:36:03: Von was für einem Wert reden, jeweils siebzig tausend Euro, finde ich jetzt erstmal ganz attraktiv als Prämie für ein Hinweis quasi.
00:36:10: Aber gegen was steht das sozusagen an?
00:36:13: Naja, also ungefähr fünfzig Millionen Euro schätzt man.
00:36:20: Okay.
00:36:21: ist schon ein enormer Wert und da hat jemand nicht zufällig das ausgewählt.
00:36:26: Also im Kunsthistorischen Museum hängen eine Menge Sachen und stehen eine Menge Sachen, die einen hohen Wert haben, aber die Saliera gehört sicherlich zu einem der wertvollsten Ausstellungsstücke und das hat jemand ganz bewusst gestohlen.
00:36:40: Aber ja auch eine gute Idee, weil sie ist ja nicht so groß oder schwer, dass man sie nicht alleine transportieren kann.
00:36:45: Richtig,
00:36:46: den Perseus schleppst du nicht mal eben weg.
00:36:48: Aber das Ding kannst du theoretisch in den Rucksack stecken und abhauen.
00:36:51: Klar.
00:36:52: Es wundert mich allerdings auch, dass es nicht hinter Panzerglas war.
00:36:56: Also wie gesagt, das Glas war fünf Millimetern dünn.
00:37:01: einfach zu zerbrechen.
00:37:02: Also ich hätte einen so tores, ich hätte ehrlich gesagt geglaubt, dass in so einem Museum alle Ausstellungsstücke, die nur einen gewissen Wert haben hinter Panzerglas sind und das nicht einfach zu zerbrechen ist.
00:37:13: Ich kann dir die Gründe dafür nicht sagen.
00:37:14: Ich kann dir nur sagen, dass die Sicherheitsvorkehrungen heute andere sind.
00:37:18: Die Polizei steht erstmal vor einem Rätseln.
00:37:20: Man geht sofort von einem hochprofessionellen Auftragstiebstahl aus.
00:37:23: Das ist das einzige, was in den Köpfen der Ermittler Sinn macht.
00:37:26: Ein exzentrischer, superreicher Sammler, vermutlich irgendwo aus einem Schloss in der Schweiz oder einem Penthouse in Tokio, der die Saliera um jeden Preis in seiner Privatsammlung haben will.
00:37:37: Oder vielleicht auch die organisierte Kriminalität.
00:37:40: Es gibt wilde, fieberhafte Spekulationen über jugoslawische Tätergruppen, über die italienische Mafia.
00:37:46: Die Saliera sei schon längst in Toronto.
00:37:48: heißes Nein in Italien.
00:37:50: Das FBI schaltet sich ein, um das goldene Salzfass auf seine Top-Fünf-Liste der meistgesuchten Kunstwerke der Welt zu setzen.
00:37:58: Ganz Österreich, ganz Europa ist in Aufruhr.
00:38:02: Doch die Spuren am Tatort erzählen eine andere, eine eher widersprüchliche Geschichte.
00:38:07: Das ist jetzt erstmal die Version der Polizei.
00:38:10: Ja, also man denkt jetzt vielleicht im ersten Moment, Mensch, das muss Tom Cruise gewesen sein, der ist durch die Glaskuppel, wo ihn ein Heli abgesetzt hat und dann hat er ein Loch da reingefräst mit so einer Spezialvorrichtung, wo er genau durchpasst und dann hängt er so über dem Boden und geht den Lasern, die durch den Saaltanzen aus dem Weg.
00:38:27: Aber nein, es ist einfach ein Typ.
00:38:30: Ein Typ mit einem Messer, der ein bisschen klettern kann, ja.
00:38:33: Ja, es ist ja tatsächlich erstaunlich unspektakulär, muss man mal sagen.
00:38:38: Und ich will es jetzt nicht zu hochhängen, weil ich ja nicht weiß, was noch passiert, aber bis hierhin hätte ich das auch hingekriegt.
00:38:45: Ja, aber was gegen Amateur spricht, sind die zeitlichen Umstände, weil auch wenn das jetzt erstmal nach einem Stümper klingt... stellt die Polizei nachher fest, dass der Täter insgesamt nur fortyzeig Sekunden in dem Saal hatte.
00:38:57: Also er hatte nur fortyzeig Sekunden, das Glas zu zerbrechen, die Sahiera einzustecken und wieder zu fliehen, bevor der Alarm wieder scharf geschaltet wurde.
00:39:05: Dementsprechend, das klingt eigentlich nicht nach jemandem, der das ohne Planung gemacht hat.
00:39:12: Also, die Frage ist jetzt Profi oder Amateur.
00:39:14: Die Ermittler sind komplett gespalten.
00:39:16: Chef-Ermittler Ernst Geiger sagt, der Einbruch hat die Handschrift eines Täters mit hohem Planungsgrad.
00:39:21: Der genau wusste, wie man die Alarm am Lager umgehen kann.
00:39:25: Die ganze Situation entwickelt sich zu einem nationalen Medienzirkus.
00:39:28: Der Druck auf die Behörden ist immens.
00:39:30: Eine ORF TV-Team wird angezeigt, weil es im Wiener Leopold Museum die Sicherheit testet und dabei, ich zitiere, Gemälde von den Wänden reißt, nur um zu beweisen, wie einfach das ist.
00:39:42: Ein Reporter einer Illustrierten wird dabei erwischt, wie er am Gerüst des Kunsthistorischen Museums in Wien herum klettert, offenbar um eine reißerische Story nachzustellen.
00:39:50: und zu beweisen, dass man durchaus da hoch klettern kann.
00:39:53: Also, ihr seht schon, das Medienecho ist wirklich extrem.
00:39:56: Und mittendrin in diesem Chaos der Museumsdirektor Wilfried Seipel.
00:40:01: Ein Mann, der sichtlich unter massiven Druck steht und verzweifelte, fast schon unüberlegte, Alleingänge startet.
00:40:07: Ohne die Polizei zu engagieren, engagiert er mutmaßig den berühmten britischen Kunstraubexperten und ehemaligen Scotland-Jard-Ermittler Charles Hill.
00:40:16: Gemeinsam schalten Sie eine kryptische Anzeige in der internationalen Harold Tribune.
00:40:21: Da steht dann, verschwunden in Wien, ein Salzstreuer mit großem persönlichen Wert für die Celini-Familie.
00:40:27: Falls gefunden, wird dem Überbringer bei erfolgreicher Rückgabe eine bedeutende Belohnung ausgehändigt.
00:40:33: Die Zeitungsanzeige bleibt erschaunlicherweise ohne jegliche Reaktion.
00:40:38: Ist auch, also... Seltsam.
00:40:41: Wir sprechen in Zeiten des Internets, in der Herald Tribune in England, eine Anzeige zu schalten für ein Wiener Kunstraub.
00:40:51: Ich habe es auch nicht ganz gecheckt.
00:40:53: Was denkt er denn, was dann passiert?
00:40:55: Ja,
00:40:57: es wird ein bisschen verzweifelt, aber auch unüberlegt.
00:41:00: Es ist zwar die International Herald Tribune, aber die Wahrscheinlichkeit, dass der Räuber die liest, ist doch sehr, sehr gering.
00:41:09: Ich kann ja auch nicht.
00:41:10: Also jemand, der das gestohlen hat, bewusst, der wird sich doch nicht auf eine Meldung, also auf so eine Anzeige melden und es dann zurückgeben, damit er ein bisschen Geld bekommt.
00:41:22: Also erstens, weil er weiß, dass er das Geld wahrscheinlich nicht bekommen wird, sondern festgenommen wird.
00:41:26: Und zweitens, weil das Ding so viel wert ist, das kann ihm eh keiner wiedergeben.
00:41:30: Währenddessen sicken immer mehr peinliche Details über die Sicherheitsmängel des Museums an die Öffentlichkeit.
00:41:35: Das wird bekannt, dass ein Kurator der Sammlung intern vergeblich gewarnt hatte, das einladende Baugerüst besser zu sichern.
00:41:42: Und, was noch schlimmer ist, der Spezialversicherer des Museums, die AXA-Art, hatte kurz vor dem Diebstahl den Vertrag gekündigt.
00:41:50: Der Grund, so wird gemunkelt, dass Museum wollte höhere Prämien, weder ektatanten Mängel der Sicherheit und des Brandschutzes nicht bezahlen.
00:41:58: Das heißt, der Kunstiebstahl war noch nicht mal abgesichert.
00:42:03: Also auch finanziell eine absolute Katastrophe.
00:42:06: Vielleicht versteht man mittlerweile, warum Wilfried Seipel dann doch unter gewissen Druck steht, wenn da ein fünfzig Millionen Euro teures Kunstwerk geklaut wurde und es keine Versicherung gibt, die das übernehmen wird.
00:42:17: Oh Gott.
00:42:18: Dann vergehen Monate und es gibt keine Spur zur Saliera.
00:42:22: Dann am achtentzwanzigsten August zwei tausend drei geht bei der UNIKA Versicherung die für die AXA eingesprungen ist.
00:42:29: Es gab dann wohl doch eine Versicherung, die gesagt hat, okay, wir sind bereit, die Weiterversicherung des Museums zu übernehmen.
00:42:36: Ein Brief ein.
00:42:37: Eine Person, die sich Sarah nennt, fordert fünf Millionen Euro Lösegeld für die Salierer.
00:42:43: Als Beweis liegen dem Brief kleine abgekratzte Brösel von den Kramikteilen der Salierer bei.
00:42:48: Forensiker bestätigen, die Brösel sind mit neunzig Prozentiger Wahrscheinlichkeit echt.
00:42:53: Der Brief.
00:42:54: Elth hält außerdem Details über die Unterseite des Kunstwerks, die nur der Täter kennen kann.
00:42:59: Die Spur ist also echt.
00:43:01: Sarah ist also die wirkliche Diebin oder der Dieb des Kunstwerks.
00:43:07: Die Polizei ist alarmiert.
00:43:08: Doch die Information sikert an die Medien durch.
00:43:10: Die Ermittler sind außer sich.
00:43:12: Sie befürchten, die Täter könnten abgeschreckt werden.
00:43:15: Eine Nachrichtensperre wird verhängt.
00:43:17: Man versucht über eine kodierte Zeitungsanzeige Kontakt aufzunehmen.
00:43:20: Das hat ja schon mal sehr gut funktioniert.
00:43:23: haben ihre Mitteilung erhalten, aber haben kleine Probleme mit ihrem Wunsch.
00:43:27: Sarah, bitte komm zurück, gezeichnet Rossi.
00:43:30: Aber Sarah reagiert nicht.
00:43:32: Der Kontakt bricht ab.
00:43:33: Die erste heiße Spur ist im Sand verlaufen.
00:43:37: Das ist alles schon, also wir können ja immer nur im Nachhinein darüber berichten, aber das klingt alles sehr hemmzärmlich, finde ich.
00:43:46: Bin mir jetzt auch nicht sicher, wenn die sagen, ja, das scheint von der Saliera zu sein, was macht?
00:43:51: Sarah in Anführungsstrichen denn dann jetzt da gerade also will sie die fünf Millionen Euro Lösegeld.
00:43:57: Ich finde auch gut, wenn sie das so wie bei Entführung dann so mit jedem Tag, den sie nicht zahlen werde, werde ich einen Finger des Neptun nehmen oder.
00:44:10: Im Morgen schicke ich Ihnen den Mittelfinger, der ist in C, den abgeknipsten Gold C.
00:44:16: Das ist ja auch immer das Problem bei allen Entführungen und Erpressungen, ob es jetzt um Personen oder auch um Gegenstände geht, ist die Übergabe.
00:44:25: Also alles, was darum liegt, also man hat was geklaut, man möchte Geld, damit man es zurückgibt, aber man möchte natürlich bei der Geldübergabe nicht erwischt werden.
00:44:33: Und die, die dich verfolgen, versuchen natürlich bei der Geldübergabe, dich zu erwischen.
00:44:38: Und das ist ein Problem, was schon ganz vielen Erpressern das Genick gebrochen hat.
00:44:42: Der bekannteste in Deutschland ist wahrscheinlich Dagobert.
00:44:44: Kennst du noch Dagobert?
00:44:46: Ja.
00:44:48: Ich glaube, Arno Funke hieß der ja.
00:44:50: Und der hat zum Beispiel damals sich das Erpressergeld auf einer selbst gebauten kleinen Bahnkonstruktion liefern lassen.
00:44:59: Also, sie mussten das dann auch so eine Art Schiene legen, wo so eine, wie nennt man das noch mal, was man mit dem Händen antreibt?
00:45:05: Mein Gott, eine Dresiene war.
00:45:07: Die Resine fuhr dann automatisch weg mit dem Geld.
00:45:12: Und er ist am Ende dann trotzdem erwischt worden.
00:45:15: Also nachdem dieser erste Kontaktversuch durch das Medienecho, weil die Medien darüber berichtet haben, geplatzt ist, ist zwei Jahre komplette Funkstille.
00:45:25: Man hört nichts von Sarah.
00:45:28: Die Arktis Salieri wird immer dicker und dicker, aber die entscheidende Spur zum Erpresser fehlt.
00:45:33: Und in dieser Zeit der Ungewissheit passiert eine der bizarsten Nebengeschichten dieses Falles.
00:45:37: Und es gibt ja nun wirklich viele bizare Geschichten um diesen Fall herum.
00:45:41: Museumsdirektor Seipel, der immer noch verzweifelt nach jedem Strohhalm greift, fällt auf einen mehrfach vorbestraften Betrüger herein.
00:45:48: Ein ehemaliger Heftling meldet sich bei ihm und tischt ihm eine abenteuerliche Geschichte auf.
00:45:53: Erkenne aus seiner Zeit im Gefängnis einen anderen Insassen, der sich ihm anvertraut habe, die Saliera für italienische Gangster gestohlen zu haben.
00:46:00: Ein klassischer Auftragsdiebstahl.
00:46:03: Aber die Drahtzieher, so die Geschichte, hätten kalte Füße bekommen und wollten das Kunstwerk nun aus Gründen der Ehre zurückgeben.
00:46:11: Seipel beißt an und die Übergabe soll in Italien stattfinden, weit weg von der österreichischen Polizei.
00:46:16: Der Betrüger warnt, wenn die Polizei involviert wird, würde die Saliera im Meer versenkt.
00:46:21: Seipel lässt sich tatsächlich darauf eiden.
00:46:24: Er fährt mit dem Informanten und zwei seiner Freunde nach Italien, zahlt siebentausend Euro für angebliche Spesien und Hotelrechnungen.
00:46:32: Dort angekommen, heißt es dann, man habe sich leider knapp verpasst, die Saliera sei schon mit einem Mafiosi, namens Giuseppe, klischeehafter geht es nicht mehr, auf dem Weg nach Wien.
00:46:42: Zurück in Wien gibt's natürlich wieder keine Saliera, noch ein Giuseppe.
00:46:46: Die Polizei, die mittlerweile Wind von der Sache bekommen hat, klärt den Spindel auf.
00:46:49: Seipel ist einfach auf einen Hochstapler reingefallen und das ist eine weitere Demütung in einer langen Kette von Pannen.
00:46:56: Das ist natürlich echt bitter, ne?
00:46:58: Also das ist wirklich, wirklich bitter.
00:47:00: Also ich kann auch diesen, sagen wir mal so, ich kann Seipel auch nicht richtig verstehen.
00:47:08: Wie er auf die Idee kommt, an der Polizei vorbeizuhandeln, der Mann muss ja wirklich sehr verzweifelt gewesen sein.
00:47:16: Aber dann auch noch auf so eine Sache reinzufallen, das ist schon dämlich.
00:47:22: Das kann man nicht mehr mit Verzweiflung erklären.
00:47:25: Also ich weiß nicht, wie der denkt oder ob der denkt oder was da bei ihm los ist, aber bis jetzt hast du noch nichts über ihn erzählt, wo ich dachte, ja.
00:47:37: Das ist aber einer, der hat aber Köpfchen.
00:47:41: Ja, die Zeit vergeht, die Hoffnung schwindet.
00:47:44: bis zum Oktober zwei Tausend Fünf.
00:47:46: Erneut geht ein Erpresserbrief bei der UNIKA Versicherung ein.
00:47:49: Diesmal ist die Forderung höher.
00:47:51: Zehn Millionen Euro Lösegeld.
00:47:52: Ich meine, fünf Millionen haben schon nicht geklappt, da kann man auch verdoppeln.
00:47:55: Und die Drohung ist expliziter.
00:47:57: Wenn nicht gezahlt wird, wird die Saliera eingeschmolzen.
00:48:00: Aber diesmal liefert der Erpresser nicht nur Brösel, sondern einen handfesten, unzweifelhaften Beweis, dass er wirklich im Besitz der Sarriere ist.
00:48:08: Er fordert die Polizei mit dem Schreiben auf, im Wiener Burggarten nur ein paar Dutzend Meter vom Kunsthistorischen Museum entfernt nachzusehen.
00:48:16: Dort, so schreibt er, habe ein konkretes Beweisstück versteckt.
00:48:20: Nach wochenlangen Zögern erhalten die Kriminalisten schließlich eine Art Schatzplan.
00:48:24: Und tatsächlich hinter einem Stromverteilerkasten in der Nähe des Mozart-Denkmals finden die Beamten einen Frischhaltebeutel.
00:48:30: Und darin liegt der abnehmbare, vergoldete Dreizzack der Neptun-Figur.
00:48:36: In einem Toppetsbeutel, so gesehen.
00:48:38: Das ist alles wirklich... Ich finde, das hat alles was Wahnsinnig Filmisches.
00:48:42: Also es klingt wirklich wie so ein sechziger Jahre so eine Räuberpistole.
00:48:45: Es klingt gar nicht wie aus dem echten Leben.
00:48:47: Weißt du, dass dann in einem Frischhaltebeutel hinter der Mozart-Denkmal dann wirklich die Neptun-Figur liegt.
00:48:56: Das ist alles so verrückt irgendwie.
00:48:59: Aber tatsächlich habe ich eben gedacht, als du gesagt hast, naja, wie soll man das zurückgeben, diese Statue, dieses Salzfass, wie kann das wieder an seinen ursprünglichen Ort kommen, ohne dass man erwischt wird.
00:49:12: Ich habe ehrlich gesagt auch sofort gedacht, naja, es ist klein, ich würde es irgendwo vergraben, weggehen und dann den sagen, ich habe es da vergraben.
00:49:19: Also ich finde es gar nicht so abwege ich, ehrlich gesagt.
00:49:24: Also der Entführer.
00:49:26: Der Entführer der Saliera, als wenn man das so sagt, der Dieb scheint cleverer zu sein als Herr Seivel.
00:49:34: Ja, das auf jeden Fall.
00:49:36: Aber trotzdem ist es einfacher, als wenn du jetzt eine Person entführt hast und die übergeben möchtest.
00:49:44: Aber sagen wir mal so, die Leute, die das Geld übergeben, wollen ja irgendeine Art von Sicherheit.
00:49:51: Ich glaube nicht, dass du zehn Millionen bekommst, in irgendeiner Art übergeben.
00:49:55: Und die dann sich darauf verlassen, dass du auch wirklich Bescheid sagst, wo du es vergraben hast.
00:50:00: Also ich glaube, dass dieser Austausch zwischen diesen beiden Informationen Geld und Informationen, wo die Saliera gelegen hat oder liegt, dass das einfach nochmal der Hauptknackpunkt daran ist.
00:50:13: Plus das natürlich das Hauptziel des Erpressers ist, sich nicht fangen zu lassen.
00:50:17: Und trotzdem an sein Geld zu kommen.
00:50:19: halt, also auch sicher.
00:50:21: Jetzt gibt's keine Zweifel mehr.
00:50:22: Die Polizei hat Kontakt zum echten Dieb der Salierer.
00:50:26: Der Täter gibt nun die Regeln vor.
00:50:28: Die weitere Kommunikation soll per SMS über eine Prepaid-Nummer laufen.
00:50:33: Die Ermittler gehen darauf ein und es beginnt ein bizarres Katz- und Maus Spiel.
00:50:37: Der Täter schickt die Polizei auf eine stundenlange nervenaufreibende Schnitzeljagd quer durch Wien, um das Lösegeld zu übergeben.
00:50:44: Die Anweisungen sind wirklich absurd.
00:50:45: Der Boote soll mit dem Fahrrad von Station zu Station fahren.
00:50:50: In anderen Quellen heißt es, der Boote soll eine Badehose einpacken, falls eine Übergabe im Wasser geplant sei.
00:50:56: Die Schnitzeljagd beginnt am siebten November um sieben Uhr dreißig morgens mit einer SMS an die Polizei.
00:51:02: Der Boote wird zur Friedensbrücke geschickt, von dort aus quer durch die Stadt bis hinauf auf die Höhenstraße am Wiener Stadtrand.
00:51:08: Dreizehn Stunden lang bis in den späten Nachmittag.
00:51:12: dauert die Jagd.
00:51:13: An den verschiedenen Orten sind ausgedruckte Abweisungen abgelegt, die jeweils zum nächsten Treffpunkt führen.
00:51:19: Da ist ein Mann auf dem Fahrrad von Stationen zur Station gefahren und hat halt an jeder Station einfach immer wieder ein Zettel vorgefunden, wo er jetzt hinfahren soll.
00:51:27: Also so wirklich klassische Schnitzeljagd, die wir früher in der Grundschule gemacht haben.
00:51:31: Ich würde auch so abkotzen, wenn ich der Typ bin, der für diesen Job ausgewählt worden wäre, weil es am Ende des Ha... Tages nach dreizehn Stunden hast du halt eine ganze Tode Frans Etappe abgerissen und bist dadurch die ganze Stadt und dann immer wieder diesen neuen Zettel finden.
00:51:44: Ich würde ja jedes Mal denken, jetzt habe ich aber den Punkt gefunden, wo wir endlich zum Austausch kommen.
00:51:50: Nein, es kommt ein neuer Zettel.
00:51:51: Boah, ich hätte so keinen Bock.
00:51:53: Das glaube ich allerdings auch, dass ich das ziemlich unkohl fände nach dreizehn Stunden.
00:51:59: Und es geht noch nicht mal gut aus, denn im letzten Moment um zwanzig Uhr abends bricht der Erpresser die Aktion abrupt ab, die letzte SMS lautet.
00:52:05: Vielen Dank für Ihre Bemühungen.
00:52:07: Wir werden uns kürze melden.
00:52:09: Danach stille.
00:52:10: Also da sind nun wirklich Arschlecken hoch zehn Tausend, muss man sagen.
00:52:14: Wie sich dann herausstellt, im Nachhinein, als der Erpresser geschnappt wurde, der Grund, warum er das alles abgebrochen hat, war, ein vorbeifahrender Kastenwagen, der Gaswerke in seiner Straße, den er nicht identifizieren konnte, hielt er für ein Observationsfahrzeug der Polizei und dachte, er würde geschnappt werden und hat dann von einem auf den anderen Moment entschieden, es gibt doch keine Übergabe.
00:52:36: Der Typ auf dem Fahrrad hat natürlich hart abgekürzt, wie man sich vorstellt.
00:52:42: Das ist schon nicht so toll, wenn man dreizehn Stunden nicht komplett wie ihn, aber man kann es ja als eine Art bezahltes Fitnesstraining sehen.
00:52:49: Ja, die Überstunden schreibt er sich aber auf.
00:52:51: Wie nachher rauskam, wollte der Erpresser in seiner Wut darüber, dass die Polizei ihn offensichtlich doch verfolgt hat, eine letzte Triumphieren der SMS schicken.
00:53:00: in der er dann der Polizei mithält, dass er die Saliera jetzt einschmelzen wird.
00:53:05: Allerdings hat er blöderweise all seine anonymen Sim-Karten, die er hatte, die er für die Schnitzeljagd benutzt hat, schon verbraucht.
00:53:11: Und genau in diesem Moment, in dieser Wut über dieses angebliche Observationsfahrzeug, part mit der Arroganz des Erpressers, macht er den einen entscheidenden dummen Fehler.
00:53:21: Er geht in einen Handyshop in der Maria-Hilfer-Straße und kocht spontan eine neue Sim-Karte.
00:53:28: Jetzt fragt man sich natürlich moment mal, wie... Kann das denn jetzt ein Fängnis sein?
00:53:31: Der Kauf war damals anonym möglich, man musste für eine SIM-Karte noch nicht mal seinen Ausweis vorzeigen.
00:53:36: Also wie kann eine anonyme SIM-Karte den Erpresser verraten?
00:53:40: Das ist eine relativ beeindruckende Leistung der Ermittler.
00:53:44: Die SIM-Karte ist zwar anonym und wird kein Namen verbunden.
00:53:48: Aber jede technische Aktion dieser SIM-Karte hinterlässt eine digitale Spur, die eine Art digitaler Fingerabdruck ist.
00:53:55: Und die Polizei hat die Spur einfach rückwärts verfolgt.
00:53:58: Du musst dir das wie eine Zeitreise vorstellen, aber mit Datenpaketen.
00:54:02: Der Ausgangspunkt dieser Reise ist die letzte Wüten der SMS, die der Erpresser verschickt hat.
00:54:07: Und jede SMS, die man verschickt hat, sogenannte Metadaten.
00:54:10: Das sind also technische Informationen, die mit der Nachricht mitreisen.
00:54:13: Über diese Metadaten fanden die Ermittler zuerst heraus, über welche Funkzelle die SMS gesendet wurde und konnten so ungefähr eingrenzen, in welchem Standort in Wien der Erpresser zu dem Zeitpunkt des Verschickens war.
00:54:25: Noch wichtiger war, aber sie konnten die einzigartige Seriennummer der SIM-Karte identifizieren.
00:54:30: Auch wenn die SIM-Karte anonym verkauft wird, ist diese Nummer bei jeder Aktion im Netz sichtbar, also das ist bis heute so.
00:54:38: Mit dieser Seriennummer gingen sie zum Mobilfunkanbieter und stellten eine entscheidende Frage.
00:54:43: Wann wurde diese SIM-Karte zum allerersten Mal aktiviert?
00:54:47: Und ich habe eben schon gesagt, es war eine SIM-Karte, die er wirklich spontan gekauft hat.
00:54:52: um den Ermittlern so gesehen eine letzte SMS schicken zu können, dementsprechend wurde sie zu dieser SMS direkt in diesem Moment auch aktiviert.
00:55:00: Eine neue Prepaid-Karte muss erst mal aktiviert werden, bevor man sie nutzen kann.
00:55:04: Und dieser Moment der Aktivierung wird beim Anbieter mit einem exakten Zeitstempel registriert.
00:55:09: Die Polizei bekam also eine Antwort auf die Sekunde genau, wann diese SIM-Karte aktiviert wurde.
00:55:15: Und mit diesem Zeitstempel gingen sie zurück zum Mobilfunkanbieter und fragten, welcher eurer Shops Indem diese SIM-Karte verkauft werden hat, um diese Uhrzeit oder kurz davor diese Prepaid-SIM-Karte verkauft.
00:55:28: Und das Verkaufssystem unternehmens konnte das auf wenigen Minuten genau eingrenzen und konnte ihnen sagen, das war der Shop in der Maria Hilferstraße.
00:55:35: Und der letzte Schritt war dann nur noch Formsache.
00:55:37: Die Ermittler gingen in den Shop und sagten, wir brauchen das Überwachungsvideo von genau diesem Zeitpunkt.
00:55:42: Und auf diesem Video zu diesem Zeitpunkt sahen sie den Käufer dieser einen SIM-Karte.
00:55:48: Das war der Täter.
00:55:50: Die SIM-Karte war so anonym, aber ihre Aktivität war es nicht.
00:55:54: Die Ermittler haben nicht nur den Namen des Käufers gefunden, sondern den exakten Moment des Kaufes.
00:56:00: Und dieser Moment war der Schlüssel, der sie zu dem Überwachungsvideo geführt hat und damit auch zum Gesicht des Täters.
00:56:06: Das war schon ziemlich beachtliche Detektivarbeit, finde ich.
00:56:09: Also haben sie richtig gut gemacht.
00:56:12: Ich muss zugeben, also ich weiß, dass natürlich alle Digitalen Objekte irgendwelche Metadaten schicken, dass das bei Sim-Karten aber auch so ist, wusste ich nicht.
00:56:21: Und offensichtlich der Täter wusste das auch nicht.
00:56:23: Hättest du das gewusst?
00:56:25: Nee, ich habe das tatsächlich auch in so Darstellungen, jetzt sagen wir mal Serien oder Filmen, soweit ich mich erinnern kann, auch noch nie gesehen, dass jemand über diese Technik oder Taktik jemanden überführt hat.
00:56:39: Wahrscheinlich weiß ich auch ein bisschen unspektakulär, also schwierig ist zu zeigen, aber... Nee, das wusste ich nicht.
00:56:47: Das muss aber, wie du sagst, eine wahnsinnige Ermittlungs- und Frickelarbeit sein.
00:56:51: Also, was ich noch nicht hundert Prozent verstanden habe, ist, also, die haben diese Aktivitäten, die müssen ja von verschiedenen SIM-Karten das geprüft haben oder wie.
00:57:00: Ich weiß jetzt noch, ich hab noch nicht verstanden, wie die genauso zu sagen, auf diese SIM-Karte, diese Identifikationsnummer diesen Shop dann gekommen sind oder den Anbieter dann den Shop
00:57:10: usw.
00:57:10: Also, du musst dir vorstellen, bei den anderen SIM-Karten, die er gekauft hat, die hat er einige Zeit davor gekauft.
00:57:15: Und die hatte er auch alle schon aktiviert.
00:57:18: Und da konnte man nicht mehr nachvollziehen, den zeitlichen Kontakt zwischen der Aktivierung der SIM-Karte und dem Shop.
00:57:24: Die hatte er fern von den Orten aktiviert, wo er sie gekauft hat.
00:57:29: Und man konnte nicht mehr nachvollziehen, dann konnte man nur sehen, in welcher Funkzelle die aktiviert wurden.
00:57:34: Bei dieser SIM-Karte, die hat er aber gekauft, sofort aktiviert und man konnte nachvollziehen, dass die zu diesem Zeitpunkt genau in diesem Shop verkauft wurde, wo sie dann auch aktiviert wurde in der Funkzelle.
00:57:44: Und dann ist man halt in dem Umkreis dieser Funkzelle gab es nicht mehr Mobilfunkshops, ist man halt da hingegangen, hat gesagt, wir würden gerne sehen, genau für diesen Zeitpunkt, als diese SIM-Karte aktiviert wurde, würden wir gerne hier Überwachungsvideo sehen.
00:57:58: Und da hat man sich ein paar Stunden Material angeschaut und hat genau den Zeitpunkt gefunden, als genau diese SIM-Karte gekauft wurde und hatte halt das Gesicht des Mannes.
00:58:06: Jetzt habe ich es, okay.
00:58:08: Aber das ist beeindruckend, ja.
00:58:10: Die Polizei hat also jetzt dieses eine entscheidende Puzzleteil in der Hand.
00:58:13: Ein klares Foto von einem Mann im Handyshop.
00:58:16: Problem ist, wir haben keinen Namen und Sie wissen nicht, wer das ist.
00:58:22: Die Ermittler, um den Chef-Ermittler Ernst Geiger sind Sie sicher, das ist er.
00:58:25: Der Mann, der ganz Österreich seit fast drei Jahren zum Nachhinein hält.
00:58:28: Aber wer ist das?
00:58:29: Die erste Vermutung liegt nachher, er muss auch irgendwie aus der Wiener Kunstszene stammen.
00:58:33: Ein Heeler, ein Sammler, eine Experte, der sich sicherlich mit Kunst auskennt.
00:58:38: Wochenlang versuchen sie den Mann zu identifizieren, aber ohne Erfolg.
00:58:42: Der Druck ist riesig, Details über die gescheiterte Lösegeldübergabe und den gefundenen Dreizeig drohen an die Öffentlichkeit zu sehkant.
00:58:49: Also entscheidet die Polizei sich für die Flucht nach vorn.
00:58:51: Am zwanzigsten Januar, zwei tausend sechs, gehen sie an die Medien.
00:58:55: Das Fahndungsfoto des Mannes aus dem Handyshop wird in allen Zeitungen und Nachrichtensendungen des Landes gezeigt.
00:59:02: Und das ist natürlich krass.
00:59:03: Also stimm mal vor, du bist der Erpresser und du gehst irgendwo, ist wirklich wie in einem Film, du gehst in Kiosk und da ist einfach auf zehn Zeitungen vorne vorne drauf der Gesicht.
00:59:12: Also...
00:59:14: Gruseliger Moment, ja.
00:59:16: Trotzdem passiert jetzt was, was an Absolutität und Dreistigkeit nicht wirklich zu überbieten ist.
00:59:21: Am nächsten Tag um neunzehn Uhr dreißig klingelt bei der Polizei das Telefon.
00:59:25: Aber Parat ist ein Mann.
00:59:26: Aber er will keinen Hinweis geben, er will sich beschweren.
00:59:29: Er sei von Freunden und Bekannten auf die Ähnlichkeit mit dem Mann auf dem Fahndungsfoto angesprochen worden und er wollte nun klarstellen, dass sein Bild wohl urtümlich in die Fahndung geraten sei.
00:59:40: Dieser Mann ist Robert Mang.
00:59:43: Ein damals fünfzigjähriger Mann, er ist Geschiedenvater von zwei Kindern, besitzt eine schöne Altbauwohnung und ein Ferienhaus im Waldviertel.
00:59:50: Und, halte ich fest, was sein Job ist, willst du mal raten?
00:59:55: Er ist Sicherheitsbeauftragter.
00:59:58: Ja, er ist Inhaber einer Firma für Überwachungstechnik und Alarmanlagen.
01:00:03: Also ganz ehrlich, ich kann den Schritt verlassen, einen dort anzurufen, sich zu beschweren, weil seiner Biografie wirklich nicht nachvollziehen.
01:00:11: Also ein Mann, der vermutlich Vermögen damit verdient, andere Vereinbarungen zu schützen, ist anscheinend der meistgesuchte Einbrecher von Österreich.
01:00:19: Und natürlich, sagt die Polizei, kommen Sie mal zur Klärung aufs Revier.
01:00:22: Was er auch wirklich macht, er kommt völlig ahnungslos und leugnet alles auf dem Revier.
01:00:27: Er sei das nicht auf dem Foto, aber die Ermittler haben mittlerweile mehr als nur ein Foto gegen ihn.
01:00:33: Und hier muss man erstmal die Taktik der Ermittler verstehen.
01:00:36: Sie stürmen nicht sofort seine Wohnung.
01:00:38: Das wäre auch rechtlich heikel.
01:00:39: Also natürlich gibt es die Vermutung, dass er das Ding zu Hause aufbewahrt.
01:00:43: Sie spielen lieber ein psychologisches Spiel gegen ihn.
01:00:46: Stundenlang konfrontieren sie im Verhörraum mit Beweisen, die sie haben.
01:00:50: Das Foto aus dem Handyshop, die exakte Uhrzeit des Kaufs, die Tatsache, dass genau von dieser SIM-Karte die letzten Erpresser SMS kamen, also schon sehr deutliche Beweise.
01:00:59: Sie bauen damit wahnsinnig Druck auf ihn auf und sie zeigen ihm, dass seine, naja, anonyme Fassade zerbrochen ist.
01:01:07: Sie konfrontieren ihn auch mit seiner eigenen Expertise.
01:01:11: Herr Mang, Sie sind doch vom Fach, sagen Sie.
01:01:13: Sie wissen doch ganz genau, welch digitalen Spuren man hinterlässt.
01:01:15: Wollen Sie uns wirklich erzählen, das sei alles Zufall.
01:01:19: Und nach stundenlanger zu birbender Befragung, in der seine Lügen und Ausreden immer fahrenscheiniger werden, passiert das, worauf die Ermittler gehofft haben.
01:01:26: Robert Mang bricht zusammen und er gibt zu.
01:01:29: Dass er die Sahira geklaut hat, er gibt ein umfassendes Geständnis ab.
01:01:33: Und erst nach diesem Geständnis haben die Ermittler die rechtliche Grundlage, die sie brauchen.
01:01:37: Das Geständnis ist der stärkste begründete Verdacht, den man haben kann.
01:01:41: Jetzt mit der völligen rechtlichen Rückendeckung durchsuchen sie das Ferienhausen doch die Wohnung.
01:01:46: Was sie dort finden, zementiert sein Geständes und zeigt das ganze Ausmaß der fast schon zwanghaften Planung von Robert Mangen.
01:01:53: Sie finden Checklisten, die für die Erpressung angefertigt wurden, Notizen wie Fernglasbesorgen, Handys aufladen, also danach muss man nicht mehr diskutieren.
01:02:04: Sie finden andere Prepaid-Handys, die er für die Schnitzeljagd benutzt hatte und sie finden das beste Beweistück von allen einen detaillierten Tatplan.
01:02:14: Seine Aussage vor der Polizei ist aber, geradezu unglaublich.
01:02:20: Also, er behauptet, er wäre in der Nacht des Diebschals leicht angetrungen nach einem Disco-Besuch durch die Straßen von Wien gelaufen.
01:02:29: Jetzt kommt's.
01:02:30: Ja, das ist wirklich geil.
01:02:32: Wer
01:02:32: kennt es nicht, dann hat er noch Bock auf den Döner, der wollte noch den Umweg gehen.
01:02:37: Genau, dann hat er gedacht, hey, dieser Döner hat so wenig Salz, da kann ich doch was machen.
01:02:41: Das ist einfach, ja, also.
01:02:43: Aber das ist, das ist seine offizielle Aussage.
01:02:47: vor der Polizei.
01:02:48: Als er im Museum vorbeikam, das Gerüst sah, sei ihm eine spontane Schnapsidee gekommen.
01:02:54: Er, der Sicherheitsexperte, hatte Wochen zuvor das Kunsthistorische Museum besucht und da war seinem geschulden Auge sofort aufgefallen, dass die Sicherheitsvorkehrungen im Museum allenfalls historischen Wert hätten.
01:03:08: Und in dieser alkoholisierten, ausgelassenen Stimmung wollte er dem Museum dann zeigen, wie schlecht es gesichert ist.
01:03:16: Ernst Geiger, der Chefermittler, von dem wir schon gesprochen haben, hat die Geschichte von den Betrogenen natürlich nicht geglaubt.
01:03:21: Die Spezialeinheit Vega, das ist etwa das, was wir in Deutschland als SEK oder GSG neun kennen, hat bei einer Nachstellung drei Stunden lang versucht, auf dem gleichen Weg ins Museum zu kommen.
01:03:32: Und selbst diese hoch ausgebildeten Spezialkräfte haben es nicht geschafft, auf dieses Gruß zu kommen.
01:03:37: Ohne Hilfe.
01:03:38: Und Mangen will das angesoffen und spontan geschafft haben.
01:03:41: Dementsprechend... Klingt die Geschichte relativ unglaubwürdig.
01:03:46: Aber da muss ich sagen, Basti, kennst du so dieses Glück von Sturzbetrunkenen?
01:03:52: Wenn die fallen, da gibt es auch so ganz viele Fail-Videos im Internet, denkst du immer um Gottes Willen, jetzt muss dem was ganz Krasses passiert sein.
01:04:01: Und die stehen einfach wieder auf und denen geht es entsprechend zumindest okay.
01:04:05: Ja, das stimmt.
01:04:07: Aber er ist ja nicht gefallen, er ist geklettert und ich glaube, das wäre... Also sagen wir mal so, wenn die Spezialeinleiter nicht hochkommt, dann ist es schon ziemlich erstaunlich, dass das ein besoffener Mann geschaffen haben soll.
01:04:18: Ich habe mir jetzt auch mal Bilder von Robert Mangen angeguckt.
01:04:21: Also er sieht jetzt auch in keinster Weise aus wie irgendein Crack, der irgendwas mega krasses kann oder so.
01:04:27: Also man muss sagen, ich finde, er sieht so ein bisschen aus wie die Spießbürger-Version von Falco.
01:04:35: Also, er hat auch sehr hohe Wangenknochen, er hat auch so schwarze, nicht ganz so volle, aber nichtsdestotrotz, so schwarze, zurückgegelte Haare.
01:04:45: Er ist ja auch kein unattraktiver Mann, also er könnte auch, er ist einfach, er sieht aus wie ein komischer, spießiger Cousin von Falco.
01:04:53: Ein bisschen, ja, ja, stimmt.
01:04:55: Er sieht aus wie der Cousin von Falco, der nicht kogst, ja.
01:04:58: Aber er sieht jetzt nicht untrainiert aus oder so, also man kann sich schon vorstellen, dass der Mann irgendwo hochklettern kann.
01:05:04: Ja, aber nicht so ninja warrior mäßig da an so einem Gerüst, wo dann der österreichische SEK nicht hochkommt.
01:05:12: Das jetzt nicht, also so sieht er nicht aus.
01:05:13: So
01:05:13: sieht er nicht aus, das stimmt.
01:05:15: Mang erzählt den fassungslosen Beamten jetzt alles.
01:05:17: Erst habe er gar nicht gewusst, was er damit wird.
01:05:19: Wenn da was anderes gestanden hätte, hätte ich auch was anderes mitgenommen.
01:05:22: Er steckt die millionenschwere Saliera einfach in einen Jutesack und verschwand.
01:05:26: Klingt für mich nicht so wirklich glaubhaft.
01:05:29: Also... Wenn er schon in diesem Gebäude war und wenn er in dem Museum schon rumgelaufen ist, zwei Wochen davor, drei Wochen davor, wird er die Saliera schon gesehen haben und dass ihm der Wert dieses Kunstwerks nicht bewusst war, naja.
01:05:43: Den Warenwert seiner Beute, das behauptet man dann zumindest im Verhör, den habe er erst in den nächsten Tagen aus den Nachrichten erfahren.
01:05:50: Dann hätte er zwei Wochen lang riesige Angst gehabt.
01:05:53: Den Druck kann man sich nicht vorstellen.
01:05:54: Ich wollte die weg haben.
01:05:55: Einfach weg, weg, weg, zwei Jahre lang.
01:05:59: So erzählt er lag die fünfzig Millionen Euro Saliera in einem Koffer unter seinem Bett, bevor er sie in einer Kiste im Wald vergrubt.
01:06:07: Natürlich.
01:06:09: Da stelle ich mir die Träume auch seltsam vor, wenn du unter deinem Bett so einen fünfzig Millionen Euro von allen Leuten gesuchtes Kunstwerk liegen hast.
01:06:18: Ich wäre nur nervös.
01:06:19: Ich würde nie mehr schlafen, glaube ich.
01:06:21: Nach seinem Geständnis machten die Ermittler immer ein Angebot.
01:06:24: Wir haben ihm klar gemacht, wenn er sie herausgibt, Wird er zwar eine Strafe bekommen, aber er kann seine Existenz retten, falls die Saliera nicht völlig beschädigt ist.
01:06:33: Daraufhin, sagt Robert Mangen, die erlösenden Worte auf die ganze Österreich seit fast drei Jahren wartet.
01:06:38: Fahren wir ins Waldviertel und graben sie aus.
01:06:41: Ich meine, war ganz clever von ihm es zu vergraben, anstatt jetzt in der Wohnung weiterhin aufzubewahren, weil er zumindest eine Art Druckmittel hat, um seine eigene Verurteilung zu verringern.
01:06:49: Ich frag mich immer, das ist immer so was filmisches, was wenn so Erpresser sagen, ja, ich sag's euch aber nur, wenn ich strafffrei davor komme und so.
01:06:57: Das Recht funktioniert ja so nicht.
01:06:58: Also der Staat lässt sich ja nicht erpressen.
01:07:00: Aber wahrscheinlich gibt es dann trotzdem irgendwelche Deals und Absprachen, an die man sich zu halten hat, ne?
01:07:07: Ich denke auch, das wird irgendwie geklappt haben.
01:07:09: Von ihm natürlich auch clever.
01:07:10: Mit dem Vergraben weiß ich nicht, ob das so smart ist, weil ich weiß ja nicht, was da jetzt drum rumgepackt hat für einen Füreinkoffer.
01:07:18: Ich sag mal, wär das jetzt ein Hartschalen-Alu-Koffer?
01:07:23: Dann okay, cool vielleicht?
01:07:26: Aber stell dir mal vor, das gammelt.
01:07:28: Ja, das wäre natürlich scheiße.
01:07:30: Vorteil ist, das Ding besteht größtags aus Gold und Marmor.
01:07:34: Es ist ja, glaube ich, kein Holz verbaut.
01:07:36: Dementsprechend ist die Vergänglichkeit des Kundwerks jetzt nicht so schlimm, als wenn er jetzt ein Bild vergraubt hätte.
01:07:44: Die Szene, die sich nun abspielt, ist wirklich filmreif.
01:07:47: Es ist der XXI.
01:07:48: Januar, ein kalter Wintertag.
01:07:50: Ein Konvoi aus Polizeiverzeugen bahnt sich seinen Weg ins tiefverschneite Waldviertel.
01:07:56: Eine ländliche, ruhige Gegend in Niederösterreich.
01:07:59: An Bord, der Chef-Ermittler Ernst Geiger, sein Team untergeständige Meister die Robert Mang.
01:08:05: Ihr Ziel ist die kleine Gemeinde Brand bei Zwettel, wo Mang sein Ferienhaus hat.
01:08:11: Die Atmosphäre ist geradezu surreal.
01:08:13: Der Chefermittler Geiger sagt später, es war ein Wintertach, es lag Schnee, es war kalt, aber alle waren guter Dinge, weil wir wussten, wir werden jetzt zum Ziel kommen.
01:08:22: Stell dir das vor, nach fast drei Jahren voller Sackgassen, falscher Spuren und absurder Wendungen fahren sie jetzt direkt zum Schatz.
01:08:30: Mang führt die Ermittler zu einem abgelegenen Waldstück.
01:08:33: Dort hatte er Vorkehrungen getroffen, um sein Versteck wiederzufinden.
01:08:37: Vier Bäume hat er unauffällig mit kleinen Kreuzen markiert.
01:08:40: In der Mitte dieses markierten Bereich, so sagt er, liegt sie.
01:08:43: Der Mobilpolizisten beginnen, im knietiefen Schnee zu graben.
01:08:46: Und tatsächlich, nach kurzer Zeit, stoßen sie auf Widerstand.
01:08:50: Sie legen eine Metallkiste frei.
01:08:52: Der Moment der Wahrheit.
01:08:53: Aber die Kiste wird nicht wie in einem Hollywood-Film dramatisch vor Ort aufgerissen.
01:08:57: Also ich finde es erstaunlich, dass keiner ... Also ... Die haben sie nicht geöffnet vor Ort.
01:09:03: Sie haben sich versiegelt, professionell versiegelt und nach Wien transportiert.
01:09:08: und dort im Styrilen Labor des Erkennungsdienstes wird sie unter den wachsamen Augen von Kunstexperten des Museums geöffnet.
01:09:15: Und darin, seitlich liegend in Tücher gewickelt, fast unversehrt legt sie, die Saliera.
01:09:21: Die Erleichterung ist grenzenlos.
01:09:23: Der Museumsdirektor, der gerade auf einer Dienstreise in Amsterdam ist, das passt natürlich, das ist der Ausgang der Dienst.
01:09:29: Also ich finde, der Museumsdirektor kommt in dieser ganzen Geschichte nicht gut weg.
01:09:34: Ja, nicht so.
01:09:35: Und jetzt, wo sie sie endlich gefunden haben, ist er, ich weiß nicht, sich gerade ganz stark gehofft.
01:09:40: Also es wäre auf jeden Fall ein Zeitpunkt gewesen, wo es gut gewesen wäre, er wäre im Museum gewesen.
01:09:46: Er nennt es am Telefon den schönsten Augenblick in seinem Leben.
01:09:50: Am XXJannuar, einen Tag nach dem Pfund, wird eine große Pressekonferenz einberufen.
01:09:54: Innenministerin Lise Prokop übergibt die Saliera in einer feierlichen, fast schon staatstragenden Zeremonie symbolisch zurück an die Kulturministerin Elisabeth Gera, die sie wiederum dem Kunsthistorischen Museum zuspricht.
01:10:08: Österreich hat sein nationales Heiligtum zurück.
01:10:11: Die Experten stellen leicht die Beschädigung fest.
01:10:14: Ein paar Kratzer an den Goldfiguren verursacht durch die Glasspitter der zertrümmerten Vitrine.
01:10:19: An der Brust und am Oberarm der Telusfigur gibt es kleine Dellen und einige Teile der Emaldie-Verzierungen sind abgespillert.
01:10:26: Aber im Großen und Ganzen hat sie ihr Abenteuer erstaunlich gut überstanden.
01:10:30: Und das kleine Dorf Brandt im Waldviertel wird übernacht zur nationalen Berühmtheit.
01:10:34: Diese Tourismusindustrie, die sich entweder jetzt ein Kriminalfall oder eine historische Geschichte ist, die sich darum bildet, das ist echt jedes Mal aufs Neue faszinieren.
01:10:44: Ja, und da ist es jetzt die Saliera.
01:10:45: Aber man muss ja sagen, durch diesen Diebstahl und alles, was damit verbunden war, ist sie jetzt bekannter und damit natürlich auch immer noch viel mehr wert als vor dieser ganzen Geschichte mit Robert Mang.
01:10:58: Genau.
01:10:59: Die hat jetzt einen wirklich hohen Wert bekommen.
01:11:02: Und davor war wahrscheinlich der Name der Stariere an nur Kunstkernern ein Begriff.
01:11:08: Aber jetzt wissen halt alle Österreicher, was das ist.
01:11:12: Robert Mangen wird im ersten Prozess zu vier Jahren Haft verurteilt.
01:11:16: Dieses Urteil wird aber vom obersten Gericht aus Formalengründen aufgehoben.
01:11:20: Der Grund ist eine juristische Ungenauigkeit.
01:11:23: Das Gericht hatte nicht sauber genug zwischen Strafbeständen der schweren Erpressung und der schweren Nötigung unterschieden und diesem Urteil begründet.
01:11:30: In einem zweiten neu aufgerollten Prozess wird er dann zu fünf Jahren Haft verurteilt.
01:11:35: Ist natürlich auch super, wenn sie es nochmal aufrollen und dich dann zu mehr verurteilen.
01:11:39: wegen schwerem Einbruch Diebstahls und versuchter schwerer Erpressung.
01:11:44: mildernd wurden seine bisherige Unbescholtenheit, sein Geständnis und seine Kooperation bei der Wiederbeschaffung gewertet.
01:11:51: Er hatte den Museum und der Versicherung sogar sechzigtausend Euro zur Abgeltung ihrer Ausgaben gezahlt.
01:11:57: Wegen guter Führung wird Robert Mangen also bereits Ende Oktober zwei tausend acht nach nur zwei Jahren und sieben Monaten vorzeitig aus der Haft entlassen.
01:12:04: Im Gefängnis galt er als Musterheftling und arbeitete in der Anstahlsküche.
01:12:08: Die Salierer selbst wird nach einer kurzen Restaurierungsphase wieder ausgestellt und avanciert endgültig zum Superstar.
01:12:16: nach einer umfassenden Modernisierung der Sicherheitstechnik wird sich von der neuen Direktorin Sabine Haag persönlich in eine neue Panzerglasvitrine gestellt.
01:12:25: Die kleinen Dellen, die sie bei ihrem Abenteuer davon getragen hat, werden bewusst nicht vollständig entfernt.
01:12:31: Das Einzige, was ich mir noch gewünscht hätte für Robert Mangen, als zusätzliche Strafe, die er aufgebrumpt bekommt vom Gericht, wäre, dass er nochmal selber seine dreizehn Stunden Schnitzeljahr durch Wien radeln muss.
01:12:46: Ja, auf dem Fahrrad, aber auch auf dem Pucki-Bike.
01:12:48: Auf dem Pucki-Bike muss man als Strafer einmal dreizehn Stunden durch Wien fahren.
01:12:53: Das wäre natürlich, das wäre eine sehr gute Strafe gewesen.
01:12:56: Oder einfach ein Leben lang viel zu viel Salz auf alle Gerichte bekommen.
01:13:00: Das wäre auch noch
01:13:02: was.
01:13:02: Schön, dass du so verschiedene Foltervarianten immer direkt im Kopf zur Verfügung hast.
01:13:07: Praktisch für eine Crime-Podcasterin was?
01:13:09: Fantastisch,
01:13:10: wirklich.
01:13:11: Jetzt bleibt natürlich noch die eine Frage, war das wirklich eine Schnapsidee, die einfach einen betrunkenen Sicherheitsexperten bei ihnen dazu verführt hat?
01:13:20: oder was steckte genau hinter dieser Sache?
01:13:24: Die Verteidigung zeichnet im Prozess das Bild eines Mannes in einer tiefen Lebenskrise, eine schmerzhafte Scheidung von seiner zweiten Frau, eine eigene Krebserkrankung, der Diebstahl als nazistischer Akt um sich selbst nach all den Schicksalsschlägen etwas zu beweisen, um die Kontrolle zurück zu gewinnen.
01:13:40: Mang selbst sagte im Prozess den fast schon Mitleiderregenden Satz, ich bin kein Held, ich bin ein Idiot.
01:13:45: Ich geniere mich wahnsinnig.
01:13:47: Also ich schäme mich.
01:13:48: Auf die Frage des Richters, warum er denn plötzlich Lösegeld erpressen wollte, antwortete er fast schon naiv.
01:13:54: Naja, in den Medien stand was dieben normalerweise tun.
01:13:56: Wissen Sie, bei mir hat immer alles mit den Medien zu tun gehabt.
01:13:59: Ich dachte mir, ich probiere es mal.
01:14:01: Er malte das Bild eines Mannes, der in eine Situation hineingestoppert ist, die ihn komplett über den Kopf fuchs.
01:14:08: Aber es gibt Risse in der Geschichte, große Risse.
01:14:10: Chefer-Mittler Ernst Geiger hat diese besoffenen Geschichte von Anfang an nicht geglaubt.
01:14:15: Er wies darauf hin, dass die Spezialin Annette Weger bei einer Nachstellung drei Stunden lang vergeblich versucht hatte, das Baugerüst zu erklettern und das Mang das schwer akkulisiert getan haben möchte.
01:14:26: Und dann noch die bezahlste Episode im ganzen Fall.
01:14:29: im Jahr zwei Tausendvier, als die Fahndung noch auf Hochtouren lief und der Fünfzig Millionen Euro Beute unter seinem Bett versteckt hielt, trat Robert Mangen als anonymer Sicherheitsexperte im Wiener Radiosender Orange fourneinzig.null auf.
01:14:42: In einem Interview spottete er ganz offen über die schlechten Sicherheitsvorkehrungen des Kunsthistorischen Museums.
01:14:48: Als dem Moderator den Einbruch als dumm bezeichnete, antwortete Mangenlachen, ja, aber nicht vom Einbrecher, sondern ich würde sagen, von den Verantwortlichen.
01:14:56: So was kann man doch nicht machen.
01:14:58: Das ist natürlich nicht ein Zeichen für Reue eines Mannes in der Krise, sondern eher zynische Arroganz von jemanden, der sich absolut sicher ist, dass man ihn nicht schnappen wird.
01:15:09: Und hier schließt sich der Kreis.
01:15:11: Denn am Ende war dieser Kunstraub kein Meisterwerk, der Kriminalgeschichte sah eine fast schon zwangsläufige Folge von Skandalösen, Leichtsinn und Ignoranz.
01:15:20: Er war in Systemversagen auf ganzer Linie.
01:15:22: Museumsdirektor Wilfried Seipel enthüllt sie übrigens Jahre später, der ist ja mittlerweile nicht mehr im Amt, eine wirklich schockierende Information, die ich lustig fand.
01:15:32: Die Darstellung der Tat als Gelegenheitstag unter Alkholeinfluss sei einfach ein Deal mit der Polizei gewesen.
01:15:38: Ein strategisches Manöver, um Mangen zur Herausgabe des unbezahlbaren Kunstwerks zu bewegen, ihn quasi eine gesichtswahrende Ausrede zu liefern.
01:15:47: Also... Man hat das mit ihm besprochen, dass er das sagen könne und dass das auch öffentlich verlautbart wären würde, sodass es einfach klingt, als wenn ein Idiot besoffen ins Museum eingebrochen werden, mit viel, viel Glück, damit er eben nicht rüberkommt wie ein geplanter Dieb, sondern im Ende nur wie... ein betrunkener Teupel, der Mist gebaut hat.
01:16:07: Die Öffentlichkeit bekam eine einfache, fast schon amisante Geschichte von einer Schnapsidee serviert.
01:16:12: Die unbequeme Wahrheit über die systemische Schnamperei blieb im Dunkeln.
01:16:16: Am Ende war es also keine große Verschwörung, keine Kunstmafia, kein genialer Plan.
01:16:20: Es war die peinliche Summe aus menschlichem Versagen, bürokratischer Ignoranz und der unglaublichen Dreistigkeit an das Mannes, der es einfach wissen wollte.
01:16:30: Und so kehrte die Saliera leicht zerkratzt, aber in ihrer vollen Pracht zurück in die Vitrine, mit ein paar Dellen, die nun, wie die neue Direktorin Sabine Haake Weise sagt, für immer Teil ihrer Geschichte sind.
01:16:45: Und das war unser heutiger Fall bei Friends and Crime.
01:16:48: Was sagst du dazu?
01:16:50: Ja, ich fand den wahnsinnig spannend und cool, weil ja es einmal um den Raub ging und dann aber auch noch um den Künstler.
01:16:58: Und ja, ich hab sehr viel auch gelernt und mitgenommen und ich musste auch zwischendurch natürlich sehr schmunzeln.
01:17:04: Also, es hat für mich schon wieder so Vibes von, kann man eigentlich doch mal ein Kurzfilm oder irgendwas drüber machen.
01:17:14: Ich mochte das.
01:17:15: Ich fand das sehr filmisch.
01:17:16: Ich hatte da sehr viel Bild dazu im Kopf, als du das so erzählt hast.
01:17:19: Ja.
01:17:20: Das, was du gerade sagst, stimmt sogar, weil Ernst Geiger, der Chefermittler von damals, hat sogar einen erfolgreichen Roman über den Fall geschrieben, weil das am Ende der bedeutendste Roman in seiner Karriere war, den man auch erhalten kann.
01:17:32: Ich muss echt zugeben, dass ich den Titel des Romans gerade nicht weiß, aber den könnt ihr dann auf Friends and Crime Unterstrich-Officien nachlesen.
01:17:38: Da werden wir euch den reinstellen, den habe ich blöderweise nicht recherchiert.
01:17:42: Aber ja, es ist eine sehr filmische Geschichte.
01:17:45: Es ist eine Geschichte von so absurben Versagen auf allen Seiten, also auf Seiten des Sicherheitspersonals, auf Seiten des Kunsthistorischen Museums in Bezug auf Sicherung ihrer eigenen Dinge und auch, dass es keine Versicherungsabdeckung gab.
01:18:00: Also es ist ja völlig absurd bei einem Museum, wo Milliarden Schätze liegen.
01:18:05: Es ist ein Versagen seitens der Ermittlungsbehörden, zumindest für die ersten Jahre gewesen.
01:18:12: Teilweise auch ein Versagen des Erpressers, weil ich meine, der wäre damit durchgekommen.
01:18:18: Ich glaube, das Hauptproblem bei so etwas ist natürlich, also wenn du ein so bekanntes Kunststück oder ein Ausstellungsstück stielst und wem möchtest du so was verkaufen?
01:18:29: Gibt das Dark Web, es gibt irgendwelche Foren und so, aber also ich... Ich beneide, also natürlich ist der Mann ein Straftäter und der ist auch zu Recht verurteilt worden.
01:18:39: Aber ich beneide ihn trotzdem nicht um den Druck der Zeit nach der Tat.
01:18:44: Weil ich glaube, das ist schon, das ist schon ein enormer Druck, der dann auf dir herrscht.
01:18:49: Wenn du dann so ein Ding zu Hause hast und du weißt erst nicht, was du denn machen sollst und wie willst du es zurückgeben.
01:18:54: Und wenn du dich erfischend kommst du in den Knast und du weißt nicht, wen du es verkaufen sollst und so.
01:18:58: Ich hab jetzt kein Mitleid mit ihm, aber es ist schon eine... Ich wollte
01:19:01: grad
01:19:02: sagen... Es ist schon eine sehr seltsame Situation, glaube ich, wenn man ein so wertvolles Kunstwerk zu Hause hat.
01:19:07: Ich hätte manchmal es mir zum Essen hingestellt.
01:19:10: Wenn du so schön, wenn du dir beim Italiener die Bolognese in der Alu-Schale bestellst oder so, das Wasser oben von der, du musst da oben dann so den Alurant aufknicken, dann diese Pappe hochnehmen, dann tropft das Wasser in die Bolognese und die ist komplett, die schwimmt komplett in Öl und so, weil das ja über Lieferdienst der Lieferant hier, der war viel zu lang unterwegs im Regen, da ist also auch schon alles kalt.
01:19:35: und dann da aber so das Salz aus dem Salierer Salz fast drauf.
01:19:40: Ich glaube, das wertet das auf die Experience in der Einraumwohnung.
01:19:45: Leckeres kleines Salz aus dem Salierer Salz fast.
01:19:47: Ich weiß nicht, ob das übrigens jemals zum Essen verwendet wurde, das lässt sich nicht nachvollziehen, aber wahrscheinlich In seiner Aufbewahrung oder als Cellinis-Lebzeiten schon.
01:19:56: Wir müssen, glaube ich, mal einen gesunden Fall über Benvenuto Cellini machen.
01:20:02: Weil der Typ war auf jeden Fall ein Geisteskranker.
01:20:04: Also mein lieber Herr Gesangstverein, was der in seinem Leben abgefeiert hat.
01:20:08: Vier Morde, die ich jetzt erzählt habe, wahrscheinlich noch einige, die eben die Nachvollzogen werden konnten oder nachgewiesen werden konnten.
01:20:16: Was für eine wahnsinnige Gestalt.
01:20:18: Also auf der einen Seite gesegnet mit einer solchen Fähigkeit, ein solches Kunstwerk und andere Kunstwerke zu erstellen.
01:20:24: Auf der anderen Seite jemand, der im kleinsten Streit das Messer zieht und dich absticht.
01:20:30: Schon eine interessante Figur.
01:20:31: Also das einzige Equivalent, das einem dazu aus der Jetztzeit einfällt, wäre Klaus Kinski, wobei der zumindest keine Morde gegangen hat.
01:20:38: Ich wollte grad sagen.
01:20:40: Aber jemand, der auf jeden Fall auch eine sehr kurze Leitung hatte, sagen wir mal so.
01:20:45: Joa Basti, dann bleibt mir eigentlich nur zu sagen.
01:20:47: Dankeschön für den interessanten und unterhaltsamen Fall, würde ich mal sagen.
01:20:50: In einer Woche gibt es von uns eine weitere Folge, und zwar ist das unsere Bonus-Folge, die ja auch jeden Monat rauskommt, auf Podimo Premium.
01:20:59: Ich kann schon mal ein bisschen spoilern.
01:21:00: Das Thema ist diesmal falsche Stars.
01:21:04: Also wir gucken da nochmal genau auf Hochstapler, die sich halt als Stars ausgegeben haben.
01:21:09: Einmal im Bereich... Film und Fernsehen und einmal im Bereich Fußball.
01:21:15: Mehr will ich erst mal nicht verraten.
01:21:17: Ihr könnt euch also auf Podimo Premium anmelden, Bezahldaten hinterlegen und dann habt ihr für vier Euro neun neunzig Zugriff auf das gesamte Podimo Sortiment, also auch auf alle Hörbücher und alle anderen Podimo-Podcasts dort und eben auch in einer Woche dann auf unsere neue Bonusfolge.
01:21:34: Adios, meine Lieben und vielen Dank für's dabei sein, zuhören und uns folgen oder so unterstützen.
01:21:38: Das bedeutet uns die Welt.
01:21:40: Passt auf euch auf und alles alles Gute, ihr süßen Fickies.
01:21:44: Wie man in Österreich sagen würde, wo es ja die Saliera gestohlen haben, Pferddeich oder Pferddi.
Neuer Kommentar